Walther Wuttke: "Geht’s noch zynischer?"
SCHRÄGLAGE Viele Zeitgenossen nutzen die Corona-Pandemie als Gelegenheit, um ihre Vorstellungen einer neuen Mobilität voranzutreiben. Noch bevor das Virus besiegt ist, wird den Verbrennern der Krieg erklärt. Nach Feststellung einer englischen Studie, hat das geringere Verkehrsaufkommen in Europa dazu geführt, dass 11 000 Menschenleben gerettet wurden. Gleichzeitig unterschlägt sie, dass inzwischen mehr als 140 000 […]
Nach Feststellung einer englischen Studie, hat das geringere Verkehrsaufkommen in Europa dazu geführt, dass 11 000 Menschenleben gerettet wurden. Gleichzeitig unterschlägt sie, dass inzwischen mehr als 140 000 Europäer an den Corona-Folgen verstorben sind. Geht’s noch zynischer?
Elektroauto gegen Verbrenner
Corona dient diesen Propagandisten dazu, den Aufbruch in eine vermeintlich saubere Mobilität zu fordern. Bedeutet gutes Elektroauto gegen bösen Verbrenner. Der nicht unerhebliche CO2-Fussabdruck der E-Mobile wird dabei übersehen. Der Strom kommt ja aus der Steckdose. Und dass Kunden trotz Prämien eher zurückhaltend E-Mobile kaufen, spielt offenbar keine Rolle.
Wirkungsvoller Infektionshemmer
Dass sich das Auto in der Krise als wirkungsvoller Infektionshemmer erwiesen hat, bleibt ebenfalls auf der Strecke. Um der Ansteckung zu entgehen, wechselten viele Pendler von Bussen und Bahnen in ihr Auto und entgingen dort dem Virus. Wo ist die Studie, die diese Schutzmassnahme einordnet?
Kein Gewürz für politische Süppchen
Dass moderne Benzin- und Dieselmotoren inzwischen so sauber wie noch nie sind, passt ebenfalls nicht in das Weltbild der grünen Propagandisten.
Nach der Pandemie wollen die Menschen wieder mobil sein – und das ohne Verzicht und vor allem ohne Zwangsvorschriften von selbsternannten Weltenrettern. Corona ist kein Gewürz, um politische Süppchen zu kochen.
Wenn Sie sich an der Diskussion zu den Gedanken von Walther Wuttke beteiligen wollen, schreiben Sie bitte an: info@autosprint.ch