DTM Hockenheim: Showdown mit Müller-Abschied 🎥
LETZTES AUDI-RENNEN BEI TITELENTSCHEIDUNG Am Wochenende wird in Hockenheim der DTM-Titel 2022 vergeben. Obwohl Nico Müller noch theoretische Chancen hat, steht er aus anderem Grund im Fokus: Es ist sein letztes Rennen mit Audi.
Nicht weniger als zehn verschiedene Fahrer auf fünf Marken haben mindestens einen der bisherigen 14 Wertungsläufe 2022 gewonnen. Darunter auch die beiden DTM-Schweizer Nico Müller und Ricardo Feller in ihren Audi R8.
Fünf Favoriten unter zehn Fahrern
Bei insgesamt 58 in den beiden Qualifyings und Rennen in Hockenheim noch zu vergebenden Punkten haben ebenso viele Leute zumindest mathematisch noch Chancen auf den Gewinn der DTM-Fahrermeisterschaft.
Realistischerweise dürfte sich der Champion aber unter jenen fünf Piloten von fünf verschiedenen Marken finden, die an der Spitze der Gesamtwertung nur um 16 Punkte getrennt sind. Das kurze aktuelle Video stellt sie vor.
Der Rest des fast 30-köpfigen Teilnehmerfelds auf den sechs in der DTM vertretenen Fabrikaten von Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes-AMG und Porsche hat mit dem Ausgang der Meisterschaft wohl eher weniger zu tun und kämpft beim Saisonfinale um einen guten Abschluss einer spannenden Saison – so auch Nico Müller.
Ende einer neunjährigen Partnerschaft
Es war die Entscheidung des Berners, seine Arbeit als Werksfahrer von Audi Sport nach neun Saisons in Hockenheim zu beenden und sich danach gleich neuen Aufgaben zu widmen. Sprich, ab 2023 mit Peugeot Sport um den Gesamtsieg in Le Mans bzw. der Langstrecken-WM zu fahren und mit dem Privatteam von ABT – das er aus der DTM-Zeiten bis 2019 bestens kennt – die Grossen in der Formel-E-WM unter Druck zu setzen.
Als Siebter in der Tabelle mit 33 Punkten Rückstand auf Leader Sheldon van der Linde (BMW M4) müsste schon alles für ihn und sehr vieles gegen die weiteren vor ihm liegenden Konkurrenten Lucas Auer (Mercedes), René Rast (Audi), Thomas Preining (Porsche), Mirko Bortolotti (Lamborghini) und Luca Stolz (Mercedes) laufen, um nach den zweiten Plätzen von 2019 und 2020 doch noch einmal DTM-Champion zu werden.
Voller Einsatz bis zur Ziellinie
Der scheidende Audi-Werksfahrer ist aber Realist genug, um nicht mehr davon zu träumen.
Nico Müller: «Ich bin mit der bisherigen Saison grundsätzlich nicht unzufrieden, denn wir haben im Team Rosberg deutliche Fortschritte gemacht. Aber ich wäre halt gerne als einer der Top drei mit reellen Chancen um Titel nach Hockenheim gefahren. Aber solange es eine Chance gibt, versuche ich das Maximum herauszuholen.»
Mit Audi-Fahrzeugen eroberte Müller elf DTM-Laufsiege – den ersten 2016 auf dem Norisring, den letzten am 1. Mai 2022 in Portimão. Zudem stand er als bisher einziger Schweizer auf dem Gesamtsiegerpodium der 24 Stunden Nürburgring, was 2015 sein erster Erfolg als Audi-Werksfahrer bedeutete.
Viele Schweizer Fans in Hockenheim
Als 13. in der Tabelle hat Ricardo Feller hingegen keine Titelchance mehr, der Aargauer hofft jedoch auf einen versöhnlichen Saisonschluss. Zweifellos werden beide Schweizer von vielen Landsleuten im Fahrerlager und im Publikum auf den Tribünen moralisch unterstützt.
Sie kommen auch auf ihre Kosten, wenn die attraktiven GT3-Sportwagen nicht ihre Runden drehen. In der DTM Trophy mit GT4-Fahrzeugen und im BMW M2 Cup (mit dem Schweizer Sean Fuster) fällt die Titelentscheidung ebenfalls noch. Zudem sorgen die DTM Classics (mit René Ruch auf BMW M3 E30) und der Porsche Carrera Cup Benelux für akustischen und optischen Genuss.
Die beiden DTM-Rennen beginnen am Samstag und Sonntag jeweils um 13.30 Uhr. Wer nicht live vor Ort ist, kann sie ab 13 Uhr auf ProSieben im freien Fernsehen schauen.