BMW AirConsole: Schweizer Startup revolutioniert Gaming im Auto

In einer halben Million BMWs und Minis können die Insassen via Infotainment und Handy miteinander zum Beispiel «Uno» spielen. Weltweit! Hinter dem AirConsole-System steckt aber kein Tech-Riese, sondern ein Startup aus Zürich. AutoSprintCH war Probespielen.

Jüngst als 20. Spiel neu dabei: Jetzt läuft dank AirConsole in BMWs und Minis auch «Uno». Fotos: BMW Schweiz

Mal ernsthaft: Würden Sie zugeben, dass Sie auf dem Smartphone gamen? Nein, wir auch nicht. Aber wir tun es (fast) alle, denn Spass macht es halt. Bei BMW und Mini wird unsere Verspieltheit seit nun rund eineinhalb Jahren professionell angefeuert: Weltweit läuft bereits in 500’000 BMWs und Minis (davon 20’000 in der Schweiz) AirConsole und wird bereits als führende Auto-Gaming-Plattform gelobt.

Die Palette umfasst aber auch Quiz-Games wie hier «Wer wird Millionär» (gibt es anders als im Foto ausser auf Englisch natürlich in allen Sprachen).

Das Besondere: Wie einst unterwegs bei «Ich sehe was, was du nicht siehst» oder Autotypen-Raten kann man hier statt nur alleine auch zusammen spielen. Handy koppeln, QR-Code am Infotainment scannen, Name eingeben – dann via Smartphone mitgamen. Da gibts etwa «GoKartGo!» (à la «Mario Kart»), «Wer wird Millionär?», Jump-‘n-Run-, Puzzle- oder Fussballspiele – oder «Uno».

Ebenfalls in BMWs und Minis spielen lassen sich Jump-’n-Run-Spiele, Puzzles und Rennspiele (Bild).

Wozu? «Um zum Beispiel beim Laden eines E-Autos die Zeit kurzweilig zu überbrücken. Und um auch im Stand jenen Spass zu haben, den unsere Fahrzeuge beim Fahren machen», sagt uns Sergio Solero. Solero ist seit 26 Jahren bei BMW, war in Führungspositionen in Italien, Asien und der Konzernzentrale in München – und ist seit diesem Jahr CEO von BMW Schweiz, Solero räumt sympathisch freimütig ein: «Mich selbst hat mein Sohn darauf hingewiesen, dass es das bei uns gibt.»

Auf eine Runde «Uno» im Mini: AutoSprintCH-Verlagsleiterin Karin Beutler (vorne) und Sergio Solero, CEO der BMW Group Schweiz, testen das neu verfügbare digitale AirConsole-Kartenspiel «Uno».

Die BMW Group Schweiz in Dielsdorf ZH sitzt quasi an der Quelle. Die BMW-Zentrale in München (D) hat nämlich nicht mit asiatischen oder amerikanischen Software-Riesen zusammengespannt, um uns im Auto, ob alleine oder gemeinsam, cool gamen zu lassen. Sondern mit AirConsole, entwickelt vom Startup N-Dream AG aus Zürich, derzeit 20 Mitarbeitende stark. Apropos 20: Als 20. Spiel fürs Auto feierte nach anderen Games jüngst «Uno» Premiere – und es spricht für AirConsole, dass der nach Lego zweitgrösste Spielehersteller der Welt, Mattel, die Lizenz fürs Spielen im Auto an AirConsole vergeben hat.

Gespielt kann werden, sobald der Automat auf P steht.

Was wir richtig klasse finden: Das System ist sehr eingängig und so aufgebaut, dass es perfekt auf die Bedingungen im Auto angepasst ist. Und: Mit AirConsole hängen nicht mehr alle Insassen für sich alleine am Smartphone: Jetzt können Familien gemeinsam digital spielen. Einziger Wermutstropfen: Noch geht das nur, wenn das Auto steht, also zum Beispiel an der Ladesäule oder im Stau (der Automat muss auf P stehen). Aber es dürfte wohl eine Frage der Zeit sein, bis zwar natürlich nicht die Person am Lenkrad, aber alle übrigen Mitfahrenden auch in voller Fahrt miteinander «Uno» spielen können.

Handshake auf das gelungene Projekt von BMW in München und dem Zürcher Startup: Anthony Cliquot (links), CEO von AirConsole by N-Dream, und Sergio Solero, CEO von BMW Schweiz.
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