Legends Cars: Platz da für die Kleinen 🎥
RENNPREMIERE IN ROMONT Seit 2019 gibt es den Swiss Legends Car Cup. Beim Slalom in Romont hatten die Silhouetten-Rennwägelchen ihren ersten grossen Schweizer Auftritt. Sie sollen ihren festen Platz erhalten. Sie sehen aus wie überdimensionale Spielzeugautos und sind aktuell die preiswertesten Rennsportwagen in der Schweiz. Die Legends Cars sind den amerikanischen Stock Cars aus den […]
Sie sehen aus wie überdimensionale Spielzeugautos und sind aktuell die preiswertesten Rennsportwagen in der Schweiz. Die Legends Cars sind den amerikanischen Stock Cars aus den 30er- und 40er-Jahren nachempfunden. Über ein Rohrrahmenchassis können wahlweise Silhouetten vom Chevrolet Coupé (1934), Ford Sedan (1934), Ford Coupé (1934), Chevrolet Sedan (1937), Dodge Coupé (1937), Ford Sedan (1937) und Dodge Sedan (1937) gestülpt werden.
Die kleinen Flitzer werden von US Legend Cars International in Harrisburg, North Carolina (USA) angefertigt und vom Verein Swiss Legends Racing mit Sitz in Wichtrach BE in die Schweiz importiert. Sie können günstig gemietet oder zum Preis von 19’900 Franken rennfertig mit FIA-Sicherheitspaket gekauft und dann im neu lancierten Swiss Legends Car Cup eingesetzt werden.
https://www.facebook.com/SwissLegendsRacing/videos/1809515275827383
Den speziellen Sound der einheitlichen Töffmotoren in den Legends Cars gibt dieser Teaser wieder.
Time Attack in Frankreich und Slaloms in der Schweiz
Die verplombten Dreizylinder-Viertaktmotoren mit 847 Kubik stammen von einer Yamaha MT09 und leisten 135 Pferdestärken, die über ein sequenzielles 6-Gang-Umlenkgetriebe auf die Hinterachse übertragen werden. Mit der ähnlichen Grösse des Ur-Minis (3,2 Meter lang und 1,5 Meter breit) und nur 580 Kilo Kampfgewicht inkl. Fahrer geht da mächtig die Post ab.
Dank der Bemühungen des Vereins ist es gelungen, von Auto Sport Schweiz eine Genehmigung für Rennen in der Schweiz zu erhalten. Dazu wurde eine spezielle Klasse im Feld der Rennsportwagen geschaffen. Zum Rennkalender 2019 zählten erste Rundstreckenrennen auf dem Circuit de Bresse im grenznahen Frankreich, wo im Rahmen von Track Days die jeweils schnellste Rundenzeit (Time Attack) eines Fahrers in die Wertung kam.
https://www.facebook.com/SwissLegendsRacing/videos/2543104162583999
Urs Böhlen spielt seine Erfahrung aus
Das erste zur Meisterschaft zählende Rennen in der Schweiz war der Slalom von Romont am 16. Juni. Zwar fanden sich nur sechs Teilnehmer ein, nachdem es in Bresse rund dreimal so viele waren (teils Doppelstarter), was der Qualität des Sports aber keinen Abbruch tat.
Hierzulande trat Urs Böhlen mit seinem Legends Car schon im April beim Indoorrennen in Roggwil und Slalom Frauenfeld auf. Der Garagist aus Rüti bei Riggisberg, nahe am Start zum Gurnigelrennen, fuhr in beiden Läufen die Bestzeit. So lag der ehemalige Formel-Ford-Pilot im Klassement erstmals vor dem im Zeitfahren von Bresse zweimal siegreichen Frédéric Cotting aus Düdingen.
Urs Böhlen: «Diese Autos sind einfach geil zu fahren. Spielzeuge ohne Hightech, wie früher die Formel Ford. Du bist ständig am Rutschen. Wegen dem kurzen Radstand und der starren Hinterachse musst du reagieren, bevor das Auto ausbricht.»
Gestiegene Nachfrage
Cotting verwies seinerseits den Newcomer Thomas Kräuchi (früher in der OPC Challenge erfolgeich) um nur drei Zehntel auf den dritten Rang. Die Cup-Organisatoren Alain Chatton, Hanspeter Sägesser und Peter Sägesser belegten die Plätze in der zweiten Ranglistenhälfte.
gvi-timing.ch/documents/pdf/2019/romont/Legends.pdf
Unabhängig vom Resultat hat es allen Spass gemacht – den Zuschauern offenbar auch.
Alain Chatton: «Bis auf Urs fuhren wir bisher nur auf Circuits und bei Demofahrten. Aber auch ein Slalom war lustig. Wir fühlten uns herzlich willkommen und wurden von allen Seiten unterstützt. Nach diesem Auftritt ist die Nachfrage plötzlich enorm angestiegen. Nächstes Jahr werden wir wohl vermehrt bei Schweizer Slaloms starten.»
Finale beim Slalom Ambri
Nach zwei weiteren Time Attacks in Frankreich in der zweiten Jahreshälfte kehrt der Swiss Legends Racing Cup am ersten Oktober-Wochenende beim Slalom-SM-Finale in Ambri in die Schweiz zurück. Gut möglich, dass dann bereits ein Dutzend und mehr Startende zu verzeichnen sind. Denn mehr Fahrspass mit Renntechnik für weniger Geld sei fast nicht möglich, betonen und versprechen die Organisatoren.
Bald Zulassung für Bergrennen?
Damit die Fahrzeuge auch bei Bergrennen starten dürfen, wird ein Crashtest vorbereitet, der die FIA-Normen bestehen muss. Erst wenn diese erfüllt sind, kann seitens ASS dafür die Freigabe erteilt werden.
Europäische Legend-Car-Meisterschaften auf Rundstrecken gibt es ansonsten bereits seit längerem in Schottland, England, Finnland, Schweden und Frankreich. In Kanada und Russland werden sogar Eisrennen mit Spikes und viel Schneegestöber durchgeführt.
Mehr Informationen sind auf der Homepage des Vereins zu finden.