Nico Müller: «Es könnte schlimmer sein» 🎥
HIOBSBOTSCHAFT Audi Sport steigt per Ende 2020 aus der DTM aus. Deren Zukunft ist nun sehr ungewiss. Und für Nico Müller endet das bisher wichtigste Kapitel in seiner Profilaufbahn. Auf seinem Weg zum Anbieter bilanziell CO2-neutraler Premiummobilität richte Audi das Motorsport-Programm der Marke neu aus, heisst es in der Mitteilung vom 27. April. Das Engagement […]
Auf seinem Weg zum Anbieter bilanziell CO2-neutraler Premiummobilität richte Audi das Motorsport-Programm der Marke neu aus, heisst es in der Mitteilung vom 27. April. Das Engagement in der DTM werden die Herren der Vier Ringe daher nicht über die Saison 2020 hinaus verlängern. Dies habe der Vorstand der AUDI AG auch vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Herausforderungen infolge der Corona-Pandemie beschlossen.
Schwerpunkt Formel E und Kundensport
Künftig stehe der weitere Einsatz in der FIA Formel E und der Kundensport im Mittelpunkt der Motorsport-Aktivitäten von Audi. Die Marke ist zusammen mit dem Partnerteam ABT seit dem Start der Elektro-Rennserie vertreten und mit einem Meistertitel durch Lucas di Grassi und 41 Podestplätzen das bisher erfolgreichste Team.
Die DTM hat Audi von 1990 bis 1992 und seit 2000 mit bisher 23 Meistertiteln, darunter elf bei den Fahrern, geprägt. Mit dem Gewinn der Fahrer-, Marken- und Teamwertung war 2019 die bisher erfolgreichste DTM-Saison der Unternehmensgeschichte.
Der nach dem DTM-Finale 2019 in Hockenheim produzierte Vlog von Audi Sport lässt die vergangene Saison nochmals Revue passieren.
Zeit für ein Umdenken
Für die DTM dürfte der Ausstieg von Audi zwei Jahre nach Mercedes und ein Jahr nach Aston Martin der Todesstoss in der jetzigen Form sein. Mit BMW allein lässt sich keine Meisterschaft austragen, und ein weiterer Hersteller liess sich nicht mal im Zuge der Kooperation mit Japan finden.
Denkbar ist nun der Wechsel zu einer Art Super-GT3-Meisterschaft. Keine andere Klasse kann so viele Hersteller und Teams vorweisen. Die Zeit der Class-1-Tourenwagen mit über 600 PS starken Vierzylinder-Turbomotoren, die ansonsten nur noch in Japan mitfahren könnten, dürfte vorbei sein.
Dankbar für die grosse Chance
Von dieser Entscheidung direkt betroffen sind alle Werksfahrer und deren Teams ABT, Phoenix und Rosberg. Aus Schweizer Sicht also auch Nico Müller, der seit 2014 für Audi fährt und seine bisherige Karriere im vergangenen Jahr mit dem Vizemeistertitel krönte.
Nico Müller: «Sicher ist diese unschöne Nachricht irgendwo ein Schock. Für mich geht ein Kapitel zu Ende. Audi ermöglichte mir den Schritt zum Profi. Ich bin extrem dankbar, dass ich bis heute mit so vielen tollen Leuten arbeiten durfte. Aber zum Glück ist diese Entscheidung relativ früh gefallen und verkündet worden. Nun haben wir noch eine Saison vor uns und können uns anständig verabschieden. Meine Motivation ist daher riesig. Ich will Rennen fahren, eine gute Show bieten und werde alles geben, um nochmals um den Titel zu kämpfen.»
Welche Tür wird aufgehen?
Was nachher kommt, seufzt der 28-jährige Berner aus Blumenstein, werde man sehen. Den Kopf lässt er nicht hängen, zumal er als Rennfahrer bereits sehr breit aufgestellt ist und eigentlich alles schnell pilotieren kann, was vier Räder hat.
Nico Müller: «Wo eine Türe zugeht, geht eine neue auf. Ich bin zum Glück ja nicht nur ein DTM-Spezialist, so habe auch auf bei Langstrecken- und GT-Rennen gezeigt, dass ich Rennen gewinnen kann. In der Formel E bin ich ebenfalls gut unterwegs, auch wenn meine ersten Rennen mit Dragon Racing schwierig waren. Wenn alles passt, kann ich ganz vorne reinfahren. Zudem habe ich auch Erfahrung im Rallycross und mit LMP2-Sportwagen. Es könnte schlimmer sein.»
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