Les Paccots: Die letzte Kür der Meister
FINALE ENTSCHEIDUNGEN Der neue Bergmeister Eric Berguerand kann beim letzten SM-Lauf unbeschwert Jagd auf seinen Streckenrekord machen. Im Berg-Pokal und in der Junior-SM werden noch Titel vergeben. Anders als am Gurnigel dürfen die Teilnehmer beim letzten Lauf zur Schweizer Bergmeisterschaft 2019 schönstes Herbstwetter erwarten. Ideal also, um auf der zweitschnellsten Strecke im SM-Kalender von Châtel-St-Denis […]
Anders als am Gurnigel dürfen die Teilnehmer beim letzten Lauf zur Schweizer Bergmeisterschaft 2019 schönstes Herbstwetter erwarten. Ideal also, um auf der zweitschnellsten Strecke im SM-Kalender von Châtel-St-Denis nach Les Paccots im Kanton Freiburg nochmals ein paar Klassenrekorde zu setzen.
Der einsame Favorit
Nach seinem sechsten Titel bei den Rennwagen nach 2005 (damals noch Coupe der Schweizer Berge), 2013, 2014, 2015 und 2016 will auch Eric Berguerand nochmals alles geben. Mit 53,55 und 173,45 km/h Schnitt erzielte der 40-jährige Walliser im Vorjahr unter dem Druck von Joël Volluz eine neue Rekordzeit.
Ebenbürtige Gegner werden ihm an diesem Wochenende aber fehlen. Volluz bereitet seinen Osella FA30 bereits für 2020 vor und der entthronte Meister Marcel Steiner mag diese Strecke nicht besonders. Da er nichts mehr zu gewinnen oder verlieren hat, plant er lieber zwei Starts bei den Bergrennen St. Agatha in Österreich (22. September) und Mickhausen in Südbayern (6. Oktober). Der Vizemeistertitel kann ihm ebenso wenig entrissen werden wie Robin Faustini der angestrebte dritte SM-Schlussrang.
Der neue Meister, den eigentlich nur die Technik oder ein verhängnisvoller Fehler einbremsen könnte, ist für das letzte Rennen 2019 trotzdem voll motiviert.
Eric Berguerand: «Ich freue mich auf Les Paccots, bin gleichzeitig aber auch froh, dass die Saison am Wochenende zu Ende geht. Es war anstrengend, aber die Arbeit hat sich ausbezahlt. Und ich hoffe, dass mir beim letzten Rennen nochmals ein Topresultat gelingt.»
Schnelle Gäste aus Frankreich
Am Gurnigel nur als Helfer für seinen Sohn Robin im Einsatz, kehrt Simon Hugentobler mit dem neu erworbenen Osella PA30 auf die Rennstrecke zurück. Mit Vorbesitzer Cyrille Frantz und Benjamin Vielmi auf zwei weiteren italienischen Sportwagen, die schon 2018 beim Schweizer Finale am Start waren, erhalten Faustini und Hugentobler im Kampf um die Ehrenplätze starke Konkurrenz aus Frankreich.
Erstmals die Ehre bei diesem Rennen gibt sich der x-fache französische Bergmeister Nicolas Werver mit seinem Porsche 911 GT2. Mit Romeo Nüssli im Ford Escort Cosworth und Frédéric Neff im Porsche 996 GT3 R wird er den Tourenwagensieg ausmachen.
Bei Feigenwinters bahnt sich eine Familienfeier an
Wegen der Abwesenheit von Gurnigel-Sieger Roger Schnellmann steht auch Andy Feigenwinter als Neffs Nachfolger schon als Tourenwagen-Bergmeister fest. Obwohl es der Baselbieter längst nicht mehr nötig hat, will er den verdienten Titelgewinn mit einem weiteren SuperSerie-Rekord im Lotus Exige 430 Cup rechtfertigen. Dieses Unterfangen gelang ihm vor einem Jahr auf dieser Strecke erstmals, was ihm für 2019 zusammen mit Fahrwerksverbesserungen von Lotus-West viel Selbstvertrauen gab. Inzwischen gehören ihm vier weitere Rekorde.
Die Feigenwinters könnten am Sonntag gleich nochmals jubeln. Auch wenn sie es zutiefst bedauern, dass Ronnie Bratschi am Gurnigel so schwer verunglückte, wird Raphael Feigenwinter auf Kosten des Urners auf den dritten SM-Schlussrang vorrücken.
Der Junior muss nur so weitermachen wie bisher, indem er mit seinem Honda Integra stets der schnellste SuperSerie-Pilot hinter seinem Vater, Chris Steiner im Porsche 911 Turbo und dem in Paccots abwesenden Röbi Wicki war. Die ASS-Meisterehrung vom 22. November in Bern könnte dann zur anfangs Saison noch undenkbaren Familienfeier werden.
Krebs oder Bürki? Thomann oder Siegrist?
Wie separat berichtet, werden Philipp Krebs als Leader im Renault Classic Cup und Martin Bürki als noch ungeschlagener E1/IS-1600-Pilot den Berg-Pokal unter sich ausmachen. Wenn Krebs abermals gewinnt, ist er auf jeden Fall Meister.
Nur ins Ziel kommen muss hingegen Rico Thomann. Nach drei Siegen in der Berg-SM Junior reicht ihm der siebte und letzte Platz zum Titelgewinn, falls Pascal Siegrist gewinnt. Da noch nie ein Toyota GT86 der Swiss Race Academy einem Defekt zum Opfer fiel, kann sich der Winterthurer also nur selbst schlagen.
Die komplette Startliste, der Zeitplan und die Meisterschaftsstände gibt es unter den folgenden Links.
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