Elektro-Autos: Nachgeladen wird zu Hause
TREND Die meisten Schweizer laden ihr E-Auto zu Hause. Das zeigt eine Umfrage bei Rheintaler E-Tankstellen. Aber immer mehr Autofahrer laden an E-Stationen – dennoch bleibt die Nutzung auf niedrigem Niveau. Luden in den letzten Jahren nur vereinzelt Automobilisten ihre Kraftfahrzeuge an einer der lokalen Ladestationen, verzeichneten alle Anbieter 2019 fast eine Verdoppelung. Bezahlmodelle und […]
Luden in den letzten Jahren nur vereinzelt Automobilisten ihre Kraftfahrzeuge an einer der lokalen Ladestationen, verzeichneten alle Anbieter 2019 fast eine Verdoppelung.
Bezahlmodelle und Ladekosten
Ob in Thal, St. Margrethen oder Altstätten – noch hält sich die Monatsfrequenz bei E-Tankstellen im niedrigen zweistelligen Bereich. Wer zu Hause oder im Geschäft laden kann, tut dies.
Ladekosten und Ladegeschwindigkeit spielen dabei ebenso eine Rolle wie unübersichtliche Bezahlmodelle und Mitgliedschaften. Neben regionalen Garagisten und nationalen Detaillisten kämpfen im Kanton vor allem die St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke (SAK), die St. Galler Stadtwerke, die swisscharge.ch sowie die Gottardo Fastcharge (Gofast) um Marktanteile.
Mehr Ladevorgänge im Winter
Gemäss Romano Ingold, dem Leiter Mobilität der St. Galler Stadtwerke, gibt es im Winter mehr Ladevorgänge als im Sommer.
Romano Ingold: „Bei kostenpflichtigen Stationen, wie das in St. Margrethen der Fall ist, muss man grundsätzlich von einer tieferen Auslastung ausgehen. Weil sie aber eine Schnellladestation an einer Transitstrasse ist, gehört sie zu den höher frequentierten Stationen.“
Autowelt befindet sich im Umbruch
Nicht nur in Altstätten und Walzenhausen, sondern über das gesamte Netzwerk sei eine Zunahme der Benutzung spürbar, erklärt Moritz Fischer, der im Business Development von swisscharge.ch tätig ist. Die Coronakrise und die damit verbundene tiefere Mobilität habe sich negativ ausgewirkt.
Aber die Autowelt befinde sich im Umbruch und die E-Mobilität gewinne weiter an Bedeutung.
Domenic Lanz, Geschäftsführer von Gofast: „Ich bin mit der Frequenz in Thal zufrieden. Zusammen mit lokalen, regionalen und nationalen Partnern investieren wird in den Aufbau und den Betrieb des Schweizer Schnellladenetzes.“
Das Ladetempo wurde verbessert
Obwohl sich über die letzten Jahre sowohl die Anzahl von öffentlichen Ladestationen sowie deren Ladetempo deutlich verbessert wurden, gibt Urs Schwegler, Projektleiter Fachgesellschaft e’mobile, zu bedenken:
„Öffentliche Ladestationen werden überbewertet. Für den lokalen Alltagsgebrauch wird das Auto zu Hause geladen. Für Ferien oder Fernreisen braucht es schnelle und effiziente Ladestationen entlang der Reiserouten und Fernverkehrsstrassen.“
100 Schnellladestationen bis 2029
Thomas Rohrbach vom Bundesamt für Strassen (Astra): „Bis 2029 sollen auf 100 Rastplätzen des Nationalstrassennetzes Schnellladestationen entstehen. Um rasch ein flächendeckendes Netz zu gewährleisten, werden die Bewilligungen für den Bau und Betrieb der E-Tankstellen nicht einzeln pro Rastplatz, sondern in fünf Paketen mit jeweils 20 Rastplätzen vergeben.“
Quelle: St. Galler Tagblatt