Honda: City-Flitzer e als Powerbank
ZUKUNFT Im Pilotprojekt V2X Suisse setzt Mobility fünfzig Honda e als Powerbanks ein. Wenn diese Elektrofahrzeuge nicht gerade gefahren werden, können sie Strom zurückgeben und so das Stromnetz entlasten.
Die Zeichen stehen auf Energiewende, aber der Ausstieg aus Kernkraft und fossilen Treibstoffen wird nicht über Nacht erfolgen. Die Produktion von regenerativen Energien lässt sich aber nur schwer planen und steuern. Das verlangt intelligente Steuerungen und Zwischenspeicher.
Herausforderung in der Netzstabilität
Die Mobility-Genossenschaft setzt zu 100 Prozent auf Elektromobilität und will bis 2030 mit allen rund 3000 Fahrzeugen elektrisch sein. Die zunehmende E-Mobilität ist zwar ein positiver Trend, verstärkt aber den Bedarf an elektrischer Energie und wird Herausforderungen in der Netzstabilität mit sich bringen.
Das neue Projekt V2X Suisse will Wege finden, wie man dank bidirektionalem Laden gegen die drohende Strommangellage wirken kann. Sieben Unternehmen unter der Leitung von Mobility gehen neue Wege: der Autoimporteur Honda, die Software-Plattform Sun2wheel, der Ladestationenentwickler Evtec sowie der Aggregator Tiko und Novatlantis als wissenschaftlicher Begleiter.
Die Idee bei V2X und beim bidirektionalen Laden besteht darin, dass Elektroautos nicht nur Strom verbrauchen, sondern auch Strom ins Netz zurückspeisen können.
Auto liefert den Strom für die E-Gitarre
Rein elektrische Autos, die im Durchschnitt bis zu 23 Stunden pro Tag stehen, werden dann zu mobilen Powerbanks, die sich zu einem grösseren Energiespeicher zusammenschliessen lassen. So können Verteilnetzbetreiber und Haushalte den Strom in Spitzenzeiten von den Elektroautos abzapfen, während sich diese über den Tag zu einem günstigen Tarif wieder komplett aufladen.
Ein Auto mit elf Kilowatt Ladeleistung liefert in einer Stunde mehr Strom als ein Schweizer Haushalt am Tag durchschnittlich verbraucht. Warum also nicht den Strom für Waschmaschine, E-Gitarre, Fön oder Fernseher vom Elektroauto beziehen?