E-Auto-Kauf: Da scheiden sich die Geister
MOBILITÄTSTACHO Eine Studie der Axa zur Elektromobilität zeigt, dass sich zwar mehr als die Hälfte der Schweizer vorstellen kann, ein Elektroauto anzuschaffen, gleichzeitig aber fast 30 Prozent dies grundsätzlich ausschliessen.
Mit dem Mobilitätstacho 2023 untersuchte die Axa die Einstellung der Schweizer Automobilisten gegenüber der Elektromobilität. Die unterschiedlichen Haltungen erklären sich insbesondere durch gesellschaftliche, ökonomische und politische Faktoren, die den Umstieg beschleunigen oder bremsen.
Mehr als reiner Gebrauchsgegenstand
Für 71 Prozent der Schweizer Bevölkerung ist der Besitz eines eigenen Autos wichtig. Das zeigt eine Untersuchung des Forschungsinstituts Sotomo im Auftrag der Axa-Versicherungen. Dabei ist das Auto weit mehr als ein reiner Gebrauchsgegenstand, denn zwei Drittel der Befragten verbinden das Autofahren mit Selbständigkeit und Freiheit. Den Kauf eines Elektroautos können sich 56 Prozent der Schweizer vorstellen, darunter viele Personen mit Nähe zu Links-Grün. Für 29 Prozent ist das E-Auto keine Option. In dieser Gruppe befinden sich eher Personen, die sich zum rechts-bürgerlichen Lager zählen.
Geringe Problemwahrnehmung
Michael Hermann, Leiter von Sotomo: «Schweizerinnen und Schweizer schätzen, dass es noch rund 16 Jahre dauert, bis Elektroautos auf unseren Strassen in der Mehrheit sind – vier Jahre nach dem von der EU beschlossenen Verbot für Verbrenner. Das hängt auch mit der geringen Problemwahrnehmung zusammenhängen. Trotz heftiger Klimadebatte bringen nur 28 Prozent der Befragten das Autofahren mit Umweltbelastung in Verbindung. Spass wird sogar noch etwas häufiger damit assoziiert.»
Zweifel an der Nachhaltigkeit
Die Mehrheit der Bevölkerung sieht tendenziell noch immer mehr Nach- als Vorteile in der Elektromobilität. Am häufigsten genannt wird die Umweltbelastung bei der Herstellung der Batterie, der hohe Kaufpreis und das Batterie-Recycling. Offenbar macht die Batteriethematik die Vorteile der geringeren Emissionen zu einem guten Teil zunichte. Bemerkenswert ist, dass nur rund zehn Prozent der Befragten der Ansicht sind, dass die Nachteile bezüglich Batterie in zehn Jahren nicht mehr bestehen werden. Auch der geringe Komfort beim Laden wird von der Bevölkerung als problematisch angesehen.