Treibstoffe: So geht es CO2-frei in die Zukunft

EINFACH TANKEN UND FAHREN Rennfahrzeuge und Oldtimer können mit synthetischen Treibstoffen CO2-arm betrieben werden. Fachleute haben im Rahmen eines Workshops bei der Hotz Racing AG interessante Perspektiven aufgezeigt.

E-fuels
Jürg Hofer, Vorstandsmitglied und Organisator, die Referenten Albert Vollmer und Markus Hotz sowie Präsident Christian Ackermann. (Bild: Martin Sinzig).

Beim IgFS-Workshop (Interessengemeinschaft Fahrzeugrestauratoren Schweiz) in Sulgen begrüsste Gastgeber und Ex-Rennfahrer Markus Hotz mehr als 50 Gäste aus Oldtimer-Fachbetrieben der ganzen Schweiz. Unter dem Titel „Treibstoffe der Zukunft“ berichtete er von seinen Vorstössen auf diesem Gebiet.

Premiere beim Bergrennen Oberhallau
Synthetisches Benzin, das aus erneuerbaren, biogenen Stoffen hergestellt wird, wurde erstmals im August am Bergrennen von Oberhallau eingesetzt.

Die Rennfahrer Marcel Fässler, Beni Hotz und Neel Jani hatten bei Demofahrten mit Rennsportwagen gezeigt, dass der synthetische Treibstoff problemlos und ohne mechanische Änderungen am Motor verwendet werden kann. Aber auch in normalen Strassenfahrzeugen funktioniert der sogenannte Drop-in-Treibstoff laut Hotz perfekt.

Projektgruppe mit anerkannten Experten
Der verwendete neue Treibstoff entspricht den gültigen Normen, weist eine Oktanzahl von 97,8 auf, ist zu rund 85 Prozent CO2-neutral und kann ohne neue Tankstellen-Infrastruktur eingesetzt werden. Dasselbe gilt auch für die ab 2025 begrenzt erhältlichen E-fuels, die mit grünem Strom aus Wasserstoff und CO2 hergestellt werden. «Wir wollen nicht nur reden, sondern etwas tun», bekräftigte Hotz die Absichten der Projektgruppe, in der unter anderen Motorenbauer Mario Illien und Autobau-Gründer Fredy Lienhard mitwirken.

Synthetische Herstellung von Treibstoffen
Ähnliche Vorteile bringt die synthetische Herstellung von methanolbasierten Treibstoffen. Nachhaltig aus CO2, Wasser und Ökostrom produziert, biete sich dieser Stoff als neuer Energieträger für den gesamten Energiekreislauf an, schilderte Albert Vollmer von der Silent-Power AG, Cham.

Albert Vollmer: «Die im Vergleich zu Wasserstoff einfache und deutlich günstigere Lagerung gehöre zu den grossen Vorteilen von Methanol. Klimaneutral könnten so Heizkessel, aber auch Ottomotoren angetrieben werden. Erste Produkte wie etwa ein Range-Extender für Elektrofahrzeuge sind in der Entwicklung.»

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