Motorsport: Erstes WEC-Podium 2016 für Buemi

Nach dem achten und vorletzten Lauf zur Langstrecken-WM (WEC) in Shanghai steht Porsche als Weltmeister in der Herstellerwertung fest. Neel Jani muss noch ein Rennen gut überstehen, um Fahrer-Weltmeister zu werden. Sébastien Buemi kam mit Toyota auf Rang 3.   Seit mehr als eineinhalb Jahren stand Sébastien Buemi nicht mehr auf dem Podium eines Laufs […]

Ende einer Durststrecke: Zum ersten Mal seit April 2015 durfte Sébastien Buemi, im Bild mit Teamkollege Anthony Davidson, nach einem WC-Rennen den Gang zum Podium antreten.

 

Seit mehr als eineinhalb Jahren stand Sébastien Buemi nicht mehr auf dem Podium eines Laufs zur Langstrecken-WM, und wie zuletzt am 12. April 2015 in Silverstone gab es in Shanghai einen dritten Platz. Für einen erfolgsverwöhnten Profi wie ihn ein schwacher Trost, denn im Gegensatz zum Schwesterauto hatte der Toyota TS050 Hybrid mit dem Waadtländer trotz zweitbester Zeit in der Qualifikation nicht die Pace für den Sieg.

Zum vierten Mal in den letzten fünf Rennen ging der Porsche mit den amtierenden Weltmeistern Mark Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley als Sieger hervor. Hätten sie bis und mit Le Mans nicht eine rabenschwarze Serie gehabt, wären sie als konstantestes Team der zweiten Saisonhälfte in der besten Ausgangslage für den WM-Titel. Diesen haben jedoch ihre Teamkollegen Neel Jani, Romain Dumas und Marc Lieb vor Augen. Da der zweite Toyota mit Kamui Kobayashi, Stéphane Sarrazin und Mike Conway als Zweiter ins Ziel kam, reduzierte sich der Vorsprung der Titelfavoriten von 23 auf 17 Punkte.

Jani hielt als Startfahrer zunächst den zweiten Rang, seine Partner konnten das Tempo der Spitze aber wegen Balanceproblemen mit ihre Porsche 919 Hybrid ebenso wenig mitgehen wie der Bieler in der Schlussphase. Dadurch rutschte er noch hinter die beiden Toyota zurück, womit die Titelentscheidung in der Fahrer-WM auf das Finale in Bahrain (19. Nov.) verschoben wird. Sollte das an zweiter WM-Stelle lauernde Toyota-Team dort gewinnen, reicht Jani ein fünfter Platz.

Flucht Richtung WM-Titel: Neel Jani wird in der Schlussphase vom Nummer-6-Toyota von Kamui Kobayashi gejagt und später überholt. Dieser kann ihm den Titel noch streitig machen.
Flucht Richtung WM-Titel: Neel Jani wird in der Schlussphase vom Nummer-6-Toyota von Kamui Kobayashi gejagt und später überholt. Dieser kann ihm den Titel noch streitig machen.

Klassensieg für den Berner Simon Trummer
Ein frustrierendes Rennen erlebte Marcel Fässler, dessen Auto beim Überrunden durch eine Kollision mit dem Schwesterauto beschädigt wurde und repariert werden musste. Zuvor kam er nie in die Nähe der Spitze. Mehr als Platz 6 schaute beim zweitletzten Werkseinsatz im Audi-LMP1-Team nicht mehr heraus.

Der Klassensieg bei den Privatteams in der Königsklasse ging zum ersten Mal seit einem Jahr nicht an das unter Schweizer Flagge laufende Team Rebellion Racing, sondern an den deutschen CLM mit dem Berner Simon Trummer als einer der drei Fahrer. In der Klasse GT-Am, wo nicht professionelle Piloten Teil der Mannschaft sein müssen, kam der Tessiner Joël Camathias auf einem Porsche 911 RSR als Dritter zum vierten Podium in Folge.

www.fiawec.com
Fotos: Archiv

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