Nürburgring: Saisonstart mit Abstrichen 🎥

STIMMUNG WIRD FEHLEN 14 Wochen später als ursprünglich vorgesehen startet die Nürburgring Langstrecken-Serie am Samstag in die Saison 2020. Auch einige starke Schweizer sind dabei – doch sie nehmen an einem Geisterrennen teil. In einem Video äussern einige Fahrer ihre Vorfreude auf den Saisonstart. Zudem rufen sie die Fans zur Vernunft auf: Bleibt bitte zu […]

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In einem Video äussern einige Fahrer ihre Vorfreude auf den Saisonstart. Zudem rufen sie die Fans zur Vernunft auf: Bleibt bitte zu Hause!

Die 51. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy ist am 27. Juni die erste Motorsportveranstaltung in Deutschland nach dem Corona-Lockdown. 141 Rennfahrzeuge stehen auf der provisorischen Teilnehmerliste, einige werden bis dahin wohl noch wegfallen. Auf jeden Fall werden es am Samstag deutlich weniger sein als in früheren Jahren bei den vor dem 24-Stunden-Rennen ausgetragenen VLN-Läufen.

Livestream statt Rennbesuch
Die Teams werden wie gewohnt um 12 Uhr auf die vierstündige Reise geschickt und sich – ausser auf der Rennstrecke – ziemlich einsam fühlen. Zuschauer sind nämlich nirgendwo erlaubt, alle Tribünen und Streckenbereiche entlang der Nordschleife werden abgesperrt.

Fans müssen sich mit einem Livestream im Internet begnügen. Dieser wird ab 8.15 Uhr auf der Homepage der VLN und auf YouTube mit der Goodyear-Fanzone aufgewertet. Geplant sind Gewinnspiele und Interaktion über Social-Media-Kanäle. In der Goodyear-Lounge werden die beiden Moderatoren Patrick Simon und Oliver Martini auch Interviewgäste empfangen.

Konzessionen an die Teilnehmer
Die ersten VLN-Rennen bedingen auch die Kompromissbereitschaft der Teilnehmer. Erst ein umfangreiches Hygienekonzept der VLN, das gemeinsam mit der ILN (Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring) verfeinert wurde, bildet den Grundstein für die behördlich bewilligte Durchführung.

So sieht das Boxenstopp-Konzept aus. Die eigentlichen Boxengaragen bleiben leer, dafür wird das Fahrerlager umfunktioniert. Einige Teams, die mit solchen Konzessionen nicht leben können, verzichten vorläufig auf die Teilnahme.

Neben dem Verbot von Zuschauern an der Rennstrecke und der strikten Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln ist vor allem die Boxengasse ein Novum. Um Kontakte zu minimieren, wurden im Fahrerlager des Nürburgrings mit Betonelementen insgesamt 71 Parzellen mit einer Grösse von 6 x 20 Metern aufgebaut, in denen die Teams voneinander getrennt und unter freiem Himmel an den Rennfahrzeugen arbeiten können.

Der Fahrweg beim Boxenstopp führt durch die normale Boxeneinfahrt, dann durch Box 1 ins Fahrerlager, in einer Schleife mit Wendekreisel durch das Fahrerlager hindurch und durch Box 2 wieder in die normale Boxengasse zurück. Dort kann schliesslich vor der Ausfahrt auf die Rennstrecke getankt werden.

Müller und Niederhauser auf GT3-Audi
Die Sieger dieses Rennens werden in die Geschichte eingehen. Vielleicht kommen sie sogar aus der Schweiz?

Nico Müller und Patric Niederhauser starten bei Car Collection Motorsport auf Audi R8 LMS. Neun Monate nach seinem Titelgewinn im ADAC GT Masters 2019 bedeutet dies für «Nidi» den ersten Start als Werksfahrer. Zusammen mit Mike Ortmann (D) und Milan Dontje (NL) wird er die komplette VLN-Saison bestreiten.

Im Gegensatz zu ihm war Kantonskollege Müller im Frühjahr schon in der Formel E im Einsatz. Seine Partner im Audi Sport Team, so die offizielle Bewerbung, sind DTM-Kollege Robin Frijns (NL) und Christopher Haase (D).

Car Collection Motorsport setzt gleich drei Audi R8 LMS mit Goodyear-Bereifung ein. In zwei Autos sitzen die Berner Nico Müller und Patric Niederhauser (Foto: Gruppe C Photography).

Zürcher Ferrari erstmals in der GT3
Gestärkt tritt die Mannschaft von Octane126 an. Die Zürcher setzen ihren für den Nürburgring als Werkspartner von Maranello konzipierten Ferrari 488 erstmals mit dem im Vorjahr in der Klasse SPX entwickelten Update ein.

Der Sportwagen ist nun für die Kategorie GT3 homologiert. Dessen Potenzial werden der Berner Simon Trummer und der Neuenburger Jonathan Hirschi sowie der Deutsche Björn Grossmann ausloten. Als vierter Mann im Hinblick auf das 24-Stunden-Rennen ist Luca Ludwig (D) eingeplant.

Black Falcon ade
Im deutschen Team racing one kommt Nikolaj Rogivue auf einem weiteren Ferrari 488 zum Zug. Zu den weiteren Favoriten gehört Raffaele Marciello auf einem Mercedes-AMG von GetSpeed, doch fährt der Tessiner wie immer unter italienischer Flagge.

Grosser Abwesender unter den Spitzenteams ist Black Falcon. Das mehrfache VLN- und 24-Stunden-Siegerteam hat sich aus dieser Szene zurückgezogen. Neu dabei ist dafür das Mercedes-AMG Team HRT, geleitet vom Deutschen Hubert Haupt.

Absenzen in der TCR
Nicht am Start sind Jasmin Preisig und Frédéric Yerly. Das Team der schnellen Herisauerin (Max Kurse Racing) hat sich aus wirtschaftlichen Gründen zu einer Planänderung entschlossen. Daher wird der VW Golf GTI TCR vielleicht später mal eingesetzt, um sich schon auf 2021 zu konzentrieren.

Abwesend wird voraussichtlich auch Frédéric Yerly sein, der mit dem Cupra TCR von mathilda racing und dem Deutschen Matthias Wasel als Stammpartner den Titel in der VLN-TCR-Wertung 2019 eroberte. Roland Schmid, der mit ihnen dreimal die Klasse gewann, fährt nun zusammen mit Roger Vögeli auf einem Opel Astra TCR von Lubner Motorsport.

Die weiteren Schweizer und alle übrigen Fahrer und Teams in den einzelnen Klassen sind hier der provisorischen Startliste zu entnehmen.

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