Berg/Slalom: Jetzt kommt es auf die Fahrer an
ES GIBT NOCH SCHÖNE RENNEN Trotz Absagen aller anderen Veranstalter soll das Bergrennen Oberhallau Ende August stattfinden, ebenso der Slalom Frauenfeld im Juli. Bald ist jedoch Nennschluss. In der vergangenen Woche sagte zuerst der Verein Bergrennen Gurnigel für 2021 ab, einen Tag später zog der Veranstalter von Massongex nach, obwohl die Walliser ihr Bergrennen nach […]
In der vergangenen Woche sagte zuerst der Verein Bergrennen Gurnigel für 2021 ab, einen Tag später zog der Veranstalter von Massongex nach, obwohl die Walliser ihr Bergrennen nach einer Terminverschiebung in den August eigentlich durchziehen wollten. Die Planungsunsicherheit und die finanziellen Risiken waren beiden trotz Lockerungen der Corona-Massnahmen doch zu gross.
Noch ein paar Stunden bis zum Nennschluss für Frauenfeld
Doch es gibt auch Lichtblicke. So hat der ACS Thurgau den Nennschluss für die Auto-Renntage Frauenfeld vom 17./18. Juli auf Freitag, 23. Juni, um 23.59 Uhr verlängert. Der bisherige Eingang von Anmeldungen ist zwar nicht besorgniserregend, aber garantiert die Durchführung noch nicht.
Weil es eine Veranstaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit ist, können die Einnahmen zur Deckung des Budgets nämlich nur durch Startgelder und nicht durch Sponsoren sowie Zuschauereintritte generiert werden.
Erlaubte Doppelstarts und Doppelläufe für Markenpokale zum Rabattpreis
Kurzfristig haben die Thurgauer daher beschlossen, dass ausnahmsweise auch Mehrfachstarts zugelassen sind. Also bei den LOC/REG-Rennen am Samstag oder Samstag/Sonntag. Beim Nationalen Slalom von Sonntag ist ein Doppelstart aus reglementarischen Gründen nicht zulässig.
Für einen zweiten Start muss nur noch 240 statt 270 Franken bezahlt werden.
Zudem tragen der Abarth Trofeo Slalom, der Suzuki Swiss Racing Cup und der Lotus Cup Suisse am Samstag einen Doppellauf aus, was deren Teilnehmerzahl nahezu verdoppelt.
Die definitive Entscheidung über die Durchführung, die im Verlauf der nächsten Woche fällt, hängt also einzig und allein vom Echo der Fahrer ab. Als Entgegenkommen und Zückerchen bietet schliesslich auch Auto Sport Schweiz ab dem 1. Juli die Lizenzen zum halben Preis an.
Zudem ist nach Rücksprache mit dem Kanton für alle Teilnehmer und Begleitpersonen neu KEIN Covid-Zertifikat mehr erforderlich. Vorgängig sind nur die Erfassung der Personaldaten und eine entsprechende Eintrittskontrolle notwendig.
Bergrennen Oberhallau mit Publikum
Obwohl alle anderen Veranstalter ihre Nationalen Bergrennen für 2021 abgesagt haben und es somit wie 2020 keine Bergmeisterschaft geben kann, hält der Verein Pro Bergrennen Oberhallau am traditionellen Anlass vom 28./29. August 2021 fest.
Die per 28. Juni verkündeten Lockerungen der Corona-Massnahmen für Outdoor Events mit Publikum lassen an beiden Veranstaltungstagen mehrere tausend Zuschauer unter Einhaltung eines Schutzkonzeptes zu, an dem die Schaffhauser arbeiten. Besucher müssen allerdings geimpft, genesen oder auf Covid-19 getestet worden sein.
Fahrer als Zünglein an der Waage
Weil die Klettgauer auch volle Rückendeckung der kommunalen und kantonalen Behörden haben, hängt auch dieses Rennen 2021 einzig vom Interesse der Fahrer ab.
Dies betont auch der Rennleiter gegenüber AutoSprint.
Alex Maag: «Unser Rennen wird zu 95 Prozent stattfinden. Es gibt nur wenige Faktoren, die es noch verhindert könnten. Letztes Ende liegt es aber an den Aktiven, für die wir alles auf die Beine stellen. Es ist ernüchternd, dass es viele nicht schätzen.»
Internationales Teilnehmerfeld als Rettung
Nennschluss ist am 30. Juni um Mitternacht. Mindestens 170 Konkurrenten sind nötig, lieber aber mehr, und zu dieser Marke fehlen noch einige.
Die Rettung ist momentan der deutsche KW Berg-Cup. Seine Saison begann im Frühling mit zwei Sprintprüfungen auf den Rundstrecken von Hockenheim und Oschersleben. Dort drehte der Schweizer Multi-Champion Martin Bürki mit dem in der Schweiz noch nie an den Start gebrachten Porsche 911 GT3 Cup notabene die schnellste Runde des Tages.
Der KW Berg-Cup trägt eines seiner wenigen Rennen in nun bald zwei Jahren wie zuletzt 2019 in Oberhallau aus.
Gelegenheit zum Test unter Rennbedingungen
Also, liebe Schweizer Rennfahrerinnen und Rennfahrer: Jammern über mangelnde Startgelegenheiten in Zeiten der Pandemie ist nicht mehr angebracht.
Wen die Lizenzgebühr und das Startgeld nicht reut, kann in Frauenfeld und Oberhallau – danach vielleicht auch noch bei den Slaloms in Drognens, Ambri und Bière – schon mal für die Saison 2022 und die Rückkehr zur Normalität üben. Schliesslich steht dieses Jahr niemand unter Meisterschaftsdruck.
Denn wer rastet, der rostet – was für Lenker und das Material gilt.
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