CO2-Gesetz: Chance für echte Alternativen
TEUER, NUTZLOS, UNGERECHT Die überraschende Ablehnung des CO2-Gesetzes nimmt das Autogewerbe erfreut zur Kenntnis. Die Vorlage hätte der Schweizer Branche nicht viel gebracht – abgesehen von zusätzlichen Kostenbelastungen. Die im Gesetz vorgesehenen CO2-Reduktionsziele für neue Personenwagen und Nutzfahrzeuge ab 2025 respektive 2030 waren ohnehin unbestritten. Ein neues Gesetz muss zwingend eine stärkere Förderung der Lade- […]
Die im Gesetz vorgesehenen CO2-Reduktionsziele für neue Personenwagen und Nutzfahrzeuge ab 2025 respektive 2030 waren ohnehin unbestritten. Ein neues Gesetz muss zwingend eine stärkere Förderung der Lade- und Tankinfrastruktur für alternative Antriebe sowie Investitionen in die Produktion synthetischer Treibstoffe vorsehen.
Förderung öffentlicher und privater Ladeinfrastruktur
Nun besteht die einmalige Gelegenheit, die Klimapolitik mit Investitionen in moderne Technik und Innovationen voranzutreiben, anstatt diejenigen finanziell zu belasten, die heute noch nicht auf entsprechende Angebote zurückgreifen können.
Für den Strassenverkehr bedeutet dies: Förderung von öffentlicher und privater Ladeinfrastruktur, Unterstützung von Tankmöglichkeiten für neue Treibstoffe wie etwa Wasserstoff und Investitionen in die Produktion synthetischer Treibstoffe in der Schweiz.
Förderung neuer Antriebssysteme im Mittelpunkt
Christoph Wolnik von der Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure auto-schweiz: «Nun muss ein neues CO2-Gesetz geschrieben werden, das beim Strassenverkehr den Fokus auf die Förderung neuer Antriebssysteme legt. Dabei geht es uns weniger um staatliche Kaufprämien, sondern vielmehr um die Sicherstellung, dass Elektro- oder Wasserstoffautos auch geladen und betankt werden können – und deren Zahl auf unseren Strassen wird in den kommenden Jahren stark steigen.»
Synthetische Treibstoffe für bestehenden Fuhrparks
Des Weiteren muss neben sinkenden CO2-Emissionen bei Neufahrzeugen verstärkt an den bestehenden Fuhrpark gedacht werden. Hier spricht sich auto-schweiz für eine Unterstützung der Produktion synthetischer Treibstoffe in der Schweiz aus.
Christoph Wolnik: «Die Anrechnung an den Flottenausstoss, wie sie im Gesetz vorgesehen war, ist begrüssenswert. Doch die kostenintensive Produktion synthetischer Treibstoffe muss darüber hinaus gefördert werden – und zwar an Produktionsorten in der Schweiz.»
Hintergrund: Dieses Vorgehen würde die Senkung der Abhängigkeit von Ölimporten aus dem Ausland, die die Befürworter des abgestürzten CO2-Gesetzes während des Abstimmungskampfes ins Feld geführt hatten, Schritt für Schritt Realität werden lassen.
Vorlage mit weniger Verboten, aber mehr Anreizen
Urs Wernli, Zentralpräsident des Auto Gewerbe Verbandes Schweiz: «Die Schweizerinnen und Schweizer haben sich mit diesem Nein keineswegs gegen ernsthafte Bemühungen ausgesprochen, den CO2-Ausstoss zu senken. Aber sie haben sich gegen ein missratenes Gesetz und gegen staatliche Bevormundung gewehrt.»
Der AGVS anerkennt und unterstützt die Bemühungen, klimaschädigende Emissionen auch im Strassenverkehr zu reduzieren. Er verlangt vom Parlament eine neue Vorlage mit weniger Verboten, aber mehr Anreizen. Immer mit dem Ziel, Innovationen in erneuerbare Energien zu fördern.
Zügiger Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur
Urs Wernli: «Ich wünsche mir eine technologieoffene Diskussion. Wir fordern neben dem zügigen Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge auch eine gezielte Unterstützung von privaten Ladestationen. Nur so können wir sicherstellen, dass die neuen Steckerfahrzeuge, die in den nächsten Jahren auf unsere Strassen kommen, auch geladen werden können.»
Zudem sollen mit einem neuen CO2-Gesetz auch Tankmöglichkeiten für Wasserstoff oder Investitionen in die Produktion von synthetischen Treibstoffen gefördert werden, die ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.