VW Up GTI: Hommage an die Ikone
VOLKSWAGEN Am legendären GTI-Treffen am Wörthersee (A) enthüllte VW am 25. Mai den Up GTI. Mit seinen 115 PS, klassischem Interieur und fast identischem Platz im Innenraum tritt der Kleinwagen mit seinem Konzept das genetische Erbe des ersten Golf GTI mit 110 PS an. Zum 36. Mal treffen sich an diesem Auffahrtswochenende in Reifnitz […]
Zum 36. Mal treffen sich an diesem Auffahrtswochenende in Reifnitz in Kärnten bis zu 150‘000 Fans, um ihre eigenen getunten und originalen VWs und Audis zu zeigen und die der anderen zu bestaunen, in zahlreichen Corsos durch die kleine Gemeinde zu rollen oder um den türkisblauen Bergsee zu fahren, während am Strassenrand Hunderte Fans in Campingstühlen die Show geniessen und bei besonders schönen Autos applaudieren.
Kein Rahmen hätte also passender sein können, um 41 Jahre nach der Premiere des ersten Golf GTI das neuste Mitglied der Familie im Beisein des Markenvorstandsmitglieder Herbert Diess und Jürgen Stackmann erstmals der Weltöffentlichkeit zu präsentieren. Konzept und Leistung des 85 kW / 115 PS starken Up GTI orientieren sich am 1976 vorgestellten Golf GTI I mit 81 kW / 110 PS. Die Tugenden sind knackige Dimensionen, niedriges Gewicht, kraftvoller Motor, erhöhte Abtriebswerte an der Hinterachse, ein Sportfahrwerk sowie typische Insignien eines GTI wie roter Streifen im Kühlergrill, rote Bremssättel, Sitzbezüge im Karo-Muster „Clark“ und individuelles Felgen-Design. Die Serienversion des 197 km/h schnellen Sportlers wird direkt Anfang 2018 auf den Markt kommen.
Der Ur-GTI
Als der erste GTI in der 70er Jahren auf den Markt kam, demokratisierte er die schnellen Pisten dieser Welt. Zu erkennen war er von vorn sofort an seinem roten Streifen im schwarzen Kühlergrill, an den schwarzen Doppelstreifen über den Seitenschwellern und hinten an einem ebenfalls schwarzen Rahmen auf der Heckklappe. Seine 110 PS trafen auf nur 810 kg Leergewicht. Die wichtigsten Fahrleistungen des damaligen Newcomers und heute teuer gehandelten Oldtimers: 182 km/h als Vmax und 9,0 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h. Die Farben zur Markteinführung: „Marsrot“ und „Diamant-Silber“. Später etablierten sich Weiss und Schwarz ebenfalls als GTI-Lackierungen. Der Up GTI ist zwar 105 mm kürzer als ein Golf GTI I, dafür aber 99 mm höher und 13 mm breiter. Innen punktet der Neue zudem mit einem Platzangebot auf dem Level des Ur-GTI.
Und sein Urenkel
Die Eckdaten des neuen GTI: 997 kg (trotz Airbags und hochfester Stähle), Vmax 197 km/h, 0-100 km/h in 8,8 Sekunden. Farben: die Uni-Töne „Tornado Rot“ und „Pure White“ sowie die Metallic-Lackierungen „Dark Silver“, „Black Pearl“ und – als neue GTI-Farbe – „Costa Azul“ (Blau). Bis auf den Blauton folgen die Farben den Ur-Lackierungen des Golf GTI I. Um den Antrieb kümmert sich ein aufgeladener Dreizylinder-Benzindirekteinspritzer mit 999 cm3 Hubraum. Für Dampf und Effizienz sorgen ein Turbolader mit elektrischem Wastegate-Steller, ein Saugrohrmodul mit integriertem Ladeluftkühler und ein in den Zylinderkopf integrierter Abgaskrümmer. So ausgestattet, entwickelt der kleine und leichte Vierventiler zwischen 5000 und 5500 U/min besagte 115 PS. Das maximale Drehmoment von 200 Nm wuchtet der Direkteinspritzer von 2000 bis 3500 U/min über ein 6-Gang-Schaltgetriebe an die Vorderachse. Zum Vergleich: Der Golf GTI I lieferte 1976 bei 5000 U/min 140 Nm ab.
Damals ist nicht heute
Ein Sound-Aktuator sorgt dafür, dass der Up innen wie ein GTI klingt, draussen aber mit der City kompatibel ist. Als einer der ersten Volkswagen mit Benzinmotor wird er generell mit einem Partikelfilter durchstarten. Generell ist der Sportler zudem mit Start-Stopp-System plus Rekuperationsmodus ausgestattet. So wird der GTI die neue Abgasnorm Euro 6 AG erfüllen und bereits nach dem neuen Testzyklus WLTP zugelassen sein. Oder wie der Hersteller schreibt: „Sportlichkeit und Sparsamkeit werden im neuen Up GTI auf jeden Fall eine harmonische Allianz bilden.“
PS: An der Präsentation rollte Ex-Formel-1-Fahrer Hans-Joachim Stuck mit seinem originalen Golf GTI aus den 70ern auf die Bühne. Damals war er im Fahrerlager mit seinem roten Volks-Flitzer die Sensation: „Alle Rennfahrer wollten unbedingt auch mal damit fahren“, erzählte der Sympathieträger schmunzelnd.