The Ocean Cleanup: Fahrzeugteile aus Plastikabfall
WIEDERVERWERTUNG The Ocean Cleanup verfolgt als internationales Non-Profit-Projekt das Ziel, die Meere von Kunststoffmüll zu befreien. Vor kurzem hat die Organisation auf Vancouver Island einen Rekordfang an Land gebracht.
Mit der von der Umweltorganisation The Ocean Cleanup entwickelten Extraktionstechnik System 003 wurden auf einer langen Fahrt durch den grossen pazifischen Müllstrudel auf Vancouver Island rund 55 Tonnen Plastik aus dem Wasser gefischt.
Diese weltweit grösste Ansammlung von schwimmendem Abfall hat eine geschätzte Fläche von 1,6 Millionen Quadratkilometern – das entspricht rund dreimal der Fläche Frankreichs. Bis zum Jahr 2040 will Ocean Cleanup rund 90 Prozent des schwimmenden Plastikabfalls entfernt haben.
Rezyklierte Kunststoffabfälle
Der südkoreanische Autohersteller Kia unterstützt das Projekt seit 2022 weltweit und beabsichtigt einen Teil der rezyklierten Kunststoffabfälle in künftigen Modellen zu verwenden. Kia hat der Organisation zunächst für sieben Jahre Unterstützung zugesichert. Bis 2030 wollen die Koreaner den Einsatz von Recycling-Kunststoffen um mehr als 20 Prozent steigern, und CO2-Neutralität ist für 2045 geplant.
Bereits heute hat Kia mehr als 30 nachhaltige Produktlösungen in verschiedenen Bauteilen umgesetzt. Im neuen SUV EV9 beispielsweise kommen unter anderem aus dem Meer geholte alte Fischernetze in neuer Form als Bodenteppiche wieder zum Einsatz.
Reduktion des Fussabdrucks
Um die Meeresverschmutzung zu vermeiden, Ressourcen zu schonen und den CO2-Fussabdruck zu reduzieren, wollen auch andere Autohersteller zukünftig mehr Recycling-Materialien verwenden. So plant beispielsweise BMW für die Modelle der Neuen Klasse ab 2025 den Einsatz von Verkleidungsteilen aus Kunststoffen, deren Rohmaterial zu rund 30 Prozent aus alten Fischernetzen und Seilen besteht.
Dieses Rohmaterial wird präventiv aus Häfen in aller Welt bezogen, um sicherzustellen, dass es nicht als Abfall im Meer entsorgt wird. Insgesamt hat sich BMW das Ziel gesetzt, den Sekundärmaterialanteil bei den in Neufahrzeugen verwendeten Kunststoffen bis 2030 von derzeit rund 20 auf rund 40 Prozent zu erhöhen.