Nico Müller: «Spa ist schon ein Highlight» 🎥
DTM-VORSCHAU Die mit 100 Tagen kompakteste DTM-Saison aller Zeiten beginnt am ersten August-Wochenende in Spa. Nico Müller und Fabio Scherer verbinden gute Erinnerungen an die GP-Strecke in Belgien. Die Audi-Piloten Nico Müller, René Rast, Loïc Duval und Jamie Green blicken auf den Saisonstart in Spa. Die Fahraufnahmen stammen von kürzlichen Testfahrten, die Benoît Tréluyer für […]
Die Audi-Piloten Nico Müller, René Rast, Loïc Duval und Jamie Green blicken auf den Saisonstart in Spa. Die Fahraufnahmen stammen von kürzlichen Testfahrten, die Benoît Tréluyer für Audi absolvierte.
Die ersten beiden Rennen auf dem legendären Ardennenkurs bilden den Auftakt für einen kompakten Rennkalender mit insgesamt neun Veranstaltungen in drei Monaten. Auch das freie Training wickelt sich erst am Samstag, dem Schweizre Nationalfeiertag, ab, sodass es sich um eine reine Zweitages-Veranstaltung – allerdings wie die weiteren Events ohne Zuschauer vor Ort.
Geisterrennen wie in der Formel 1
Weitere Austragungsorte sind danach der Lausitzring, der TT-Circuit in Assen (NL), der Nürburgring und Zolder (B) mit je zwei aufeinanderfolgenden Rennwochenenden sowie schliesslich das erst am zweiten November-Wochenende ausgetragene Finale in Hockenheim. Dann vielleicht, was vor allem viele Schweizer Fans von Nico Müller und Fabio Scherer hoffen, mit etwas Publikum auf den Tribünen.
Audi gegen BMW
Nach dem Ausstieg von R-Motorsport mit der Marke Aston Martin sind nur noch Audi und BMW mit werksunterstützten Teams dabei. Beide Hersteller setzen je sechs Werksfahrer ein.
Dazu kommen die beiden in vielen Rennserien erfolgreichen Privatteams ART Grand Prix und WRT. Die Franzosen setzen einen BMW M4 DTM für den ehemaligen GP-Piloten Robert Kubica aus Polen ein. Die Belgier betreuen mit dem Luzerner Fabio Scherer und dem Briten Harrison Newey zwei weitere DTM-Neulinge sowie Umsteiger Ferdinand Habsburg (2019 auf Aston Martin) aus Salzburg.
Premiere von Youngster Fabio Scherer
Für den aus der FIA Formel 3 kommenden Scherer wäre schon ein Punktegewinn an seinem ersdten DTM-Wochenende ein Erfolgserlebnis. Mit 21 Jahren ist der am 13. Juni 1999 geborene und in Engelberg wohnhafte Schweizer der Jüngste aller 20 DTM-Piloten von 2020. Nur genau einen Monat älter ist der Südafrikaner Sheldon van der Linde von BMW.
Den Berg-und-Tal-Kurs kennt Scherer bestens: In der Formel-3-Europameisterschaft eroberte er dort vor zwei Jahren als Zweiter nach langer Führungsarbeit sein einziges Podium.
Müllers letzte Chance?
Nach der bisher erfolgreichsten Saison seiner Rennkarriere gibt es für Vizemeister Nico Müller hingegen nur noch eine Möglichkeit zur Steigerung. Dazu müsste er seinen manchmal fast unheimlich schlagkräftigen Audi-Teamkollegen René Rast vom Thron stossen.
Da die Zukunft der DTM nach dem von Audi angekündigten Ausstieg per Jahresende höchst ungewiss ist, könnte es seine letzte vorerst Chance auf diesen Titel sein. Zudem ist auch dem 28-jährigen Berner bewusst, dass die Konkurrenz nicht nur aus dem eigenen Lager kommt.
Nico Müller: «Ich glaube, wie andere auch, dass BMW deutlich stärker auftreten wird. Letztes Jahr waren sie bei den ersten drei, vier Events mit uns auf Augenhöhe, ehe sie etwas abbauten. Sie werden ihre Probleme nun sicher im Griff haben. Und wenn sie ihr Niveau durchziehen, wird es für uns heftig.»
Rückkehr nach 15 Jahren
Das wahre Kräfteverhältnis wird man nun auf dem traditionellen GP-Kurs von Belgien erkennen. Erst einmal gastierte die DTM bisher in Spa-Francorchamps: 2005 holten Mattias Ekström und Tom Kristensen mit ihren Audi A4 DTM die beiden Laufsiege.
Damals hatte ein DTM-Auto etwa 460 PS Leistung. Heute holen die Techniker auch dank Push-to-Pass – der ab 2020 wie das DRS schon im Qualifying erlaubt ist – mehr als 610 PS aus den Vierzylinder-Turbomotoren. Dies entspricht einer Mehrleistung von rund 30 Prozent bei gleichzeitig deutlich geringerem Benzinverbrauch.
Müllers erster Sieg im Automobilsport
Auch für Nico Müller hat Spa eine besondere Bedeutung. Dort holte er am 21. Juni 2008 beim sechsten Lauf zur Schweizer LO Formel Renault seinen ersten Sieg im Automobilsport. Auch stand er schon bei den 24 Stunden von Spa auf dem Podium, nur noch nie ganz oben.
Nico Müller: «Spa ist für mich definitiv schon ein Saisonhighlight. Ich kenne die Strecke sehr gut und habe schöne Erinnerungen daran. Es ist ein sehr flüssiger und spektakulärer Kurs, auf dem wir auch dank DRS gut überholen können. Die Zuschauer werden daheim am Fernsehen sicher ebenso viel Spass haben wie wir beim Fahren.»