Motorsport: Bitteres Finale für Edoardo Mortara
Nach einer beeindruckenden Vorstellung in Hockenheim fehlten Edoardo Mortara vier Punkte zum DTM-Titel. Diese wurden dem Genfer in Zandvoort gestohlen. Nico Müller blieb zum Schuss ohne Punkte, Jeffrey Schmidt gewann einen Lauf im Porsche-Cup. Edoardo Mortara machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: „Ja, es ist eine Enttäuschung. BMW hat den Titel gewonnen, weil sie ihre […]

Edoardo Mortara machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: „Ja, es ist eine Enttäuschung. BMW hat den Titel gewonnen, weil sie ihre eigenen Regeln erhielten. Und ich habe ihn verloren, weil man mich um Punkte betrogen hat.“ Beim Rennen in Zandvoort erhielt er, wie sich später herausstellte, eine ungerechtfertigte und nicht mehr rückgängig zu machende Boxendurchfahrtsstrafe. Als Folge verlor Edoardo Mortara weitaus mehr als die vier Punkte, die ihm am Ende zum Titelgewinn fehlten.
Derweil setzte sich der konstant punktende Marco Wittmann im besten der acht M4 von BMW, denen die Konkurrenz vor Saisonbeginn zähneknirschend technische Zugeständnisse zum Chancenausgleich gemacht hatte, in der Meisterschaft ab. Trotz dem dritten Platz im ersten Lauf und dem Sieg im Rennen vom Sonntag vor total 142 000 Zuschauern kam Edoardo Mortara ohne die Schützenhilfe der Audi-Kollegen, die er deklassierte, nicht mehr an den Tabellenleader heran.
Als Fahrer mit den meisten Siegen darf er sich als moralischer Meister fühlen. Nicht zuletzt dank ihm holte Abt als Team und Audi als Hersteller zwei prestigeträchtige Titel. Die Marke ist für ihn bald Geschichte, denn ab 2017 fährt „Edo“ für Mercedes, dann vielleicht sogar unter Schweizer Nationalität. Nico Müller war an beiden Tagen Schnellster im freien Training, doch blieb er nach Kollisionen in der Startrunde beider Rennen ausserhalb der Punkte. Mit dem ersten Sieg in Nürnberg und Gesamtrang 9 unter 26 Klassierten darf der Berner mit seiner dritten DTM-Saison als Audi-Werksfahrer zufrieden sein.

Jeffrey Schmidt besiegt den späteren Meister
Mit einem doppelten Knalleffekt endete der Porsche Carrera Cup Deutschland für Jeffrey Schmidt. Am Samstag schnappte sich der Liestaler den Sieg, indem er die beiden um die Meisterschaft fightenden Kontrahenten Sven Müller und Christian Engelhart in der Spitzkehre ausbremste. Am Sonntag gelang dem Baselbieter ein ähnliches Manöver, doch schoss ihn Sven Müller anschliessend ab. Jeffrey Schmidt schied mit demoliertem Auto aus und Sven Müller holte trotz der Boxendurchfahrtsstrafe den Titel. Am nächsten Wochenende geht es zwischen Sven Müller und Matteo Cairoli, der für Fach Auto Tech fährt, im Rahmen des US-GP in Texas in zwei Rennen um den Titel im Supercup. Das Schwyzer Team soll sich schon mal vor Sven Müller in Acht nehmen…
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