Volkswagen: oben ohne mit Stoffmütze 🎥

Das Stoffverdeck kann in neun Sekunden bis 30 km/h geöffnet oder geschlossen werden.

Bereits 1913 meldete Wilhelm Karmann sein erstes Patent an, das aus seiner noch jungen Firma in Osnabrück später ein weltweit agierendes Unternehmen machen sollte. Die „Mechanik für das Klappverdeck“ revolutionierte den Automobilbau für Modelle „oben ohne“.

Synonym des Wirtschaftswunders
Als Wilhelm Karmann – inzwischen Senior und Junior – kurz nach dem Zweiten Weltkrieg ihre erste Liaison mit dem Wolfsburger Volkswagen-Werk eingingen, schlug die Geburtsstunde einer bis heute rollenden Legende.

Das Käfer Cabriolet, das von Karmann in Osnabrück entwickelt und dann im Auftrag von Volkswagen von 1949 bis 1980 gebaut wurde, ist – wie die geschlossene Version – ein Synonym des deutschen Wirtschaftswunders. Bis zum 10. Januar 1980 verliessen insgesamt 331 847 Käfer mit „Stoffmütze“ die Werkshallen. Gefolgt von insgesamt vier Generationen – beginnend mit dem legendären „Erdbeerkörbchen – bis 2016 und zahlreichen anderen Modellen.

Produktionsende kam 2009
Die Jahre 2001 bis 2009 bedeuteten das Ende der Eigenständigkeit der Karmann GmbH. Zu viele Auftraggeber zogen Entwicklungs- und Produktionskapazitäten ab. Die Liquidität schwand. Am 23. Juni 2009 verliess schließlich der letzte echte „Karmann“ die Produktionshallen.

Einziges offene Modell der Marke
Mit der Gründung der Volkswagen Osnabrück GmbH im Dezember 2009 und der Übernahme der wichtigsten Produktionsmittel sicherte sich der Wolfsburger Konzern die legendäre Kompetenz der Karmänner im Bereich der Cabriolet- und Kleinserienfertigung. Und diese kommt nun, nach dem letzten vom Band gelaufenen Beetle mit Stoffmütze im vergangenen Jahr, dem zurzeit einzigen offenen Modell der Marke VW zugute: dem T-Roc Cabriolet.

Längsnähte dienen als Dachrinne
Das Verdeck des neuen Modells kann innerhalb von neun Sekunden komplett geöffnet werden. Das ist auch während der Fahrt mit bis zu 30 km/h möglich. Das Softtop des T-Roc besteht aus einer vollflächigen Polstermatte, dem schwarzen Aussenbezug, Innenhimmel und Gestänge.

Cleveres Detail: Längsnähte des Aussenbezuges dienen auf der Mittelbahn und den beiden Seitenteilen als zusätzliche Regenrinne. Klingt kompliziert, und ist es auch. Aber dank der mehr als 100 Jahre Erfahrung im Cabrioletbau am Standort Osnabrück sind solche kleinen mechanischen Wunderwerke kein Problem.

Pro Schicht werden 50 Wagen gebaut
Aktuell befindet sich der offene T-Roc im Produktionsanlauf. Derzeit werden pro Schicht 50 Einheiten gebaut. In den kommenden Wochen wird die Produktivität dann langsam gesteigert mit dem Ziel, mehr als doppelt so viele Fahrzeuge pro Schicht zu fertigen.

Die Preise für die Schweiz sollen bei gut 35 000 Franken beginnen.

volkswagen.ch