Bratschi: «Dann halt erst im nächsten Jahr»

KEINE BERG-EM Als erste FIA-Meisterschaft überhaupt musste der Automobil-Weltverband die Berg-EM 2020 komplett absagen. Daran wollte Ronnie Bratschi mit dem neu aufgebauten Mitsubishi teilnehmen. Ursprünglich umfasste der Kalender der Berg-Europameisterschaft zwölf Rennen von April bis September. Als die FIA-Kommission für Bergrennen am 26. Mai tagte, blieben noch drei übrig. Alle anderen waren bereits abgesagt oder auf […]

Die gemeinsamen Europameister Christian Merli und Simone Faggioli erhalten erst 2021 die Gelegenheit, den Titel zu verteidigen (Foto: Peter Wyss).

Ursprünglich umfasste der Kalender der Berg-Europameisterschaft zwölf Rennen von April bis September. Als die FIA-Kommission für Bergrennen am 26. Mai tagte, blieben noch drei übrig. Alle anderen waren bereits abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben.

Mehr Zeit für neues Reglement
Ebenso waren drei von fünf geplanten Rennen zum FIA International Hill Climb Cup bereits den Massnahmen gegen die Verbreitung von Covid-19 oder der Planungsunsicherheit zum Opfer gefallen. Auch im idealen Fall, dass die restlichen Rennen noch durchgeführt werden könnten, liesse sich kein Meisterschaftsprädikat mehr rechtfertigen.

Also handelte die FIA-Kommission von sich aus. Die Zeit will sie nun nutzen, um das neue Reglement mit Performance Factor für geschlossene Fahrzeuge zu optimieren und möglichst noch in diesem Jahr zu präsentieren. Die Saison 2021 soll dann mit weiteren Neuerungen besser denn je werden.

Die Europa-Bergmeisterschaft und der International Berg-Cup fallen 2020 komplett aus.

Es war zu erwarten
Von der kompletten Absage all dieser internationalen Bergrennen ist auch Ronnie Bratschi betroffen. Als erster Schweizer Tourenwagenfahrer seit Jahren wollte der 33-jährige Urner vorwiegend in der Berg-EM starten und daher weite Reisen innerhalb ganz Europas auf sich nehmen. Diese Pläne verschiebt er nun auf nächstes Jahr.

Ronnie Bratschi: «Nach den vielen Absagen ging ich davon aus, dass nichts mehr stattfinden wird. Die uneingeschränkte Reisefreiheit müsste ja auch garantiert sein, denn ohne Ausländer kann kein Land einen EM-Lauf austragen. Man muss es der FIA zugutehalten, dass sie sich hinstellen und eine klare Aussage machen, bevor alles abgesagt ist.»

Nur wenn es Sinn macht
Ob er seinen nach dem Überschlag am Gurnigel 2019 schwer beschädigten und mittlerweile neu aufgebauten Mitsubishi überhaupt noch irgendwo einsetzen wird, lässt der vielfache Schweizer Streckenrekordhalter offen.

Ronnie Bratschi: «Ich schaue, was im umliegenden Ausland passiert und wäge dann ab, ob es einen Sinn macht, extra noch eine internationale Lizenz zu lösen. Das Auto ist soweit fertig, dass wir bei Egmo bald auf den Nabenprüfstand und im Sommer irgendwo testen gehen können. Es eilt nun ja nicht.»

Auf Wiedersehen im 2021. Ronnie Bratschi lässt dieses Jahr kaum noch etwas anbrennen (Foto: Ramon Hänggi).

facebook.com/ronniebratschiofficial

(Visited 341 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema