Lehrstellen-Puls: Auswirkungen der Krise

ERFREULICHE WENDE Die Lehrbetriebe sind im Vergleich zur Lockdown-Phase deutlich optimistischer, was die Situation der Jugendlichen betrifft. Befragungen haben aktuell eine durchaus positive Entwicklung ergeben. Während damals 77 beziehungsweise 81 Prozent der angebotenen Lehrstellen besetzt waren, stieg der Wert gegenüber April und Mai im Juni auf 88 Prozent. Das ist das Fazit der dritten Erhebung […]

Lehrstellen
Über 86 Prozent der Schweizer Lernenden haben im Juni normal in ihrem Lehrbetrieb gearbeitet.

Während damals 77 beziehungsweise 81 Prozent der angebotenen Lehrstellen besetzt waren, stieg der Wert gegenüber April und Mai im Juni auf 88 Prozent. Das ist das Fazit der dritten Erhebung des «Lehrstellen-Puls».

Limitierter Einsatz im Lehrbetrieb
Zum Vergleich: Im Mai waren es 77 Prozent, im April 64 Prozent. Nur noch jeder Zehnte (17 Prozent im Mai, 25 Prozent im April) hat einen limitierten Einsatz im Lehrbetrieb vor Ort.

Auch die Anteile der Berufslernenden mit Hausaufgaben und im Home-Office sind gesunken: Auf das Berufsfeld «Fahrzeuge» bezogen, gehen 92 Prozent der Lernenden ihrer normalen Arbeit nach. Höhere Werte weisen Berufsfelder wie «Natur», «Bau» oder «Gebäudetechnik» auf.

Wettbewerb mit Berufsfachleuten
Abschlussjahrgänge stehen vor zwei grossen Herausforderungen: Erstens konnten Abschlussprüfungen nur teilweise stattfinden; zweitens stehen Lernende im letzten Ausbildungsjahr am Übergang von der Berufslehre in den Arbeitsmarkt und damit im Wettbewerb mit erfahrenen Berufsfachleuten, wenn es um die Suche nach einem Job geht.

Sorgen mit lernschwachen Jugendlichen
Das spiegelt sich in den Resultaten des Juni-«Lehrstellen-Puls» wider. So sind die befragten Lehrbetriebe weiterhin der Ansicht, dass die Auswirkungen der Krise einen leichten Einfluss auf den Lehrabschluss haben werden.

Insbesondere lernschwächere Jugendliche würden Sorgen bereiten. 56 Prozent der befragten Lehrbetriebe gaben an, dass es gegenwärtig schwieriger ist, einen Job zu finden.

27 Prozent beurteilen die Situation als vergleichbar mit dem Vorjahr, für ein Prozent ist sie einfacher geworden und 16 Prozent können dazu nicht Stellung nehmen.

Monatliche Umfrage bei Lehrbetrieben
Das Forschungsprojekt untersucht monatlich und während eines Jahres, wie sich die Krise auf die Lehrbetriebe und auf die Jugendlichen auswirkt – vor der Ausbildung, in der Lehre und kurz vor dem Übertritt in den Arbeitsmarkt.

Lanciert wurde der «Lehrstellen-Puls» von der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit der Lehrstellenplattform Yousty.

agvs-upsa.ch

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