Sturmtief: So erkennen Sie Gefahren
BITTE BEACHTEN Sturmtief Sabine sorgt für erhebliche Störungen im Verkehr. Bis zum Dienstag wird mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h gerechnet. Mehrere hundert Flüge sind bereits gestrichen. Wer in der Regel mit dem Auto zur Arbeit fährt, steht am Montagmorgen vor einer schweren Entscheidung. Bei amtlichen Unwetterwarnungen ist es Arbeitnehmern nicht zumutbar, das Wegstreckenrisiko […]
Wer in der Regel mit dem Auto zur Arbeit fährt, steht am Montagmorgen vor einer schweren Entscheidung. Bei amtlichen Unwetterwarnungen ist es Arbeitnehmern nicht zumutbar, das Wegstreckenrisiko auf sich zu nehmen.
Diese Regeln sind besonders wichtig
Anderorts (wo es keine amtliche Unwetterwarnung gibt) besteht weiterhin die Pflicht, pünktlich zum Arbeitsort zu gelangen. Doch auch Windgeschwindigkeiten unterhalb von 50 km/h können Dächer abdecken, Bäume umknicken und für Unrat und Verschmutzungen auf Wegstrecken und so zu einem erhöhten Unfallrisiko führen. Dabei gilt es, besondere Regeln zu beachten.
Seitenwinde und stürzende Bäume
Bei schweren Stürmen und Orkanen sollten Auto, Motorrad oder Fahrrad generell stehen gelassen werden. Die Gefahr von folgenschweren Unfällen, herabstürzenden Bäumen und plötzlichen Seitenwinden ist zu gross.
Auch für Fussgänger gilt: Zu Hause bleiben und abwarten. Lose Gegenstände sollten bereits am Vortag des Sturms aus Garten und Einfahrt entfernt worden sein, um Schäden durch derartige Geschosse zu vermeiden.
Niedrige Geschwindigkeiten
Sollten Autofahrer dennoch während eines Sturms zu Zielen aufbrechen, sollte dies mit niedriger Geschwindigkeit geschehen, um rechtzeitig auf plötzliche Böen reagieren zu können. Bewaldete Strecken, Brücken, Unterführungen und Küstenstrassen sollten unbedingt gemieden und alternative Routen befahren werden.
Auch die Vorbeifahrt an Baugerüsten oder von Sturmböen erfassten Häusern sollten Autofahrer, so weit möglich, meiden. Speziell in Grossstädten können extreme Böen durch die Häuserschluchten fegen.
Auf Überholmanöver verzichten
Während der Fahrt sollten Überholmanöver nur bei besonderer Notwendigkeit durchgeführt werden, da sich die Bedingungen besonders neben Lastwagen oder Bussen plötzlich verändern können. Auf gleicher Höhe ist der Überholende plötzlich windgeschützt, lenkt womöglich zu stark gegen.
Nach dem Passieren greift die Orkanböe wieder voll ins Blech. Hier kann starkes Schlingern bis zum Kontrollverlust oder ein Kippen des Fahrzeugs die Folge sein.
Angriffsfläche grosser Fahrzeuge
Fahrzeuge mit hoher Angriffsfläche für Windböen, wie etwa Busse, Lastwagen und Transporter sollten in jedem Fall stehen gelassen werden, da sie schon ab Windstärke 7 zu kippen drohen. Besonders plötzliche Böen können Transporter und Wohnmobile in Windeseile auf die Seite legen.
Besser hat es, wer einen Wagen mit tiefem Schwerpunkt und hohem Gewicht, wie etwa eine Oberklasse-Limousine, oder Sportwagen mit geringer Dachhöhe fährt. Ein Kippen ist hier praktisch ausgeschlossen, die Seitenwindeffekte können dennoch erheblich sein.
Aber Vorsicht: Auch hoch gebaute Kleinwagen und Minivans drohen bei starken Böen, zum Beispiel beim Ausweichen, umgeworfen zu werden. Gespanne sollten bei Orkanböen erst gar nicht bewegt werden. Auch nicht wenn Seitenwindassistent und eine Gespannstabilisierung als Assistenzsysteme an Bord sind.
Zusätzliche Windangriffsflächen
Motorradfahrer, die trotz des Orkans unterwegs sind, spielen mit ihrem Leben. Die Fahrbahnen sind verschmutzt, Starkregen verringert die Sicht und plötzlich auf die Strasse beförderte Hindernisse wie Müllsäcke, Sträucher und Bäume erfordern schnelles Handeln.
Wer dennoch mit dem Motorrad unterwegs ist, sollte möglichst langsam fahren und auf unnötige zusätzliche Windangriffsflächen wie Topcases verzichten. In jedem Fall sollte eine Lederkombi getragen werden, um einerseits in einer Unfallsituation besser geschützt zu sein, andererseits mehr Wind abzuleiten als bei leger sitzender Kleidung.
Zur Verbesserung der Windschlüpfrigkeit und der Sicht sollten ausschliesslich geschlossene Integralhelme getragen werden.