Salon Genf: Viel Motorsport in der Halle
JA ZUM MOTORSPORT Der am Donnerstag eröffnete Autosalon in Genf ist nicht nur eine aktuelle Leistungsschau, was Serien- und Konzeptfahrzeuge betrifft. Viele Hersteller zeigen auch, was sie im Rennsport draufhaben. Das neuste Rennfahrzeuge, welches in Genf sogar Weltpremiere feierte, erhielten nur die an den beiden Medien- und Händlertagen anwesenden Besucher zu sehen. Kaum war am […]

Das neuste Rennfahrzeuge, welches in Genf sogar Weltpremiere feierte, erhielten nur die an den beiden Medien- und Händlertagen anwesenden Besucher zu sehen. Kaum war am Dienstag Einlass geboten, präsentierte Audi Sport den neuen RS5 DTM für die populärste Tourenwagen-Rennserie Europas. Wegen einiger Änderungen im technischen Reglement modifizierte Audi die Aerodynamik und den Motor des Renncoupés aus Ingolstadt. Eines wird der Berner Werkspilot Nico Müller pilotieren. Zum Fahren kam er damit allerdings noch nicht, dass soll beim nächsten Test in Vallelunga (I) passieren.

Audi ist seit diesem Jahr auch offiziell in der Formel E vertreten. Auf dem Stand von Abt ist der Abt Schaeffler FE02 zu sehen, mit dem sich Audi zur Elektro-Rennserie bekennt. Weitere aktuelle E-Modelle sind am Stand des Automobil-Weltverbandes FIA, bei DS, Jaguar und Renault zu sehen. Bei den Franzosen kann man anhand zweier nebeneinander ausgestellten Rennwagen einen optischen Vergleich zwischen Formel E und Formel 1 ziehen. Mit drei Siegen von Sébastien Buemi in drei Rennen ist der Renault Z.E.16 das gegenwärtig beste Auto der aktuellen Generation.

Die Formel 1 ist auch am Stand von Weltmeister Mercedes mit einem an die Wand gehängten Silberpfeil vertreten. Bei dem nur in der Lackierung aktuellen Renault F1 am Stand von Infiniti lässt ein Guckloch in der Heckverkleidung einen oberflächlichen Blick in die Hybridtechnologie des Renault-Partners zu.
Der ACS präsentiert auf seinem Stand einen Sauber-Ferrari in 2017er-Lackierung. Es handelt sich dabei jedoch nicht um einen neuen C36, wie angeschrieben, sondern um einen C33 von 2014. Ein Hingucker ist jedoch auch dieser.

Mit drei wirklich aktuellen Fahrzeugen ist hingegen die Rallye-WM präsent. Mit dem C3 WRC kehrt Citroën dieses Jahr werksseitig zurück. Toyota tut dies mit dem Yaris WRC, der mit Jari-Matti Latvala am Steuer auch bereits für den Triumph im erst zweiten WM-Lauf gut war. Auch der i20 Coupé WRC von Hyundai ist ein Blickfang.

Beim Hyundai RN30 handelt es sich noch um Konzeptfahrzeug RN30, das unter dem Label «N» die geplante Einführung eines High-Performance-Modells für die Strasse vorbereitet. Auf der Basis des New Generation Hyundai i30 ist jedoch auch ein Tourenwagen nach TCR-Reglement geplant, dessen Antrieb derselbe 2-Liter-Turbomotor übernimmt.

Bereits zwei grosse Erfolge kann Peugeot mit dem 3008 verbuchen. Mit dem Wüsten-Buggy vom Typ 3008 DKR, der nicht viel mit dem soeben zum Car of the Year gewählten Serienmodell zu tun hat, entschieden die Franzosen im Januar die Rallye Dakar in Südamerika für sich. Beide sind an der Geneva International Motor Show zu bewundern.

Für die nur Insidern bekannte Global Rallyecross Championship ist der Subaru Impreza WRC STi GRC entwickelt worden. Unter der Haube steckt ein rund 600 PS starker Zweiliter-Boxer-Turbo.

Eine ähnliche Leistung bringt jener BMW M6 GT3 auf die Strasse, der am Stand der Reifenfirma Falken gezeigt wird. Mit diesem Auto kommt der Westschweizer Alexandre Imperatori beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen Nürburgring Ende Mai zum Einsatz. Einer der Gegner wird Nico Müller sein, dessen Siegerfahrzeug von 2015 (Audi R8 LMS) in der Ausstellung von TAG Heuer zu sehen ist. Mit einem weiteren Formel-E-Renner, einem Porsche 911 R und einem alten Red Bull RB6 F1 bietet diese Sondershow leider nichts Spektakuläres.

Apropos Le Mans: Von den drei 2016 engagierten Herstellern zeigt nur Toyota einen Hybrid-Sportwagen. Zuschauer dürfen sich sogar in die Attrappe eines Cockpits setzen. Sie erleben so beinahe klaustrophobische Zustände. Rennsimulatoren für spielfreudige Salon-Besucher befinden sich auch auf dem Stand von Ford, Hyundai, Seat (wo der neue Leon TCR ausgestellt wird) und TAG Heuer.

Das Schweizer Privatteam Rebellion, dessen Name auf die Uhrenmanufaktur hinweist, zeigt auf seinem kleinen Stand den Oreca LMP2, mit dem man ab 2017 an den Start geht. Der ausgediente Rebellion R-One nach LMP1-Reglement steht bei Zenvo.

Ein anderes Schweizer Team fährt dieses Jahr zweigleisig bei GT3-Langstreckenrennen: In der Blancpain Endurance Serie setzt Emil Frey Racing weiterhin den selbstentwickelten und weiter modifizierten Jaguar auf Basis des alten XK ein. Der in Genf ausgestellte F-type soll zum Nachfolgermodell werden, wenn das Werk Unterstützung bietet. Dies tut Lexus mit dem in Genf ausgestellten RC F GT3, den Emil Frey Lexus Racing ab 2017 erstmals ausserhalb der Nordschleife einsetzt. Ihren eigenen Lexus werden die Safenwiler demnächst erhalten.
