Ausbildung: So wird ein Roadster zum E-Auto
UNIKAT Über 300 Lernende der Gewerblich-industriellen Berufsfachschule Liestal haben sich mit einem Umbauprojekt Kenntnisse über Elektroautos angeeignet. Ein Smart Roadster wurde zum E-Mobil umfunktioniert. Der Smart Roadster bietet Platz für zwei Personen, wiegt weniger als 900 Kilogramm und ist mit der typischen Zweifarboptik ausgerüstet. Das Modell unterscheidet sich vom Original in einem Punkt: Statt eines Verbrennungsmotors […]
Der Smart Roadster bietet Platz für zwei Personen, wiegt weniger als 900 Kilogramm und ist mit der typischen Zweifarboptik ausgerüstet. Das Modell unterscheidet sich vom Original in einem Punkt: Statt eines Verbrennungsmotors sorgt ein Elektroantrieb für den nötigen Schub.
Fächerübergreifendes Vorhaben
Der Umbau geht auf das Projekt «E-GiBL One» der Gewerblich-industriellen Berufsfachschule Liestal zurück. Das fächerübergreifende Vorhaben hat inklusive Sponsoring, Eventmanagement und Administration über 20 Klassen beschäftigt. So waren in den letzten vier Jahren über 300 Lernende in elf verschiedenen Berufen mit total über 2000 Lernstunden am Umbau beteiligt.
Dies gab den Berufsleuten unterschiedlichster Fachrichtungen die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten an einem konkreten Objekt zu erlernen und zu erproben. Die Elektra Baselland (EBL) unterstützte mit ihrem Schwerpunktprogramm Elektromobilität und ihrem Know-how das Projekt.
Diverse Anschauungsmodelle
Die Idee für die Umrüstung stammt von einem Fachlehrer.
Benno Stöcklin: «Für den Unterricht gibt es diverse Anschauungsmodelle zum Thema Elektromobilität. Mit diesen können die Lernenden nur wenige Handlungskompetenzen erwerben. Ausserdem sind sie teuer.»
Hintergrund: Serienfahrzeuge eignen sich nicht für den Unterricht, weil sie mit hohen Spannungen betrieben werden und nur von Fachkräften repariert werden dürfen.
Smart Roadster ideales Fahrzeug
So kam Stöcklin auf die Idee, mit den Lernenden ein eigenes E-Mobil, das «E-GiBL One», zu bauen.
Benno Stöcklin: «Ein sportliches, attraktives Auto umzubauen, ist ein ideales Projekt, um Lernende für die Elektromobilität zu begeistern, sie zu motivieren und mit der neuen Technologie vertraut zu machen.»
Mit dem Smart Roadster fanden Stöcklin und die jungen Berufsleute das ideale Modell für das GiBL-Projekt und das Umsetzen von handlungskompetenzorientiertem Unterricht. Er ist leicht, sportlich und bezahlbar.
Herausforderung für Berufsleute
Die Umrüstung war intensiv und forderte die jungen Berufsleute heraus. Als erstes in das Projekt einbezogen wurden sieben Lernende von «Junior Car Cracks», dem Förderprogramm für leistungsstarke Lernende der AGVS-Sektion beider Basel.
Zu Beginn haben sie den Elektro-Umbau in allen Einzelheiten diskutiert und geplant sowie die nötige Leistung des Motors und der Akkus berechnet. Mit einer Technischen Berufsmaturitätsklasse wurden die errechneten Daten verifiziert und für gut befunden. So wurden laufend neue Klassen involviert. Dazu gehörten Automobilmechatroniker/-innen, Automobil-Fachleute, Konstrukteure/-innen, Polymechaniker/-innen, Carrossiers Fachrichtung Spenglerei, Maler/-innen und Lernende Grundschule Metall.
Junge Berufsleute die Elektromobilität schmackhaft machen, leistungsstärkere Lernende fördern und Handlungskompetenz orientierten Unterricht umsetzen – so lauteten die Ziele des Projekts «E-GiBL One». Mit der Umrüstung des Smart Roadster in ein E-Mobil wurde das Ziel erreicht.
