Müller: «Ich habe nichts zu verlieren» 🎥
ZUVERSICHT FÜR NÜRBURGRING Wenn Nico Müller seine Titelchance wahren will, muss er am vorletzten DTM-Wochenende Punkte auf Tabellenführer René Rast gutmachen. Im kurzen Interview schildert er, wie das zu schaffen ist. Vor einem Jahr schrieb René Rast auf dem Nürburgring ein Kapitel DTM-Geschichte. Als erster Fahrer überhaupt eroberte Nico Müllers Audi-Kollege aus dem Team Rosberg […]

Vor einem Jahr schrieb René Rast auf dem Nürburgring ein Kapitel DTM-Geschichte. Als erster Fahrer überhaupt eroberte Nico Müllers Audi-Kollege aus dem Team Rosberg an beiden Renntagen die Pole-Position und dann den Sieg. So sicherte er sich die maximalen 56 Punkte an einem Wochenende, was zuvor noch keinem gelungen ist.
Rast kann im Idealfall schon Meister werden
Sollte Rast dieses Kunststück diesen Samstag und Sonntag in der Eifel wiederholen, wäre ihm der zweite DTM-Fahrertitel nach 2017 beim Saisonfinale am Hockenheimring (5./6. Oktober) nicht mehr zu nehmen. Dass es so weit kommt, will sein erster Verfolger aus der Schweiz verhindern.
Eine schwierige, aber nicht unlösbare Aufgabe, auf die sich der Berner freut.
Nico Müller: «Es ist schön, in dieser Situation zu sein und noch die Chance zu haben, im Schlussspurt um den Titel kämpfen zu können. Den Nürburgring habe ich sehr gerne, und er sollte auch unserem Auto liegen. Wobei wir in dieser Saison auf jeder Strecke ein starkes Paket hatten. Ich bin zuversichtlich, dass dies auch am Wochenende der Fall sein wird. Die Vorbereitung verlief gut, wir wissen, was auf uns zukommt.»

Punktevorsprung aus dem Qualifying
Was beim Blick auf die Tabelle nach 14 von 18 Läufen auffällt: Der Schweizer punktete als einziger der 18 Fahrer in bisher jedem Lauf und stand zehnmal auf dem Podium. Einmal mehr als Rast, der dafür nach Siegen (5:2) klar vorne liegt.
Der Vorsprung des Deutschen beträgt 20 Punkte, wobei er sich 27 Zähler allein im Qualifying gutschreiben liess. Müller schaffte es erst viermal auf einen der drei vordersten Startplätze und kam so auf sieben Zusatzzähler – was genau der Differenz in der Tabelle entspricht. Hier steht es 234 zu 214 für Rast.
Nico Müller: «In den Rennen holten wir also genau gleiche viele Punkte. Darum ist das Qualifying ein wichtiger Faktor. Am Lausitzring schlug ich ihn endlich wieder einmal aus eigener Kraft (nachdem ihm dies vorher nur im Quali zum Rennen 1 auf dem Norisring gelungen war, Red.). Das war ein guter Schritt, auf dem wir aufbauen. Wir müssen noch mehr Performance im Quali finden und eine optimale Ausgangslage erarbeiten, um weiterhin regelmässig in den Top drei zu sein. Diesen Spagat beizubehalten, ist dieses Jahr die grosse Herausforderung in der DTM und kann am Schluss im Titelkampf ausschlaggebend sein.»
Maximum Attack
Müllers Ziel für die Rennen 15 und 16 auf der 3,6 Kilometer langen Nürburgring-Sprintstrecke ist ohnehin klar.
Nico Müller: «René wird auf jeden Fall wieder stark sein. Wenn wir den Rückstand von 20 Punkten verkürzen wollen, müssen wir das Maximum herausholen und probieren, in beiden Rennläufen um den Sieg zu kämpfen. Das Wetter sollte ja keinen Einfluss haben.»

Nichts zu verlieren
Grosse Gedanken an die Meisterschaft macht sich der im Audi Sport Team Abt Sportsline fahrende Profi erstaunlicherweise nicht.
Nico Müller: «In meiner Situation habe ich den Luxus, dies nicht tun zu müssen – ich habe ja nichts zu verlieren. Als Zweite sind wir in der Verfolgerposition und können angreifen. Wobei es freilich besser wäre, verteidigen zu können. Aber von der Herangehensweise ist diese Situation etwas einfacher als für den Gejagten.»
Stolz auf 100 Rennen in der DTM
Die beiden Rennen auf dem Nürburgring beginnen zur gewohnten Zeit um 13.30 Uhr. SAT.1 überträgt am Samstag und am Sonntag jeweils ab 13 Uhr live. Das Rennen vom Sonntag wird übrigens Nico Müllers 100. in der DTM sein. Alle bestritt er seit dem, Debüt im Mai 2014 für Audi Sport.
Nico Müller: «Diese Marke in einer so hart umkämpften Serie wie der DTM zu erreichen, macht mich sehr stolz.»