E-Fuels: Einigung über Alternative zur Elektromobilität

NUN DOCH Die EU und Deutschland haben sich geeinigt. Klimaneutrale Kraftstoffe werden nach langen Diskussionen als Alternative zum Elektroauto bei der CO2-Flottenregulierung zugelassen.

E-Fuels
Die bisherigen Brüsseler Pläne hätten das Aus für die Neuzulassung von Personenwagen ohne reinen Elektroantrieb bedeutet

Im Streit zwischen Deutschland und der EU über den Einsatz synthetischer Kraftstoffe in Neuwagen nach 2035 hat es eine Einigung gegeben. Damit ist das so genannte Verbrennerverbot vom Tisch. Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing verkündete, man habe im Rahmen der Flottenregulierung nun die Technologieneutralität sicherzustellen können. Damit ist der Weg frei, dass auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor nach dem Jahr 2035 noch neu zugelassen werden können. Voraussetzung ist, dass sie ausschließlich CO2-neutrale Kraftstoffe tanken.

Notwendige Schritte und Zeitplan

Laut Verkehrsministerium wurden auch bereits notwendige Schritte und ein konkreter Zeitplan festgelegt. Zunächst wird es die Schaffung der neuen Fahrzeugkategorie „e-fuels only“ geben. Sie wird dann in die Flottengrenzwertregulierung mit aufgenommen. EU und Bundesregierung wollen das Verfahren bis Herbst nächsten Jahres abgeschlossen haben.

Verhinderung durch Deutsachland

Europaparlament und EU-Staaten hatten sich im Oktober darauf geeinigt, dass in der EU ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden dürfen. Eine für Anfang März vorgesehene Bestätigung der Einigung durch die EU-Staaten wurde von Deutschland zunächst verhindert. Seitdem hatten Bundesverkehrsministerium und EU-Kommission über einen Kompromiss verhandelt.

E-Fuels-Ausnahme für alle Fahrzeuge

Bei der Grundsatzeinigung im Herbst hatte Deutschland einen Zusatz in das Abkommen verhandelt, wonach die EU-Kommission einen Vorschlag vorlegen soll, wie nach 2035 Fahrzeuge zugelassen werden können, die ausschließlich mit E-Fuels betrieben werden. In der EU-Kommission las man den entsprechenden Absatz laut dem Wirtschaftsmagazin Handelsblatt so, dass davon nur Sonderfahrzeuge wie Kranken- oder Feuerwehrwagen betroffen sein sollen. Nach Berliner Lesart soll die E-Fuels-Ausnahme dagegen für alle Fahrzeuge gelten.

Ambitionierten Klimaziele im Verkehr

Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie: «Die ambitionierten Klimaziele im Verkehr sind nur mit erneuerbaren Kraftstoffen erreichbar. Die politische Entscheidung der Koalition, das Betanken von Fahrzeugen mit weitgehend klimaneutralen Kraftstoffen wie e-Fuels und HVO-Kraftstoffen (Kraftstoffe aus Pflanzenölen und Bio-Resten. Die Red.) in Reinform künftig zu ermöglichen, ist deshalb eine gute Nachricht für den Klimaschutz.»

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