Rahel Frey: Rennpremiere in Daytona

GT3-START IN FRAUENTEAM Erstmals in ihrer Karriere wird Rahel Frey in einer Woche bei den 24 Stunden Daytona starten – und wie in Le Mans 2019 in einem reinen Frauenteam. Aber diesmal auf Lamborghini. Bereits in der Neujahrswoche nahm Rahel Frey am «Roar Before the Rolex 24» teil, den offiziellen Testfahrten im Hinblick auf die […]

Sie bilden das GEAR Racing Team in Daytona (von links): Rahel Frey, Tatiana Calderon, Katherine Legge und Christina Nielsen (Foto: GEAR Racing).

Bereits in der Neujahrswoche nahm Rahel Frey am «Roar Before the Rolex 24» teil, den offiziellen Testfahrten im Hinblick auf die 24 Stunden von Daytona vom 25./26. Januar. Im neuformierten Team GEAR Racing hinterliess die Solothurnerin, wie nicht anders zu erwarten, am Steuer eines Lamborghini Huracán GT3 Evo einen überzeugenden Eindruck. Sicher war ihre Berücksichtigung fürs Rennen bis diese Tage trotzdem nicht.

Vier schnelle Frauen in einem erfolgreichen Team
GEAR steht als Abkürzung für Girl Enpowerment Around Racing, einer in den USA initiierten Organisation zur Förderung von Frauen speziell im Motorsport. Teamkolleginnen sind Tatiana Calderon, Katherine Legge und Christina Nielsen. Wie die Schweizerin haben sich alle schon in verschiedenen Rennformeln einen Namen gemacht.

Eingesetzt wird der GT3-Sportwagen von GRT Grasser Racing in der Klasse GTD. Mit dem werksunterstützten Team der Österreicher gewann der Luzerner Rolf Ineichen 2018 und 2019 in Daytona.

Vieles ist möglich
In der siebten und letzten Testsession erzielte Rahel Frey unter 13 GT3-Autos die drittschnellste Zeit. Im Qualifying zur Vergabe der Boxenplätze war die IndyCar-erfahrene Legge mit nur einer Sekunde Rückstand auf die schnellste Zeit die Sechstbeste. Die Britin war Rahel Freys Vorgängerin bei Audi in der DTM.

Das Damenquartett will mit dem Lamborghini nicht nur optisch auffallen, sondern auch mit einem Topresultat (IMSA Photo).

Insgesamt war Legge damit die Achtschnellste unter 69 Fahrern, Frey die Zwölfte, Nielsen die 29. und die 2019 noch in der Formel 2 gestartete Mexikanerin Calderon die 44. Als Rookie im GT3-Sport muss die Alfa-Sauber-Testfahrerin in der Rennwoche am meisten lernen.

Rahel Frey: «Wir haben uns sofort gefunden. Es ist nicht selbstverständlich, dass Frauen so gut auskommen. Nach den gut verlaufenen Testfahrten sind wir alle sehr motiviert. Wir können sicher etwas erreichen.»

Für das Rennen vom 25./26. Januar sind in der Klasse GTD, die der GT3 entspricht, 18 Fahrzeuge mit drei bis vier Fahrern gemeldet.

Respekt vor der Steilwand und dem Verkehr
Wie bereits für das Iron-Dames-Projekt mit einem Ferrari von Kessel Racing hat die Werksfahrerin von Audi Sport customer racing die grosszügige Freigabe ihres Hauptarbeitgebers erhalten.

Für sie wird nicht nur die Rennpremiere auf dem legendären Daytona International Speedway sein, sondern in den USA überhaupt.

Rahel Frey: «Ich freue mich riesig. Das Fahren in der Steilwand ist ein spezielles Gefühl. Es fühlt sich auch mit einem GT3-Auto schnell an. Ich habe enormen Respekt vor dem Verkehr. Zum Glück gibt es bei den amerikanischen Rennen die Spotter, die das Geschehen auf der Strecke beobachten und die Fahrer ständig informieren. Das ist Gold wert.»

Die Solothurnerin ist froh über die spontane Freigabe von Audi Sport. Sonst könnte sie nicht in Daytona oder Le Mans fahren (Foto: GEAR Racing).

Hoffen auf erneuten Start in Le Mans
In Europa wird die 33-jährige Profifahrerin aus Aedermannsdorf wiederum die European Le Mans Series im Frauenteam von Kessel Racing bestreiten. Ob sie auch ins Teilnehmerfeld der 24 Stunden von Le Mans aufgenommen werden, hängt vom Goodwill der Veranstalter ab, da die Nachfrage das Angebot an Startplätzen übersteigt.

Coach und Mentorin von Audi Sport
Den ersten diesjährigen Renneinsatz hat Frey mit einem neuen Audi-Kundensportteam in Dubai hinter sich gebracht. Da sowohl der eingesetzte GT4 Evo als auch das aus Gentlemen Drivern bestehende Team neu in der Szene waren, war das Resultat sekundär und wegen des vorzeitigen Abbruchs nach sieben Stunden (Platz 8 in der Klasse) eh nicht aussagekräftig.

Als Coach und Mentorin wird Rahel Frey auch wieder einige Rennen zum Audi Seyffarth R8 LMS Cup und zur Langstrecken-Meisterschaft auf dem Nürburgring bestreiten.

Rahel Frey: «Je mehr ich zum Fahren komme, desto schöner, obwohl ich dadurch kaum zur Ruhe kommen. Denn der Januar war noch bis kurz vor Weihnachten rennfrei geplant. Es wird eine mega spannende Saison.»

Rahels Saison begann in Dubai mit dem Einsatz auf dem neuen #402 Audi R8 LMS GT4 Evo. Links daneben ein R8 LMS GT3 Evo 2019.

imsa.com

gearracingteam.com

rahelfrey.ch

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