Elektromobilität: Deutsche Industrie erwartet Rückgang
MARKT Der Verband der Automobilindustrie (VDA) erwartet für das aktuelle Jahr für den Absatz der rein batterieelektrischen Personenwagen einen Anstieg der Verkäufe um acht Prozent auf rund 510 000 Einheiten.
Bei den Plug-In-Hybriden geht der VDA davon aus, dass der Absatz aufgrund der zum Jahresende 2022 gestrichenen Förderung deutlich auf etwa 255 000 Einheiten zurückgeht. Das wären rund 30 Prozent weniger als im vergangenen Jahr.
Insgesamt rechnet der VDA mit einem Absatz von rund 765 000 BEV und PHEV. Das entspricht einem Rückgang von etwa acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil von E-Modelle an den gesamten Zulassungen dürfte gegenüber 2022 leicht um drei Prozentpunkte auf 28 Prozent sinken, vermutet der Branchenverband.
Vertrauen in die Elektromobilität
VDA-Präsidentin Hildegard Müller: «Die Neuzulassungszahlen des Januars zeigten bereits einen deutlichen Rückgang bei den E-Zulassungen. Und wir erwarten, dass sich der Abbau der Förderung für rein batterieelektrischen Personenwagen sowie die Streichung der Förderung für Plug-In-Hybride weiterhin negativ auf den Hochlauf der Elektromobilität auswirken werden.»
Umso wichtiger sei es, das Vertrauen der Menschen in die Elektromobilität anderweitig zu stärken. Vor allem gehe es darum, jederzeit und überall unkompliziert laden zu können.
Hildegard Müller: «Das ist aber derzeit nicht überall der Fall. Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur braucht es mehr Tempo, denn noch immer ist die Lücke zwischen E-Autos und Ladepunkten groß.»
Eine Million Ladepunkte bis 2030
Aktuell kommen in Deutschland statistisch gesehen 23 Elektroautos auf einen Ladepunkt. Um das Ziel der Bundesregierung von einer Million Ladepunkte bis 2030 zu erreichen, müsse das durchschnittliche Ausbautempo verfünffacht werden. Zudem seien die Verbraucher durch die hohen Strompreise aktuell verunsichert. Sie müssten dauerhaft reduziert werden. Zudem sollten generell Steuern, Entgelte und Umlagen im Energiebereich auf den Prüfstand gestellt werden.