Motorsport: Kris Richard ist ETCC-Champion

Die Schweiz hat einen weiteren FIA-Meister 2016. Zwei zweite Plätze in Imola reichten dem Berner Kris Richard auf einem Honda Civic TCR von Rikli Motorsport, um den European Touring Car Cup zu gewinnen. Die Rechnung ist knapp aufgegangen. Zwar nicht auf jene Art, wie sie sich Kris Richard vorgestellt hatte. Doch in weiser Voraussicht hatten […]

Erschöpft, aber überglücklich nach seinem grossen Erfolg: Kris Richard gewann als erster Schweizer den FIA-Europacup für Tourenwagen.

Die Rechnung ist knapp aufgegangen. Zwar nicht auf jene Art, wie sie sich Kris Richard vorgestellt hatte. Doch in weiser Voraussicht hatten Honda-Werkspartner JAS und Rikli Motorsport starke Schützenhilfe aufgeboten und damit den entscheidenden Volltreffer gelandet. Der erfahrene Finne Aku Pellinen stellte seinen JAS-Honda auf die Poleposition, während sich Kris Richard mit Startplatz 3 hinter seinem Titelrivalen Petr Fulin begnügen musste. Somit lag der Tscheche vor dem Renntag wieder um einen Punkt voraus.

Am Start zum ersten Rennen übernahm Kris Richard sofort das Kommando, während Aku Pellinen und Petr Fulin etwas zurückfielen. Der schnelle Mazedonier Igor Stefanowski, der seinen Speed schon als Bergeuropameister bewies, machte mit seinem rund 50 Kilo leichteren Seat Leon Druck auf Kris Richard, der diesem in weiser Voraussicht nachgab. Hinter ihm hielt Aku Pellinen in einem ebenfalls optimal abgestimmten Seat in Schach, und somit übernahm der Schweizer mit Rang 2 wieder die Tabellenspitze.

Perfektes Teamwork: Kris Richard im Rikli-Honda vor Aku Pellinen im JAS-Honda. Der Finne verdrängte den Tschechen Petr Fulin im ersten Rennen auf Rang 4, was im Titelkampf entscheidend sein sollte.
Perfektes Teamwork: Kris Richard im Rikli-Honda vor Aku Pellinen im JAS-Honda. Der Finne verdrängte den Tschechen Petr Fulin im ersten Rennen auf Rang 4, was im Titelkampf entscheidend sein sollte.

Entscheidende Schützenhilfe

Aku Pellinens Schützenhilfe sollte noch matchentscheidend sein. Im Finallauf mit umgekehrter Startreihenfolge der Top 8 preschte Petrr Fulin bald an die Spitze, während sich Kris Richard erst mühsam vorkämpfen musste und in der vorletzten Runde den zweiten Rang übernahm. Bei gleich vielen Punkten und Saisonsiegen (je fünf) entschied nicht nur dieser zweite Platz von Kris Richard über den Titelgewinn. Wäre Petr Fulin im vorletzten Rennen Dritter statt nur Vierter geworden, hätte der schon zweifache Europacupsieger am Ende zwei Punkte mehr auf dem Konto gehabt.

Als Hauptpreis gewann Kris Richard einen kostenlosen Einsatz in der Tourenwagen-WM 2017: „Darüber freue ich mich besonders. Wo ich fahren werde, entscheidet die FIA, doch hoffe ich, dass es bei Honda sein wird.“ Nach seinem grossen Erfolg erhält der erst 21-jährige Schweizer nun vielleicht auch die Chance, mit Hilfe von Honda in die internationale TCR-Serie oder eine starke Landesmeisterschaft wie die TCR Germany gehievt zu werden – verdient hätte er es auf jeden Fall.

www.fiaetcc.com
Foto: ETCC

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