Dieser Mann bringt Genesis richtig in Fahrt
Mit dem GV60 Magma Concept sorgt Genesis für Aufsehen – ob am Goodwood Festival of Speed oder an der Auto Zürich. AutoSprintCH trifft Tyrone Johnson. Der Chefentwickler von Genesis verrät, wann der elektrische Dynamiker GV60 Magma in Serie geht und warum die Schweiz für Genesis so wichtig ist.
Irgendwie ist Genesis einfach immer für eine Überraschung gut. Zum Beispiel, wie mühelos der GV60 im Jahr seines Serienstarts gegen alle Etablierten den Titel «Schweizer Auto des Jahres 2023» holte. Oder wie der Genesis GV60 Magma Concept am Goodwood Festival of Speed mal – im Wortsinn – schnell den Klassensieg und den 16. Gesamtrang einheimste. Oder jetzt, dass jener Amerikaner, der die kommenden Magma-Modelle der Marke verantwortet, auf unsere englische Begrüssung antwortet: «Sprechen Sie ruhig Deutsch mit mir.»
Der amerikanisch-deutsche Doppelbürger Tyrone Johnson ist der Mann, der seit 2021 im europäischen Genesis- Entwicklungszentrum die Fäden der Zukunft in der Hand hält und überdies seit diesem Jahr das europäische Technical Center der Konzernmutter Hyundai leitet. Johnson wirkt im sportlich- eleganten Stil so lässig-dynamisch wie «sein» GV60 Magma Concept. Und der Ingenieur ist ein Jemand der Autobranche. Zuvor war er lange bei Ford in Europa, den USA und China. Sein Portfolio reicht vom Amt als Chefingenieur für Europas Ford-Rennsportabteilung über Autos der damaligen Ford-Tochter Volvo bis zur Leitung der Entwicklung von Ford Performance. Anders gesagt: Fiesta ST oder Focus RS sind echte Johnsons. Der richtige Mann, um die Evolution anzutreiben: Die Premiummarke Genesis bekommt eine High-Performance-Palette.
Deren Erstling GV60 Magma wird zwar vollelektrisch sein, doch der akzentfrei deutschsprechende Johnson betont, Genesis bleibe da technologieoffen. Beim Magma-Programm, von Genesis GV60 Magma Concept Dieser Mann bringt Genesis richtig in Fahrt Mit dem GV60 Magma Concept sorgt Genesis für Aufsehen – ob am Goodwood Festival of Speed oder an der Auto Zürich. AutoSprintCH trifft Tyrone Johnson. Der Chefentwickler von Genesis verrät, wann der elektrische Dynamiker GV60 Magma in Serie geht und warum die Schweiz für Genesis so wichtig ist. Der Entwicklungschef und sein coolstes Werk: Tyrone Johnson von Genesis mit dem GV60 Magma Concept an der Auto Zürich im November. Der Magma kommt Ende 2025 auf den Markt. Fotos: Genesis/AutoSprintCH Der Genesis-Chefentwickler Tyrone Johnson im Gespräch mit Timothy Pfannkuchen von AutoSprintCH. GENESIS SPECIAL www.autosprint.ch | 28 Dezember 2024 / Januar 2025 dem es bereits vier Concept Cars gibt (GV60 Magma Concept, G80 Magma Special, GV80 Coupé Concept und X Gran Berlinetta Concept), ist Performance Programm. Performance nach Genesis-Art wohlgemerkt. Noch gibt es keine Leistungsdaten. Aber der viereinhalb Meter lange elektrische Crossover GV60 hat ja bereits bis zu 360 kW (490 PS). Und wofür der 800-Volt-Antriebsstrang gut ist, beweist der Hyundai Ioniq 5 N mit 478 kW (650 PS). Hat der GV60 Magma also 700 PS plus? «Wir bei Genesis gehen das anders an», so Johnson. «Es geht bei Magma nicht um ein paar PS mehr, davon hätte niemand etwas. Der GV60 Magma wird eine mehr als angemessene Performance bieten. Aber einfach nur mehr Leistung oder mehr Topspeed wäre zu banal. Es geht darum, wie es sich anfühlt, um das emotionale Fahrerlebnis mit luxuriösem Anspruch.» Und was ist mit dem hohen Gewicht eines EV? «EVs sind nun mal schwerer. Wir haben jedoch einen Weg gefunden, dass sich der GV60 Magma leicht anfühlt. Ich darf noch nichts verraten. Aber es wird Ihnen gefallen, lassen Sie sich überraschen.»
Ebenfalls für Überraschungen sorgen soll der Sound. «Wir haben für den Einsatz in Goodwood extra einen speziellen Sound für das Avas entwickelt.» Avas ist das gesetzlich vorgeschriebene Geräusch für E-Autos bei tiefen Geschwindigkeiten. «Und diesen Sound entwickeln wir weiter. Wir glauben, dass unser Ansatz eine bisher offene Problematik löst: Der Sound muss akustischen Input liefern, was passiert. Am Lenkrad müssen Sie hören, was Ihr Fahrzeug tut, wie es sich bewegt. Im Magma bekommen Sie diese akustische Information.»
Wir gehen mit Johnson noch einmal um den GV60 Magma Concept. Breiter, tiefer, in allen Details sportlich – und fast unverschämt gutaussehend. Wieso eigentlich Magma? «Magma ist die Energie aus dem Kern – die Kraft, die von innen kommt», erklärt Johnson. Er deutet auf Details und verrät uns hier und da ein «Das bleibt in Serie so.» oder auch mal «Das hier fällt weg.»: Das Serienfahrzeug soll optisch weitgehend dem Concept entsprechen, aber natürlich gibt es in Studien Details, die nicht für die Serie taugen. So oder so kein Zweifel: Startet im vierten Quartal 2025 die Serie des Genesis GV60 Magma, wird sie ein dynamischer Hingucker.
Unter der Hand erzählt man sich an der Auto Zürich, etliche Länder hätte sich um den Conceptcar gerissen, um ihn zu präsentieren. Die Schweiz bekam den Zuschlag. Was macht die Schweiz, einst Heimat von Europas erstem Genesis-Studio (inzwischen ausser in Zürich auch in Basel und Genf zuhause) so besonders? Die Schweiz sei für Europa ein Testmarkt im Premiumsegment, sagt Johnson. In der Branche wisse man: «Kommt ein Fahrzeug in der Schweiz gut an, kommt es überall gut an. Und: Die Auto Zürich ist die wichtigste Autoshow des Landes.»
Übrigens: Wer den Genesis GV60 Magma verpasst hat, kann ihn trotzdem anschauen und sich inspirieren lassen: Noch bis 31. Januar 2025 ist er im Genesis- Studio Zürich an der Bahnhofstrasse 62 zu bewundern.