Genf 2018: Cupra e-Racer als Vorreiter
DER ERSTE E TCR-TOURENWAGEN Der Seat Leon Cup Racer war ein Vorläufer der heutigen Tourenwagen nach TCR-Reglement. In Genf zeigt die seit kurzer Zeit eigenständige Marke Cupra seinen e-Racer, der auf dem Benziner basiert und ab 2019 in der neuen E TCR eingesetzt wird. Mit einem eigenen Markenpokal für den Seat Leon Cup Racer, aus […]
Mit einem eigenen Markenpokal für den Seat Leon Cup Racer, aus dem der Leon TCR hervorging, spielten die Spanier schon 2014 eine Vorreiterrolle. Diese übernimmt nun die eigenständige Marke Cupra mit dem e-Racer, dem ersten Tourenwagen mit Elektroantrieb für die 2019 kommende E TCR.
Erster Leon-Eurocupsieger war der Tessiner Stefano Comini, der anschliessend mit einem Seat Leon TCR auch erster TCR International Champion wurde. TCR steht für Touring Car Racing und ist eine vom früheren WTCC-Manager Marcello Lotti 2015 ins Leben gerufene Kategorie für frontgetriebene, seriennahe Limousinen mit Turbomotoren von 1600 bis 2000 ccm Hubraum.
Von 300 kW (408 PS) bis zu 500 kW (680 PS)
Der Cupra e-Racer ist als echter Renntourenwagen konzipiert, dessen Chassis auf dem TCR-Benziner basiert. Der E-Motor gibt 300 kW (408 PS) ab, ihm kann jedoch eine Spitzenleistung von bis zu 500 kW (680 PS) entlockt werden.
Anders als das TCR-Modell verfügt er über nur einen Gang, Torque Vectoring und Hinterradantrieb. Den Sprint auf 100 km/h schafft er in 3,2 und auf 200 in 8,2 Sekunden. Erst bei Tempo 270 hört die Beschleunigung auf.
Nach der Weltpremiere in Genf wird der Cupra e-Racer bei ausgewählten Veranstaltungen in Aktion gezeigt, angeblich auch bei einem Schweizer Bergrennen.
Einsatz ab 2019 in der E TCR
Ab 2019 kommt der e-Racer in der von Lotti am 2. März angekündigten E TCR für Tourenwagen mit Elektroantrieb zum Einsatz. In Genf gab der Italiener ein paar Eckdaten dazu bekannt. Der Cupra e-Racer entspricht als erstes Auto bereits diesem Reglement.
Motor, Getriebe, Inverter und das Batteriepaket mit einer Kapazität von 65 kWh/800V werden von WSC Technology Ltd. (dem technologischen Arm von Lottis Organisation WSC Ltd.) einheitlich an alle Hersteller geliefert und können in jedes aktuelle und künftige TCR-Modell verbaut werden. Laut Angaben von Cupra sei der E-Motor „einfach und wartungsfreundlich“.
Die E TCR könnte im Tourenwagensport einen ähnlichen Stellenwert einnehmen wie die FIA Formel E als Elektroserie bei den Rennwagen. Die an der E-Mobilität interessierten Hersteller werden auch hier mitspielen (müssen), selbst wenn sie den Antrieb nicht selbst entwickeln.
Was die Zuschauer und Race Freaks vom zunehmend lautlosen und emissionsfreien Rennsport halten, ist eine andere Geschichte…