Ferrari: Frischer Elan ab Saison 2021

ES TUT SICH WAS Die Scuderia wird 2021 in der jüngsten Besetzung seit 50 Jahren antreten. Sebastian Vettel wird durch Carlos Sainz jr. ersetzt, dessen Platz bei McLaren der von Renault kommende Daniel Ricciardo übernimmt. So ruhig es auf den Rennpisten zurzeit ist, so turbulent geht es in diesen Tagen hinter den Kulissen der Formel […]

Redaktion - 14. Mai 2020

Sebastian Vettel und Charles Leclerc bilden nur noch eine Saison lang das Ferrari-Duo. Danach trennen sich ihre Wege.

So ruhig es auf den Rennpisten zurzeit ist, so turbulent geht es in diesen Tagen hinter den Kulissen der Formel 1 zu. Erst gaben Sebastian Vettel und Ferrari zu Wochenbeginn quasi im gegenseitigen Einvernehmen ihre Trennung per Ende der noch nicht begonnenen Saison 2020 bekannt. Jetzt steht mit Carlos Sainz jr. auch schon der Nachfolger des vierfachen Weltmeisters fest.

Mit jugendlichem Elan in die Zukunft
Der 25-jährige Spanier unterschrieb einen Vertrag für 2021 und 2022. Carlos Sainz jr. und der erst 22-jährige Monegasse Charles Leclerc bilden das seit fünf Jahrzehnten jüngstenTeam der Scuderia Ferrari.

Teamchef Mattio Binotto: «Wir glauben, dass eine Fahrerpaarung mit dem Talent und der Persönlichkeit von Charles und Carlos die bestmögliche Kombination ist, um uns beim Erreichen der Zielsetzungen zu helfen. Für uns beginnt ein neuer Zyklus, um es zurück an die Spitze der Formel 1 zu schaffen. Es wird eine lange und beschwerliche Reise in Anbetracht der gegenwärtigen Situation. Es wird sich einiges ändern.»

Das freut vor allem die spanischen Fans. Sieben Jahre nach Fernando Alonso (2011 bis 2014 bei der Scuderia) fährt wieder einer der Ihren bei Ferrari.

Noch keine grossen Sprünge
Der Ferrari-Neuling ist der Sohn des zweifachen Rallyeweltmeisters und diesjährigen Rallye-Dakar-Siegers Carlos Sainz. Seine beste von bisher fünf Saisons erlebte der am 1. September 1994 geborene Madrilene im Vorjahr mit McLaren.

Die WM 2019 schloss Sainz als Sechster ab und erzielte dabei als Dritter beim GP Brasilien sein erstes Podium ins bisher 102 Grands Prix. Diese bestritt er 2014, 2015 und 2016 (16 von 20 Rennen) als Red-Bull-Junior bei der Scuderia Toro Rosso, ehe er für eineinhalb Jahre zu Renault F1 und für 2019 und 2020 zu McLaren F1 wechselte.

Noch konnte der neue Ferrari SF1000 nicht an den Start eines GP 2020 geschoben werden. Mitte März in Australien passierte dies nur für die Technische Abnahme.

Ricciardo will mit McLaren glücklicher werden
Bereits steht auch fest, wer Sainz beim McLaren ersetzen wird. Nach nur zwei Jahren wird Daniel Ricciardo das Renault F1 Team verlassen und ab 2021 bei den Briten fahren. Seine erste Saison mit den Franzosen verlief für den 30-jährigen Australier 2019 mit einem vierten Platz als bestes Resultat enttäuschend.

Mit Red Bull Racing feierte Ricciardo zuvor sieben GP-Siege und war 2014 WM-Dritter. Sein Teamkollege wird der erst 20-jährige Brite Llando Norris sein. Wie Leclerc für Vettel, könnte Norris für Ricciardo zur jugendlichen Knacknuss werden.

Und was macht Vettel?
Was die Zukunft von Sebastian Vettel betrifft, wird momentan nur spekuliert. Denkbar wäre Mercedes anstelle von Valtteri Bottas, die Rückkehr zur Red Bull Racing oder sogar der Rücktritt.

Auch hat Renault noch keinen Nachfolger für Ricciardo verkündet. Die Formel 1 bleibt spannend – wenngleich momentan nur auf personeller Ebene.