Dakar: Triumph für Peterhansel und Mini 🎥

SOUVERÄNER AUFTRITT Die zweite Woche in Saudi-Arabien brachte an der Spitze des Klassements keinen Umsturz mehr. „Mister Dakar“ Stéphane Peterhansel siegte im Mini Buggy vor Nasser Al-Attiyah auf Toyota. Das kurze Video von X-Raid zeigt den Plan der absolvierten Etappen sowie Szenen von Peterhansel und Sainz aus der ersten Dakar-Woche in Saudi-Arabien. Der Franzose startete […]

Das kurze Video von X-Raid zeigt den Plan der absolvierten Etappen sowie Szenen von Peterhansel und Sainz aus der ersten Dakar-Woche in Saudi-Arabien.

Der Franzose startete nach dem Ruhetag vom 9. Januar mit einem Vorsprung von 6:53 Minuten auf den Katari zur gesamthaft siebten und ersten Etappe der zweite Rallyewoche in Saudi-Arabien. Am Ende des Sonntags, der den ersten Sieg des Saudi Yazeed Al Rajhi und seines deutschen Beifahrers Dirk von Zitzewitz auf einem der vier Toyota Hilux aus Südafrika brachte, hatte ihn Stéphane Peterhansel um zwei weitere Minuten vergrössert.

Unterschiedliche Fahrzeugkonzepte
Den zweiten Teil dieser Marathonetappe entschied anderntags Nasser Al-Attiyah für sich, womit er den Rückstand auf den Spitzenreiter auf 5:50 Minuten reduzierte.

Der Araber erklärte, dass er mit dem allradgetriebenen und schwereren Toyota V8 gegenüber den leichteren und wendigeren Mini-JCW-Dieselbuggys mit Heckantrieb in diesem Gelände klar im Nachteil fühlte und daher froh über ein intaktes Auto sei.

Reifenschäden beim Verfolger
Die Vorentscheidung fiel dann am Dienstag auf der 465 Kilometer langen Schleife rund um das Biwak in Neom am Roten Meer. Der attackierende Al-Attiyah handelte sich gleich drei Reifenschäden ein und musste daher sein Tempo in Ermangelung eines weiteren Ersatzrades drosseln, um das Etappenziel ohne riesigen Zeitverlust zu erreichen. Mit zwölf Minuten auf Peterhansel war der Rückstand ohnehin gross genug.

Nasser Al-Attiyah war der einzige der vier ins Ziel gekommenen Top-Fahrer von Toyota Gazoo Racing Südafrika, der mit dem Hilux V8 über die ganze Rallye das Tempo der beiden Mini JCW Buggys ohne Fehler mitgehen konnte (Fotos: Red Bull Content Pool).

Belohnte Zurückhaltung
«Mister Dakar» und sein neuer Navigator Edouard Boulanger, der ihn glänzend durch den ganzen Wettbewerb lotste, fuhren hingegen vom Start weg bewusst nicht volle Attacke, um das Risiko von Reifenschäden zu minimieren. Für diese Strategie wurden sie mit dem ersten Tagessieg bei der Rallye Dakar 2021 belohnt.

Auf der drittletzten Etappe knabberte Nasser Al-Attiyah als Zweiter hinter dem zum zweiten Mal siegreichen Toyota-Teamkollegen Al Rajhi nur rund 50 Sekunden vom fast 18-minütigen Rückstand auf den an diesem Tag drittplatzierten Peterhansel ab.

Gescheiterter Schlussangriff
Trotzdem gab sich der Gewinner der Dakar-Rallye 2011, 2015 und 2019 (jeweils in Südamerika) noch nicht geschlagen. Am Donnerstag, 14. Januar, wartete nämlich die 464 Kilometer lange Königsetappe mit Schotterpisten, Geröllabschnitten und Dünenquerungen auf die verbliebenen Teilnehmer.

17 Minuten Differenz sei zwar gross, aber im Idealfall in dieser Schlüsselprüfung durchaus wettzumachen, betonte der Herausforderer. Die souverän agierenden Leader konnte der populärste Rallyepilot aus den Arabischen Emiraten aber auch hier trotz der Bestzeit ebenso wenig wie auf der kürzeren Schlussetappe vom 15. Januar vom Thron stossen. Der frühere VW-Werksfahrer und sein Co Mathieu Baumel (F) mussten sich daher wie im Vorjahr mit dem Ehrenplatz begnügen.

Monsieur Dakaer Stéphane Peterhansel hat auch bei seiner 33. Teilnahme in der Wüste seine grosse Klasse gezeigt.

Für Stéphane Peterhansel, der wie sein Beifahrer Edouard Boulanger in der Schweiz lebt, bedeutet dies den 14. Triumph auf zwei (6) und vier (8) Rädern seit seiner ersten Teilnahme anno 1998 auf Yamaha. Das deutsche Team X-Raid aus Trebur feierte zum sechsten Mal mit selbst entwickelter BMW- und Mini-Technik.

Dritter Platz für Carlos Sainz
Vorjahressieger Carlos Sainz konnte sich bei bereits 40:39 Minuten Rückstand auf seinen X-Raid-Teamkollegen Peterhansel bei Halbzeit nur noch theoretische Chancen auf den Sieg ausrechnen.

Als sich der Vater des gleichnamigen GP-Piloten (ab 2021 bei Ferrari) auf der neunten Etappe wegen irreparabler Bremsprobleme sogar 22:30 Minuten Zeitverlust einhandelte, ging es für den Spanier und seinen Beifahrer Lucas Cruz nur noch um Schadensbegrenzung, sprich die Rettung des dritten Gesamtrangs. Diesen festigte Sainz mit seiner dritten Tagesbestzeit am letzten Renntag der Dakar 2021.

Out für Schweizer Duo
Nicht ins Ziel schaffte es die einzige Schweizer Paarung Alexandre Pesci und Dr. Stephan Kühni. Der erfolgreiche Industrielle sowie Teambesitzer von Rebellion Racing und der wie im Vorjahr als Navigator beschäftigte Zahnarzt aus Lausanne schieden nach acht Etappen infolge mechanischer Probleme an ihren Rebellion-RD-Buggy aus. Bis dahin befand sich das Duo an Position 43.

Nach sieben Etappen frohlockten Stephan Kühni und Alexandre Pesci noch. Zwei Tage später machte ihr RD-Buggy schlapp (Foto: Rebellion).

Alle Infos im Internet
Die Klassemente aller Kategorien können wie weitere Informationen (auf Französisch und Englisch) der informativen Homepage der Organisation A.S.O. entnommen werden. Alles Wissenswerte zum Verlauf der Rallye Dakar 2021 aus der Sicht des Siegerteams gibt es auf der Website von X-Raid auf Deutsch.

Auf dem Youtube-Kanal der Rallye Dakar können zudem alle Highlights der einzelnen Tagesetappen nachgeschaut werden.

dakar.com

x-raid.de

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