Fach Auto Tech: Doppelte Chance für den Nachwuchs

ZWEI 19-JÄHRIGE IN ZWEI PORSCHE-CUPS Mit neuen Autos und Fahrern startet Fach Auto Tech in die Porsche-Cup-Saison 2022. Die zwei 19-jährigen Alexander Fach und Lorcan Hanafin dürfen ihr Talent gleich in zwei Meisterschaften zeigen.

Alex Fach (links) und Christof Langer knien vor dem neuen Porsche GT3 Cup von Lorcan Hanafin. Hinter Fach stehen die beiden Junioren Fach und Hanafin (Fotos: Peter Wyss).

Nur zwei der Teams aus dem Porsche-Supercup nehmen sich laut Supercup-Koordinator Oliver Schwab die Zeit und die Mühe, ihr Team an einem speziellen Anlass vorzustellen. Fach Auto Tech aus Sattel ist eines und tat dies am Donnerstagabend im einladenden Porsche Zentrum Zug in Rotkreuz.

Engagement auf drei Ebenen
Seit Jahren ist das PZ Zug einer der treuen und wertvollen Partner des Schwyzer Teams, das sich 2022 auf drei Ebenen engagiert. Basis bildet der Porsche Sports Cup Suisse für Kunden, die Mitte der Carrera Cup Deutschland und die Spitze der Supercup.

Am Material wird nicht gespart. Alex Fach hat acht neue Porsche 992 GT3 Cup angeschafft, wobei er erwähnt, dass die «Gebrauchtwagen» teilweise für mehr Geld die Besitzer wechseln, als sie neu gekostet hatten. Was zeigt, wie gefragt die Cupautos der jüngsten Generation sind und wie gut die weltweit 30 GT3-Markenpokale aus Stuttgart laufen.

Mischung aus Jugend und Routine
Stichwort Generation: Jung ist auch die Top-Paarung im Fahrerkader von Fach Auto Tech 2022. Alexander Fach und Lorcan Hanafin zählen je 19 Jahre. Im deutschen Cup besetzt der fast zur Familie gehörende Schwabe Christof Langer, ein 55-jähriger Golfplatzbetreiber, das dritte Auto, im Supercup der wie Hanafin neu ins Team gestossene Jukka Honkavuori (29).

Der Brite war als Gesamtzweiter der Shootingstar des Porsche Carrera Cup Great Britain 2021, was ihm auch eine Einladung zur Porsche-Juniorsichtung am Jahresende eintrug. Der routinierte Finne siegte bereits 2014 erstmals Porsche GT3 Cup Finnland und stand in den vergangenen zwei Jahren im Supercup und Carrera Cup Deutschland am Start.

Ein Glücksfall in Dubai
Dass Alexander Fach im Team seines Vaters fährt, war nicht selbstverständlich. Im Gegenteil, der zweifache Schweizer Porsche-GT3-Champion hatte im Januar bereits einen unterschriftsreifen Vertrag eines anderen Teams für den deutschen Cup vorliegen, als sich beim 24-Stunden-Rennen von Dubai eine glückliche Fügung ergab.

Durch Vermittlung von Schweizer Sponsoren fand eine Investorengruppe aus Dubai Gefallen am Youngster aus Schwyz, und diese ermöglicht ihm gleich das Doppelprogramm. Weil so das Budget und alle Voraussetzungen stimmten, entschied sich Alexander für Fach Auto Tech.

Nachdem Alex Fach zwei Jahre lang Teamchef seines Sohnes war und diese Konstellation gut funktionierte, machen sie nun international gemeinsame Sache.

Keine Extrawurst für den Sohn
Damit bei seinen Teamkollegen kein Verdacht auf Bevorzugung aufkommt, kümmert sich ein anderer Fach-Renningenieur um den Sohn des Teamchefs, der seinerseits Hanafin unter seine Fittiche nimmt. Die gesunde teaminterne Rivalität soll sie Bestleistungen antreiben.

Während sich der Engländer mit halb irischem Blut den Gewinn des Rookietitels vorgenommen hat, bleibt der Schweizer mit seinen Erwartungen vorsichtiger – wenngleich sein Ziel im Prinzip das Gleiche ist.

Alexander Fach: «Klar, dass ich mich am Teamkollegen messen und versuchen werde, ihn zu schlagen. Sonst habe ich mir eigentlich kein Ziel gesetzt, ausser mich weiter stetig zu verbessern und als Rennfahrer einen Schritt nach vorne zu machen.»

Vorfreude auf Monaco
Ein riesiger Sprung sei es nun schon, vom Porsche Sports Cup Suisse zur deutschen und quasi zur Weltmeisterschaft im Rahmen der Formel 1 zu wechseln.

Statt sechs sind es nun 16 Wochenenden mit total 20 Rennen, angefangen mit dem Supercup am 24. April in Imola – eine ihm bestens bekannte Strecke – und zu Ende gehend mit dem deutschen Finale im Rahmen des ADAC GT Masters am 23. Oktober in Hockenheim. Der Premiere im Leitplankenkanal von Monaco im Mai sieht Fach jr. jetzt schon mit Vorfreude und Ehrfurcht entgegen.

Realistische Erwartungshaltung
Für Alex Fach ist die zehnte Saison im Supercup mit dem Sohn im Team auf jeden Fall eine besondere, wenngleich er dies nach aussen nicht kundtun will.

Alex Fach: «Auf dem Rennplatz sehe ich in Alex nicht mehr den Sohn, sondern einen meiner Fahrer mit denselben Pflichten. Wir müssen uns professionell verhalten und Abstand voneinander gewinnen. Ich erwarte von allen Fahrern eine Leistungssteigerung, dass sie sich entwickeln und gegenseitig antreiben.»

Seine Erwartungen sind jedoch realistisch. Es sei gefährlich, von Platzierungen zu reden.

Alex Fach: «In der momentanen Startliste habe ich zwölf bis fünfzehn Namen gezählt, die aufs Podium fahren können. Eigentlich gehören meine Fahrer nicht dazu, aber in den Porsche-Cups geht es so eng zu, dass alles möglich ist.»

Der Porsche Mobil 1 Supercup startet jeweils als letztes Rennen vor einem Grand Prix der Formel 1, wie hier vor vollen Tribünen in Zandvoort.

Wer folgt auf Alexander Fach?
Spannend wird auch die Klärung der Frage, wer Alexander Fachs Nachfolger als GT3-Meister im Porsche Sports Cup Suisse wird. Da auch Vizemeister Dominik Fischli aufs internationale Parkett wechselt (mit einem Porsche-Team in den GT World Challenge Endurance Cup), wäre der von Marcel Fässler bei Sportec gecoachte Teambesitzer Gregor Burkard ein Kandidat. Oder der neunfache Meister Jean-Paul von Burg, falls er tatsächlich wieder ins Geschehen eingreift.

Vielleicht lacht am Ende auch einer der vier Fach-Kunden. Peter Hegglin, Alexander Schwarzer, Jan Klingelnberg und Ernst Inderbitzin sind motiviert, mit ihren von Fach Auto Tech betreuten Neuwagen das Beste zu geben und um Podestplätze zu fahren.

Saisonstart ist nächste Woche mit den offiziellen Testfahrten auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet und am letzten April-Wochenende mit dem ersten PSCS-Weekend auf dem Red Bull Ring in Österreich.

Fach Auto Tech

Porsche Sports Cup Suisse

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