Spa: Getrübte Freude bei Fach und Jenzer
PODIEN FÜR SCHWEIZER TEAMS Im Rahmen des GP Belgien kam Fach Auto Tech im Porsche Supercup und Jenzer Motorsport in der Formel 3 mit je einem Fahrer aufs Podium. Der Tod von Formel-2-Pilot Anthoine Hubert trübte ihre Freude. Der tödliche Unfall von Anthoine Hubert in Belgien und die schweren Verletzungen des involvierten Juan Manuel Correa […]
Der tödliche Unfall von Anthoine Hubert in Belgien und die schweren Verletzungen des involvierten Juan Manuel Correa überschatteten das komplette GP-Wochenende. Während die Formel 2 nach dem Abbruch aus nachvollziehbaren Gründen gar kein Rennen mehr austrug, absolvierten die Formel 1 und ihre Rahmenserien das weitere Programm nach Zeitplan unter Trauerflor. Entsprechend getrübt war daher auch die Freude der beiden Schweizer Teamchefs Alex Fach und Andreas Jenzer über die Top-Leistungen ihrer jeweils besten Fahrer.
Schritt nach vorne
Im Porsche Mobil 1 Supercup gelang Jaxon Evans auf einem der drei 911 GT3 Cup von Fach Auto Tech das erste Podium. Vom vierten Startplatz aus machte der junge Neuseeländer sofort eine Position gut. Dank schneller Rundenzeiten blieb er in den 13 Rennrunden in Schlagdistanz zu den beiden Führenden.
Teamkollege Florian Latorre, der im Juli in England für das erste Saisonpodium des Schwyzer Teams gesorgt hatte, verbesserte sich in der Startrunde von P7 auf P5 und sammelte so zwölf wichtige Punkte für die Fahrerwertung. Drei Rennen vor Schluss liegt der Franzose als Fünfter in der Tabelle in Schlagdistanz zu den Top 3 der Meisterschaft.
Alex Fach: «Dies war ein deutlicher Schritt nach vorn. In den vorherigen Rennen hatten wir oft Pech und blieben hinter unseren eigenen Erwartungen zurück. Das Resultat in Spa zeigt, dass wir die Sommerpause optimal genutzt haben. Die zwei Top-5-Platzierungen sind eine tolle Motivationsspritze für den Saisonendspurt.»
Vielversprechender Japaner
Dasselbe Gefühl hat Andreas Jenzer, dessen Team Yuki Tsunoda sogar das erste Podium überhaupt in der FIA Formel-3-Meisterschaft, der Nachfolgeserie der GP3, bescherte. Mit der drittbesten Zeit im Qualifying brachte sich der 19-jährige Japaner in eine hervorragende Ausgangslage, um dies schon im ersten Rennen vom Samstagmorgen zu schaffen. In einem Kampf unter mehreren Fahrern hielt sich der Red-Bull-Honda-Schützling zeitweise sogar an zweiter Stelle, musste sich aber nach 38 Minuten mit Platz 6 begnügen.
Immerhin bedeutete dies fürs zweite Rennen reglementgemäss wiederum einen Platz in der zweiten Startreihe. Diesmal rückte der Jenzer-Junior gleich auf Rang 2 vor, den er ins Ziel brachte. Mit seinem ersten Podium bestätigte der Japaner den schnellen Lernprozess mit fünf Punkteplatzierungen in Folge und schon sieben in zwölf Rennen insgesamt.
Mangelnde Erfahrung
Tsunodas Teamkollegen Andreas Estner und Giorgio Carrara schafften in ihren F3-Rennen hingegen noch keine Top-10-Platzierung. Für den Teamchef ist dies auch logisch zu erklären.
Andreas Jenzer: «Man muss realistisch bleiben: Ich habe drei Formel-4-Fahrer, die in die Formel 3 aufsteigen. Da gibt es einige Cracks, die noch nie in die Nähe der Top 10 kamen. Man muss ihnen Zeit lassen. Yuki ist in den Rennen immer sauschnell, aber weil er auch im Qualifying in den Top fünf sein will, geht das manchmal daneben. Wichtig ist, dass auch die Leute von aussen sehen, dass unsere Formel-3-Autos schnell sind.»
Scherer bleibt unter den Erwartungen
Ohne zählbares Resultat reiste Fabio Scherer aus Belgien ab. Auf seiner Lieblingsstrecke stand der im Sauber Junior Team by Charouz fahrende Luzerner vor einem Jahr in der «alten» Formel 3 als Zweiter auf dem Podium. Diesmal war er sogar von den Punkterängen weit entfernt. Ein hydraulisches Problem ruinierte schon sein Qualifying, sodass er sich ganz hinten aufstellen musste.
Fach Auto Tech, Jenzer Motorsport und Scherer erhalten schon am kommenden Wochenende die nächste Gelegenheit, sich in Szene zu setzen. In Monza trägt der Porsche Supercup sein letztes Rennen in Europa vor dem finalen Doppellauf in Mexiko am 26./27. Oktober aus. Für die Formel 3 ist Italien ebenfalls die vorletzte Station vor dem frühen Finale am 28./29. September in Sochi (Russland).