Kia: e-Soul im ersten Schweizer Test 🎥
EXKLUSIV Als viertgrösster Autobauer der Welt hat Hyundai bei der Elektromobilität auch mit seiner Marke Kia die Nase vorn. Der Schweizer Hypermiler Felix Egolf surrte für AutoSprintCH über 14 Pässe. Der Kia e-Soul kommt aus Korea. Das Video zeigt das Modell in Seoul und bei Fahrten über Land. Der in Europa ausschliesslich als Elektrofahrzeug vermarktete […]
Der Kia e-Soul kommt aus Korea. Das Video zeigt das Modell in Seoul und bei Fahrten über Land.
Der in Europa ausschliesslich als Elektrofahrzeug vermarktete neue e-Soul hat jetzt statt 110 spurtfreudige 204 PS unter der Haube. Auch das bisher schon ansehnliche Drehmoment hat auf üppige 395 Newtonmeter zugelegt.
Die Karrosserieoptik wurde unter Beibehaltung des charakteristischen Soul-Look dezent überarbeitet. Torsionssteifigkeit und Schalldämmung wurden verbessert.
Laden der Batterie in 42 Minuten
Der Radstand beträgt nun drei Zentimeter mehr. Der Wagen rollt serienmässig auf 17 Zoll Rädern und rollwiderstandsarmen 215/55er Reifen.
Herzstück und Kraftspeicher ist die neue, flüssigkeitsgekühlte 64 kWh Li-Ion Polymer Batterie. Sie hat eine rund 30 Prozent höhere Energiedichte als das Vorgängermodell, liegt flach im Fahrzeugboden und wiegt 458 Kilo. Dieser Stromspeicher kann mit dem serienmässigen CCS-Stecker an einem 100 kW Lader in 42 Minuten auf 80 Prozent gebracht werden.

Bemerkenswerte Kurventempi
Der tiefe Schwerpunkt, die neue Mehrlenker-Hinterachse (bisher Verbundlenker) und eine etwas breitere Spur ermöglichen bemerkenswerte Kurventempi, bescheren ausgewogenes Handling, hohe Fahrsicherheit und vermitteln Fahrspass: 0 auf Tempo 100 unter acht Sekunden, die Spitze liegt bei 167 km/h.
Nach der neuen Weltprüfnorm (WLTP) soll der e-Soul bis zu 452 Kilometer weit stromern. Da verfliegen Reichweitenängste. Aber ist dies wirklich das Ende der Fahnenstange?

Vorausschauender Fahrweise
Wir wollten es genau wissen und unterzogen den Korea-Stromer deshalb einem ultimativen, 557 Kilometer (!) langen 14 Pässe-Test mit 11 500 kumulativen Höhenmetern. Nach zwölf Stunden Fahrzeit erreichte der e-Soul wieder den Ausgangspunkt in Cham. Aufladen unterwegs entfiel, denn bei vorausschauender Fahrweise wurden nur 90 Batterie-Prozente (entsprechen 10.4 kWh pro 100 Kilometer) verbraucht.
Kaum Arbeit für die Bremsen
Auf den Passabfahrten floss pro 360 Höhenmeter durchschnittlich eine Kilowattstunde rekuperativ in die Batterie zurück. Für diese elektrischen Verzögerung kann zwischen fünf Stufen gewählt werden. Mit der Brake-and-Hold-Funktion hält der e-Soul sogar elektrisch an. Dann bleiben die gut dimensionierten Scheibenbremsen praktisch arbeitslos.
Alltagsreichweite 400 Kilometer
Der kurvenreiche Parcours wurde im Eco und Eco plus Mode gefahren. Weitere Fahrmodi sind Sport und Comfort. Kia gibt einen Verbrauch von 15.7 kWh pro 100 Kilometer an. Dieser scheint realistisch und ermöglicht Alltagsreichweiten um 400 Kilometer. Ecodriver werden sich am erheblichem Potenzial nach oben erfreuen.

Zusammenspiel Motor und Batterie
Im überarbeiteten Cockpit lässt sich das Zusammenspiel von E-Motor und Batterie auch über den 26 Zentimeter grossen Navigations-Touchscreen verfolgen. Letzterer ist Teil des innovativen, mit eigener Sim-Karte versehenen Telematiksystems Uvo Connect, das im e-Soul erstmals in einem Kia-Modell in Europa verfügbar sein wird. Die Uvo-App ist mit Android- und Apple Phones kompatibel.
Zwei Versionen stehen zur Wahl
Der e-Soul-Fahrer kann einer Vielzahl von Assistenz-Systemen vertrauen. Unter anderem ist ein Querverkehr Auffahrwarnsystem mit an Bord. Und der Level-2-Spurhalte-Assistent mit adaptivem Tempomat ist schon fast ein Autopilot.
Das komplett ausgestattete Topmodell, das mit 204 PS über gleichviel Leistung verfügt wie Anfang der 80er Jahre ein karger Porsche 911 SC, wiegt rund 1700 Kilo, wird 2020 lieferbar sein und kostet nach ersten Angaben um 50 000 Franken. Auf Wunsch ist der e-Soul auch in einer günstigeren Version mit 39,2 kWh Batterie (Reichweite bis 277 Kilometer) und 136-PS-Motor erhältlich.