Bugatti: Das ist der Chiron Pur Sport đ„
POWER Ein tiefes Bollern dringt aus der Kurve, gefolgt von einem Fauchen. Auf der langen Geraden kommt ein Bugatti Chiron Pur Sport, schiesst an den Boxen vorbei und verschwindet hinter der nĂ€chsten Kurve. Neun Rechtskurven, zehn Linkskurven, 44 Kuppen und Wannen gehören zur Piste am Bilster Berg. Bugatti-Ingenieure können endlich den Hypersportwagen wieder auf einer […]
Neun Rechtskurven, zehn Linkskurven, 44 Kuppen und Wannen gehören zur Piste am Bilster Berg.
Bugatti-Ingenieure können endlich den Hypersportwagen wieder auf einer Rundstrecke testen. Feinabstimmungen von Fahrwerk, Handling, DÀmpferregelung, Lenkung, der Zustand von Reifen und Getriebe sowie die Erprobung aller Motorkomponenten stehen im Mittelpunkt.
Teststrecken sind sehr wichtig
Entwicklungs-Chef Stefan Ellrot: „FĂŒr die Entwicklung ist das entscheidend, weil wir den Chiron Pur Sport auf maximale Performance und Querdynamik abstimmen. Die Runden auf Teststrecken sind dabei unglaublich wichtig.“
Auch der Gesamtfahrzeugeindruck bei allen LastzustĂ€nden und Geschwindigkeiten wird bei den Tests immer und immer wieder ĂŒberprĂŒft und feinjustiert.
Philosophie des FirmengrĂŒnders
Stefan Ellrot: „Mit dem Chiron Pur Sport verfolgen wir einen extremeren und radikaleren Entwicklungsansatz. Er ist das perfekte Auto fĂŒr all diejenigen Fahrer, die es reizt, Kurven bis an ihre Grenzen auszufahren und die sich mit der Strasse verbunden fĂŒhlen wollen.“
Die Philosophie hinter dem Pur Sport steht im Einklang mit der des FirmengrĂŒnders Ettore Bugatti, der immer Wert darauf gelegt hat, fĂŒr jeden Zweck ein spezielles Fahrzeug zu kreieren.
Anspruchsvolle Strecke Bilster Berg
Neun Rechtskurven, zehn Linkskurven. 44 Kuppen und Wannen. 20 Prozent Steigung und 26 Prozent GefĂ€lle mit einem Höhenunterschied von 70 Metern auf 4207 Meter LĂ€nge. Der Bilster Berg ist eine Rundstrecke inmitten des Teutoburger Waldes â und an drei Tagen im Mai die Versuchsstrecke fĂŒr den neuen Chiron Pur Sport. Die Tester mĂŒssen innerhalb kĂŒrzester Zeit genaue Daten ermitteln, analysieren und die Ergebnisse wieder im Fahrzeug umsetzen.
Pilot-Sport-Cup-2-R-R von Michelin
Nach ein paar schnellen Runden kommen die Fahrzeuge wieder in die Box. Aus den RadhÀusern steigt warme Luft empor, der 16-Zylinder brabbelt ruhig im Standgas.
Jachin Schwalbe, Leiter Fahrwerkwerkentwicklung bei Bugatti, erklÀrt die Details Chiron Pur Sport.
Daten werden ausgelesen, Reifen gewechselt. Mehrere SĂ€tze Michelin-Pilot-Sport-Cup-2-R-Reifen warten in der Box im Fahrerlager auf ihren Einsatz, die Schlagschrauber der drei Mechaniker brummen unentwegt. Bis zu den nĂ€chsten schnelle DurchgĂ€ngen ĂŒber die herausfordernde, dreidimensionale Topografie.
Fahrwerk wurde deutlich straffer
Immer wieder stehen die Ingenieure in ihren feuerfesten RennanzĂŒgen mit Sicherheitsabstand zusammen, beugen sich ĂŒber ihre Laptops mit den Zahlenkolonnen und diskutieren die Werte. Neben dem neuen, deutlich strafferen Fahrwerk mit geĂ€ndertem Sturz, neuentwickelten Reifen und kĂŒrzer ĂŒbersetztem Getriebe mĂŒssen sie auch den Motor mit Turbolader und neu abstimmen.
Es gibt weltweit nur 60 Exemplare
Rund 50 Kilogramm hat der Pur Sport im Vergleich zum Chiron an Gewicht verloren. Der Abtrieb hat sich erhöht und das Fahrwerk ist straff, agil und auf anspruchsvollste Strassen mit unterschiedlichen Kurven abgestimmt.
Der Chiron Pur Sport ist ein pure, kompromisslose Fahrmaschine. So beschleunigt er im 6. Gang von 60 auf 120 km/h fast zwei Sekunden schneller als der schon extrem schnelle Chiron.
Bugatti beginnt mit der Produktion des auf 60 StĂŒck limitierten Chiron Pur Sport in der zweiten JahreshĂ€lfte 2020. Der Netto-Preis liegt bei drei Millionen Euro.
Weitere Tests auf der Nordschleife
In den nĂ€chsten Wochen werden weitere Tests auf Rennstrecken folgen, darunter auf der NĂŒrburgring-Nordschleife mit ihrer 20,83 Kilometer langen Berg- und Talfahrt. Auch dort wird es heissen: testen, testen, testen â bis Kunden, die den Chiron Pur Sport bestellt haben, das Auto endlich selbst erleben können.
