Motorsport: DMSB plant Re-Start ab 1. Juni

VORAUSPLANUNG Im Gegensatz zur Schweiz sind in Deutschland Hunderte Rennveranstaltungen von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Interessant, wie der Verband nun darauf reagiert. Der DMSB als Dachverband des Motorsports in Deutschland versucht, eine Perspektive für die Zeit nach dem Verbot öffentlicher Veranstaltungen zu entwickeln. Dazu äussert sich ein DMSB-Präsidiumsmitglied. Dr. Gerd Ennser: «Vom Motorsport hängen […]

Das fünfköpfige DMSB-Präsidium ist gefordert. Links Dr. Gerd Enns, in der Mitte Hans-Joachim Stuck, der das Gremium leitet.

Der DMSB als Dachverband des Motorsports in Deutschland versucht, eine Perspektive für die Zeit nach dem Verbot öffentlicher Veranstaltungen zu entwickeln. Dazu äussert sich ein DMSB-Präsidiumsmitglied.

Dr. Gerd Ennser: «Vom Motorsport hängen in Deutschland Tausende von Arbeitsplätzen ab. Fahrer, Teams, Mechaniker, Ingenieure, Rennstreckenbetreiber – überall herrscht derzeit grosse Unsicherheit. Um möglichst schnell nach dem Ende der völlig berechtigten staatlichen Verbote wieder startklar zu sein, haben wir nun einen Stufenplan entwickelt, den wir regelmässig prüfen und immer wieder an die aktuellen Gegebenheiten anpassen.»

Auch für Schweizer von Interesse
Konkret wird ab Anfang April ein Online-Portal eröffnet, dass die Planung von Prädikatsveranstaltungen –zum Beispiel die 38 Deutschen Meisterschaften vom Rallyesport bis zum Motocross – für die Zeit nach dem 1. Juni vorsieht. Auch etliche Schweizer Motorsportler nehmen an deutschen Rennen teil, viele locken auch Zuschauer aus der Schweiz an, weshalb wir nun an dieser Stelle darüber berichten.

Abgleich über Datenbank
Über den Veranstalterzugang von mein.dmsb.de können Termine und Ersatztermine für Prädikatsveranstaltungen benannt und mit Planungen anderer Veranstalter abgeglichen werden. So sieht der ausrichtende Club, der möglicherweise eine Veranstaltung von Anfang Mai in die zweite Jahreshälfte verschieben muss, welches Datum in seiner Disziplin noch frei ist und ob andere Veranstalter möglicherweise den gleichen Termin belegen wollen.

Dr. Gerd Ennser: «Wenn wir irgendwann wieder mit Motorsport beginnen können, dann werden sich Hunderte von Veranstaltungen auf viel weniger Wochenenden verteilen müssen. Wir wollen den veranstaltenden Clubs über unser Portal die Möglichkeit geben, Engpässe zu vermeiden. Dabei sind wir natürlich nicht naiv: Auch wir wissen nicht, ob der 1. Juni nicht viel zu optimistisch gewählt ist. Aber untätig abzuwarten und erst mit Planungen zu beginnen, wenn tatsächlich feststeht, wann es weitergeht, wäre fahrlässig.»

Der DMSB sieht sich daher in der Verantwortung gegenüber den aktiven Sportlern und der gesamten Motorsportbranche. Die Kalenderplanungen sollen regelmässig überprüft werden. Mit zweimonatigem Vorlauf wird zunächst für den 1. Juni als Stichtag geplant.

Neubeurteilung am 1. Mai
Anfang Mai wird die Gesamtsituation vom Präsidium des DMSB neu bewertet und der Re-Start der Saison gegebenenfalls auf den 1. Juli – oder noch später – verschoben. Dieser Stufenplan sei natürlich nicht ideal, aber er gebe allen Beteiligten ein wenig mehr Planungssicherheit.

Dr. Gerd Ennser: «Natürlich entscheiden nicht wir, wann die ersten Rennen wieder stattfinden können, dafür sind die Behörden zuständig. Aber wir entscheiden, wie gewissenhaft und professionell der DMSB und alle Beteiligten sich auf diesen Tag vorbereiten. Sicher ist: Es wird auch nach der Corona-Pandemie Auto- und Motorradveranstaltungen geben, und für diesen Tag wollen wir für den deutschen Motorsport die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen.»

dmsb.de

 

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