Manfred Schurti: Schneller und bescheidener Jubilar 🎥

GRATULATION ZUM 80. Am 24. Dezember feiert Manfred Schurti seinen 80. Geburtstag. Der Liechtensteiner feierte seine grössten Erfolge auf Porsche und war auch in der Schweiz sehr populär.

Am 7. Juni 2018 fand im Restaurant Schäfle in Triesen FL ein Stammtisch von VaterlandTV statt. Manfred Schurti war einer der vier Gäste und Interviewpartner aus dem Ländle. Er erzählt von früher und heute.

 

Karrierestart auf zwei Rädern
Geboren am 24. Dezember 1941 ennet der Ostschweizer Grenze in Lustenau in Vorarlberg, zieht Schurti mit seiner Familie ins Fürstentum Liechtenstein und erlangte die Staatsbürgerschaft des sechstkleinsten Staates der Welt.

Mit seiner Motorsportkarriere startet er während der Ausbildung zum Automechaniker und Fahrlehrer auf zwei Rädern. Als 21-Jähriger wird er Schweizer Meister im Motocross in der Kategorie 250 ccm.

Manfred Schurti: «Meine Passion war immer das Motorradfahren. Als ich eines Tages zum ersten Mal auf dem Hockenheimring mit dem Auto gefahren bin, habe ich schnell gemerkt, dass ich keine Ahnung davon habe. Für die Lizenz musste ich einen Kurs besuchen, dessen Leiter mir Talent attestierte. Mit dem Erfolg bin ich dann aber richtig auf den Geschmack gekommen.»

Manfred Schurti mit Helmut Koinigg und Porsche-Chefingenieur Norbert Singer in Le Mans 1974.

Werksfahrer bei Porsche
1966 steigt er in die Formel V ein und setzt seine Karriere mit Schweizer Lizenz auf vier Rädern fort. Dabei tritt Schurti unter anderem gegen Leute wie Harald Ertl, Niki Lauda und Helmut Marko an.

Im Jahr 1972 gewinnt er den Europapokal in der Formel Super V und die Castrol-Trophy Formel Super V. Ein Jahr später unterschreibt Schurti einen Werksfahrervertrag bei Porsche. Bis 1981 startet er für den Sportwagenhersteller aus Zuffenhausen oder für Privatteams.

Mit verschiedenen Rennfahrzeugen nimmt Schurti auch immer wieder sporadisch an Rennen zur Schweizer Automobilmeisterschaft teil, ebenso an Läufen zur Formel 2. Sogar Bergrennen sind ihm nicht fremd. In Anerkennung seiner Erfolge erhält er schon 1976 als erster und einziger Nicht-Schweizer überhaupt die von einer Jury von 1965 bis 2003 alljährlich verliehene BP Racing Trophy.

Siege auf berühmten Rennstrecken
Viele grosse Langstreckenrennen bestreitet der Liechtensteiner von Mitte bis Ende der 70er-Jahre an der Seite von Jacky Ickx, Jochen Mass und Rolf Stommelen. Mehrere Siege und Podestplätze bei Weltmeisterschaftsläufen in Watkins Glen (Galerie links), Brands Hatch, Nürburgring und anderen zieren sein Palmarès.

Nur in Le Mans will es nie mit einem Podium klappen, das er 1976 als Vierter mit Stommelen im Werks-Porsche nur knapp verpasst.

In der legendären Deutschen Rennsport-Meisterschaft fährt und siegt Schurti für die Privatteams von Max Moritz (Galerie Mitte) und Georg Loos. In der Galerie rechts steht er im orangen Overall neben Stommelen und Wollek inmitten von Offiziellen auf dem Podium des Bilstein Super Sprints Nürburgring 1977.

Konzentration auf den Beruf
Manfred Schurti gilt als schnellster Nichtprofi seiner Zeit und ist bei Porsche vor allem als Test- und Entwicklungsfahrer sehr geschätzt. Von 1976 bis 1979 beendet Schurti 24 Rennen im Porsche 935 Turbo auf dem Podium. Alle Erfolge nach seiner Zeit in Formelrennwagen erzielt er mit Rennsportwagen, die auf dem Porsche 911 Turbo vom Typ 930 basieren.

Ab 1980 konzentriert sich der auf der Rennstrecke stets als Kämpfernatur und daneben als bescheidene Persönlichkeit auftretende Jubilar auf die Leitung der liechtensteinischen Motorfahrzeugkontrolle. Auch verlockende, lukrative Angebote vermögen ihn nicht mehr umzustimmen – Beruf und Familie gehen danach vor.

Den letzten grossen Triumph feiert der über alle Zeiten erfolgreichste Rennfahrer aus dem Fürstentum Liechtenstein beim Rennen zur legendären BMW-M1-Procar-Serie 1980 auf der Berliner Avus. Nach einem letzten Start bei den 24 Stunden von Daytona im Januar 1982 beendet Schurti seine aktive Rennfahrerlaufbahn.

Manfred Schurti anlässlich der Porsche Sound Night von 2018 in der Porsche Arena Stuttgart (Fotos: Archiv Porsche).

AutoSprintCH gratuliert Manfred Schurti zum 80. Geburtstag an Heiligabend und wünscht ihm für die Zukunft nur das Beste!

de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Schurti

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