Motorsport: Ein fast versöhnliches GP-Finale

Die Spannung in Abu Dhabi blieb bis zum letzten Meter erhalten. Lewis Hamilton trieb zwar sein Spielchen, konnte den Titelgewinn von Nico Rosberg aber nicht verhindern. Bei Sauber freut man sich über den 10. WM-Rang. Noch nie sah man den Mercedes-Sportchef Toto Wolff nach einem Sieg mit solch einer Miene. Es war nicht die gewohnte […]

Froh, dass es vorbei ist: Nico Rosberg (33) bewies beim WM-Finale in Abu Dhabi starke Nerven und machte am Ende gute Miene zum bösen Spiel seines Teamkollegen.

Noch nie sah man den Mercedes-Sportchef Toto Wolff nach einem Sieg mit solch einer Miene. Es war nicht die gewohnte Freude des Österreichers, sondern Verärgerung über das Verhalten seines Paradepferdes. Der vom Start weg führende Lewis Hamilton versuchte seine letzte Chance, indem er mit angezogener Handbremse fuhr, um Nico Rosberg in Schwierigkeiten zu bringen. „Es wäre sportlich nicht korrekt gewesen, so in den WM-Kampf einzugreifen“, erklärte der auch mit Rang 3 zufriedene Ferrari-Pilot Sebastian Vettel daraufhin, warum er seinen Vordermann nicht ernsthaft angriff.

„Lewis tat alles, um die Weltmeisterschaft doch noch zu gewinnen. Er hätte vorn wegfahren und es allen zeigen können, dass er der Schnellere ist. Aber er hat sich dazu entschieden, Nico und dessen Verfolger auflaufen zu lassen. Das war gegen die Abmachung, er hat die Teamstruktur untergraben. Wir werden uns überlegen, wie wir darauf reagieren“, äusserte sich Wolff vor laufenden TV-Kameras verärgert.

Nico Rosberg machte gute Miene zum bösen Spiel, bot Hamilton letztendlich die Hand und freute sich 34 Jahre nach seinem Vater Keke Rosberg ebenfalls über den WM-Titel. „Das war zum Schluss sehr unangenehm und kein Rennen, das ich geniessen konnte“, gab der finnisch-stämmige Deutsche aus Wiesbaden zu. „Ich bin froh, dass es vorbei ist und möchte mich nun einfach gehen lassen.“

Symbolbild vom GP Belgien: Sauber hat es dank Felipe Nasr und der Leistung der gesamten Mannschaft geschafft, Manor in der Konstrukteurs-WM hinter sich zu halten und die Saison 2016 auf Rang 10 abzuschliessen.
Symbolbild vom GP Belgien: Sauber hat es dank Felipe Nasr und der Leistung der gesamten Mannschaft geschafft, Manor in der Konstrukteurs-WM hinter sich zu halten und die Saison 2016 auf Rang 10 abzuschliessen.

Glanzloser Saisonschluss von Sauber
Froh über das Saisonende ist man auch im Sauber-Lager. Das letzte Rennen mit den beiden Sauber C35-Ferrari verlief glanzlos, nur durch die Einstoppstrategie kam Marcus Ericsson als Elfter kurzzeitig in die Nähe der Punkte. Da dies auch Manor nicht schaffte, bleibt Sauber in der Konstrukteurs-WM dank der zwei Punkte von Felipe Nasr in Brasilien an zehnter Position. Diese ist gut 11 Millionen Dollar wert.

Beim GP Abu Dhabi verabschiedete sich eine Fahrzeug-Generation. 2017 tritt ein neues technisches Reglement in Kraft, das breiter bereifte Rennwagen mit mehr aerodynamischen Freiheiten vorsieht und die Königsklasse optisch attraktiver und auf der Strecke schneller machen soll.

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Fotos: Archiv

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