6H Nürburgring: Spannung bis zum Ende 🎥
DRAMATISCHES FINALE Erst in der letzten Runde fiel beim VLN-Saisonhöhepunkt die Entscheidung über den Gesamtsieg. Als im lange führenden Octane-Ferrari das Benzin zur Neige ging, kamen zwei Audi R8 vorbei. Die Highlights des 6-Stunden-Rennens in weniger als drei Minuten. Im Finale war der Schweizer Octane-Ferrari wegen Spritmangels chancenlos gegen die beiden Audi. Total 14 Führungsrunden […]
Die Highlights des 6-Stunden-Rennens in weniger als drei Minuten. Im Finale war der Schweizer Octane-Ferrari wegen Spritmangels chancenlos gegen die beiden Audi.
Total 14 Führungsrunden gingen auf das Konto des Ferrari 488 GT3 von Octane 126 aus Wallisellen. Weil Simon Trummer und Jonathan Hirschi in der European Le Mans Series in Le Castellet im Einsatz waren (wo der Berner Gesamtrang 5 erzielte), wechselten sich nur die Deutschen Luca Ludwig und Björn Grossmann am Steuer ab.
Eine Runde zu lang
Wegen einer gewagten Benzinstrategie musste das Schweizer Team am Ende zittern. Den Grund erklärt dessen Schlussläufer.
Luca Ludwig: «Ab der dritten Runde meines Stints war Spritsparen angesagt. Wir haben eine mutige Strategie gewählt. Am Ende wurde das Rennen dann buchstäblich länger und länger. Rund eine Minute vor Ablauf der Zeit bin ich nach acht Runden über Start-Ziel. In der letzten Runde konnte ich nicht mehr pushen und musste beide Audi ziehen lassen. Am Ende ist mir aber der dritte Platz lieber als ohne Sprit auszurollen.»
Doppelsieg für Audi-Teams
So bejubelten Mattia Drudi, Christopher Mies und Kelvin Van der Linde im Audi R8 LMS GT3 den 25. Nordschleifen-Sieg für Land-Motorsport. Im Ziel betrug ihr Vorsprung auf die Markenkollegen Mirko Bortolotti, Robin Frijns, Christopher Haase und Markus Winkelhock von Car Collection nach 41 zurückgelegten Runden knappe vier Sekunden.
Der fahrerisch ebenfalls stark besetzte dritte Audi mit Nico Müller als einem der vier Piloten schied in der vierten Stunde aus, ohne zuvor Führungsarbeit übernommen zu haben.
16 Führungswechsel in sechs Stunden
Insgesamt wechselte die Führung im Verlauf des längsten VLN-Saisonrennens über sechs Stunden nicht weniger als 16 Mal. Neben den drei erstplatzierten Teams sammelten sechs weitere Equipen Führungskilometer.
Auf Gesamtrang 4 fuhr der beste der vielen Mercedes-AMG mit dem Tessiner Raffaele Marciello und den Deutschen Maximilian Götz, Maximilian Buhk und Fabian Schiller. Der Zuger Philip Ellis kam mit seinen drei deutschen Mercedes-Partnern zum sechsten Gesamtrang.
Generalprobe für das 24-Stunden-Rennen
Mit weniger als drei Minuten Rückstand musste sich Patric Niederhauser im Audi von Car Collection mit Platz 11 begnügen. Mit rund 40 GT3-Sportwagen und 156 gestarteten Teams war der fünfte Lauf zur Nürburgring-Langstrecken-Serie (vormals VLN) der bisher bestbesetzte.
Viele übten für das bevorstehende 24-Stunden-Rennen Nürburgring, das wegen der Verschiebung erst vom 24. bis 27. September über die Bühne gehen wird – wahrscheinlich nur mit einer begrenzten Anzahl an Zuschauern, wie dies am Samstag erstmals 2020 der Fall war.
Zweiter Sieg in Folge für Jasmin Preisig
Im «Schneewittchen», wie man bei Max Kruse Racing den VW Golf GTI TCR nennt, kam Jasmin Preisig mit den Deutschen Andy Gülden und Benny Leuchter wie schon am 1. August zum Sieg in der acht Wagen starken Klasse SP3T. Tom Coronel (NL) und Leuchter sorgten mit dem zweiten Golf auch für den erneuten Doppelsieg.
Zum wiederholten Mal lag auch der Ferrari 488 GT3 mit Nikolaj Rogivue in der Klasse SP9-Am klar voraus. Sein Team racing one GmbH profitiert ebenfalls von der Entwicklungsarbeit von Octane 126 mit Ferrari.
Schneller Porsche-Chef
Gleich zwei Pokale nahm Ivan Jacoma heim ins Tessin. Mit dem Porsche 718 Cayman GT4 CS kamen Kai Riemer, Horst Baumann und er beim zweiten diesjährigen Einsatz zum zweiten Sieg über elf Gegner in der Klasse Cup 3.
Wegen eines Vergehens im Qualifying (Überholen unter Gelb) musste das Trio vom letzten Platz starten, was es mit einer guten Strategie vom Schmickler-Team und konstant schnellen Rundenzeiten im Rennen wettmachen konnte. Damit führen sie auch die erst beim vierten Rennen begonnene Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing 2020 an.
Nebenbei wechselte sich der Chef der Centri Porsche Ticino (Lugano und Locarno) mit Mauro Calamia und Roberto Pampanini in einem serienmässigen Cayman ab. Mit ihnen fuhr Jacoma zum zweiten Rang in der Klasse V5.
Fahren und ankommen
Nur auf die Technik und sauberes Fahren mit stetigem Blick in den Rückspiegel mussten Max Langenegger und Bernhard Badertscher achten. Ganz so einfach ist das nicht, wie zahlreiche Unfälle belegen. So brachten sie ihren einzigartigen privaten Peugeot RCZ als verdiente Solosieger in der Klasse SP2T über die 33 Runden.
Beim ersten Saisonstart belegte Manuel Amweg in der von drei Toyota GT86 besetzten Klasse SP3 den zweiten Platz, ebenso Herbie Schmidt mit einem von drei Opel Astra OPC in der für diese Autos reservierten Klasse und Marco Timbal auf einem mit Gas betriebenen Porsche 718 Cayman GT4 CS in der Klasse AT der Alternativen Treibstoffe.
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