Vergleich Downsizing gegen Hybrid

Kann sich ein Vollhybrid wie der Hyundai Ioniq, der bei AutoSprintCH den Langstreckentest absolviert, gegen einen modernen Benziner mit Down­sizing-Technologie behaupten? Zum Vergleich angetreten ist dazu der brandneue Honda Civic mit 1,0-Liter-Turbo und 129 PS Leistung.

Honda Civic Hyundai Ioniq Hybrid Vergleich AutoSprintCH
Der Honda Civic stellt sich mit modernem Downsizing-Motor dem Vergleich des Hyundai Ioniq mit Hybridantrieb.

Kann das aufwendige Antriebssystem eines Hybridfahrzeugs den Technologievorsprung auch im Alltag zu seinen Gunsten nutzen? Die Frage klären wir mit einem Kontrahenten, der es versteht, auf Augenhöhe zu spielen. Es ist der fünftürige Honda Civic, der erst seit wenigen Monaten auf dem Markt ist.

Geringe Unterschiede Von den Abmessungen unterscheiden sich Civic und Ioniq höchstens um wenige Zentimeter. Der Innenraum ist in beiden rund 4,5 m langen Fliesshecklimousinen ähnlich geräumig. Erstaunlicherweise kann der Hybrid trotz höherem Technologieeinsatz beim Kofferraum mit 550–1505 Litern mehr punkten (Civic: 480–1245 l). Sitzkomfort, Variabilität und Bedienung lassen bei beiden Wagen nur wenige Wünsche offen. Bei Geräuschentwicklung und Abrollkomfort sind sie gleichermassen langstreckentauglich.

Der Hyundai Hybrid ist mit einem 1,6-Liter-Vierzylinder mit 105 PS ausgestattet, der von einem 43 PS starken E-Motor assistiert wird. Auf die Vorderachse wird die Systemleistung von 141 PS über ein Doppelkupplungsgetriebe mit 6 Gängen übertragen. Der Civic-­Motor ist ein aufgeladener Dreizylinder, der mit 129 PS zwar 12 PS weniger leistet, doch der Civic wiegt auch über 300 kg weniger. Die Kraftübertragung übernimmt bei ihm in unserem Fall das stufenlose CVT-Getriebe.

Beide Probanden beschleunigen in 10,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h, wobei der Hybrid dank des elektrischen Zusatzboost subjektiv spritziger wirkt. Im direkten Vergleich macht aber keiner der beiden Antriebe dem anderen fahrdynamisch etwas vor. An die Funktionscharakteristik des CVT mit seiner Neigung zum Gummibandeffekt kann man sich gut gewöhnen.

Wo sind die Unterschiede? Die verbleibende Frage betrifft Verbrauch und Kosten. Der Honda kommt im Test im Schnitt auf genügsame 6,7 l/100 km. Mit Blick auf die montierten Winterreifen und die zur Testzeit um den Gefrierpunkt liegenden Temperaturen ein guter Wert. Der Wechsel auf Winterreifen und das kalte Wetter machen sich auch beim Ioniq bemerkbar: Sein Hybridverbrauch steigt von bisher 4,4 auf 4,8 l/100 km.

Bei 30 000 km im Jahr betragen die Benzinkosten des Hybrid (Benzinpreis: Fr. 1,60/Liter) rund 2200 Franken. Beim Civic sind es hingegen 3200 Franken. Mit Blick auf den Kaufpreisunterschied, der bei vergleichbarer Ausstattung beim knapp 32 000-fränkigen Ioniq rund 2000 Franken höher ist, dauert es in unserer Annahme zwei Jahre, um den Hybrid-Aufschlag zu egalisieren. Bei höherer Kilometerleistung verkürzt sich der Zeitraum entsprechend.

Das Fazit Der Ioniq Hybrid punktet klar beim Verbrauch, und wer den Wagen rege nutzt, kann auch das Penalty der Anschaffung innert zwei, drei Jahren ausgleichen. Wer sich allerdings nicht mit der neuen Technologie anfreunden kann, findet etliche herkömmlich angetriebene Wagen – der Honda Civic ist ein gutes dieser hocheffizienten Beispiele dafür.

www.hyundai.ch
www.honda.ch

Cockpit Hyundai Ioniq AutoSprintCH
Gute Übersichtlichkeit im Hyundai Ioniq.
Cockpit Honda Civic AutoSprintCH
Moderner Fahrerplatz im Honda Civic.
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