Paravan: Barrierefreie Mobilität als Antrieb

DREIFACH-JUBILÄUM In diesem Monat feiert die Paravan GmbH die Jubiläen 25 Jahre Fahrzeugumbau, 20 Jahre Drive-by-Wire und 15 Jahre Elektrorollstühle. Das barrierefreie Fahrzeug wurde zum Game Changer für die Behindertenmobilität.

Hyundai Staria Paravan
Mit dem Hyundai Staria präsentiert die Paravan eine Plattform für behindertengerechten Fahrzeugumbau.

Begonnen hat es 1998, als Roland Arnold den ersten Paravan aus seiner Werkstatt in Pfronstetten-Aichelau präsentierte – einen Chrysler Voyager mit tiefergelegtem Boden und einer Rampe auf der Beifahrerseite. Mit dem digitalen Fahr- und Lenksystem Space Drive konnte eine Person im Rollstuhl direkt und ohne fremde Hilfe ins Auto fahren und sich am Fahrerplatz oder auf der Beifahrerseite einrichten.

Kassettenlift und Transferkonsole

Was im Rollstuhl funktioniert, sollte auch im Auto funktionieren. Paravan-Firmengründer Arnold entwickelte ein Drive-by-wire-System, mit dem man mit individuellen Eingabegeräten Gas, Bremse und Lenkung eines Autos bedienen konnte. In den folgenden Jahren wurden Technik und Produktportfolio stetig weiterentwickelt. Es kamen weitere Produkte wie der Kassettenlift oder die Transferkonsole dazu. 2008 folgte der Elektrorollstuhl, der über eine Docking-Station fest mit dem Auto verbunden und als Fahrersitz zugelassen ist.

Breites Anwendungspotenzial

Die Mobilitätstüftler erkannten bald auch, dass Space Drive auch ein breites Anwendungspotenzial ausserhalb der Handicap-Lösungen birgt: von Transport und Logistik über Landwirtschaft und Bergbau bis hin zum autonomen Fahren. 2013 erhielt Space Drive 2 mit einer neuen Sicherheitsarchitektur die Strassenzulassung. Entwickelt wurde das System nach den höchsten Sicherheitsstandards. 2019 wagte Arnold den Schritt in den Motosport und brachte den weltweit ersten Rennwagen ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkeinheit und Lenkgetriebe auf die Rennstrecke. Es folgten Einsätze beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring, in der DTM und beim GT-Masters.

Herausforderungen der New Mobility

Auch zukünftige autonome Fahrzeuge müssen barrierefrei sein. Nur so kann die Automatisierung, etwa durch Assistenzsysteme, auch Menschen mit Handicap zugutekommen und den Nutzerkreis weiter vergrössern. Da sieht die Paravan GmbH den zukünftigen Entwicklungsschwerpunkt.

paravan.de

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