Silverstone: Zwei Schweizer Klassensieger 🎥
BLANCPAIN GT ENDURANCE CUP Im Kampf ums Gesamtpodium spielten die Schweizer beim zweiten GT3-Langstreckenrennen zwar keine Rolle. Dafür gab es mit Lucas Mauron und Adrian Amstutz zwei Klassensieger. Während die Scuderia Ferrari beim GP Spanien kläglich scheiterte, holte das von Werkspartner AF Corse unterstützte Privatteam SMP Racing in Silverstone den Sieg. Dies ist für die […]
Während die Scuderia Ferrari beim GP Spanien kläglich scheiterte, holte das von Werkspartner AF Corse unterstützte Privatteam SMP Racing in Silverstone den Sieg. Dies ist für die berühmte Marke nach sechs Jahren der erste Gesamtsieg im Blancpain GT Series Endurance Cup, der bedeutendsten Meisterschaft für GT3-Sportwagen.
In einem spannenden Duell rang Davide Rigon seinen führenden Landsmann Giovanni Venturini in einem Lamborghin Huracan nieder, womit er dem auf in der Langstrecken-WM engagierte Team aus Russland und seinen Partnern Mikhail Aleshin und Miguel Molina den Sieg sicherte.
Pech für schnellstes Lamborghini-Team mit Rolf Ineichen
Der schnellste Lambo im Feld war jener von GRT Grasser Racing, den Werksfahrer Mirko Bortolotti, Christian Engelhart und Rolf Ineichen mit dem besten Rundenschnitt aller drei Fahrer im Qualifying wie schon beim Auftakt in Monza auf die Pole-Position gestellt hatten. Engelhart führte in dem von einer Massenkarambolage mit anschliessender langer Safety-Car-Phase gezeichneten ersten Renndrittel, bis kurz vor dem geplanten Wechsel an den Luzerner ein Reifenschaden auftrat.
Leider passierte dies genau nach Start/Ziel, sodass fast zwei Runden verloren gingen, ehe der Lamborghini mit Ineichen am Steuer auf Gesamtrang 40 wieder ins Geschehen eingriff. Das schnelle Trio arbeitete sich wieder bis auf P12 vor, ehe kurz vor Ablauf der drei Rennstunden der Ausfall folgte.
Der bisher grösste Sieg von Lucas Mauron
Trotzdem hatte das österreichische Team Grund zum Feiern – und mittendrin ein Schweizer. Im Silver Cup, der Kategorie der Fahrer mit FIA-Silbereinstufung, gelang Lucas Ayrton Mauron zusammen mit Arno Santamato und Gerhard Tweraser ein toller Sieg über 13 Konkurrenten. Von der 27. bis in die 42. Runde (von 76) lag der zweite Grasser-Lambo mit dem St. Galler am Steuer sogar an vierter und kurzzeitig dritter Gesamtposition, was auch auf das Glück beim Timing des Fahrerwechsels während einer Safety-Car-Phase zurückzuführen war.
Damit war der Grundstein zum Klassensieg gelegt. Schlussfahrer Tweraser geriet zwar nach langer Klassenführung noch unter Druck, weil sich in der letzten Runde noch technische Probleme bemerkbar machten, rettete den ersten Platz aber mit 13 Tausendsteln Vorsprung (!) auf ein Audi-Team und zwei Sekunden auf einen Mercedes.
Das in Monza siegreiche und in Silverstone drittplatzierte Mercedes-Team führt den Endurance GT Silver Cup nun mit vier Punkten Vorsprung auf Mauron, Santamato und Tweraser an, die beim Auftakt in Italien als Vierte das Podium um ein paar Hundertstel verfehlt hatten.
Für den achten Platz im Gesamtklassement erhalten die Silber-Sieger auch vier Meisterschaftspunkte im Blancpain GT Cup, der die von ihnen nicht bestrittenen Sprintrennen einschliesst. Damit ist Mauron der bestklassierte Schweizer, ansonsten erhielt nur Ineichen noch je einen Punkt für die Pole-Position in den beiden ersten und danach für sein Team unglücklich verlaufenen Langstreckenrennen.
Frommenwiler mit Honda auf dem Vormarsch, erste Zielankunft von Richard
Startfahrer Philipp Frommenwiler hielt sich im neuen Honda Acura NSX bis zum Fahrerwechsel hinter Santamato auf dem achten Gesamtrang. Zwar hielten seine beiden Teamkollegen McMurry und Moore danach den Anschluss, mit bloss 7,1 Sekunden Rückstand auf die Klassensieger ergab dies nur noch den sechsten Silber-Platz und Rang 16 im Gesamtklassement. Ein Beweis der Leistungsdichte auf allen Positionen.
Für Kris Richard gab es beim ersten Rennstart mit dem Lamborghini von Daiko Lazarus Racing Team mit einer Runde Rückstand (12. Silver Cup) wenigstens eine Zielankunft, nachdem der Berner im freien Training von Monza einen Unfall erlitten hatte.
Siegesserie von Adrian Amstutz, Platz 2 für ehemaligen Emil Frey Lexus
In der Kategorie AM der Bronzefahrer feierte das britische Team Barwell Motorsport mit Adrian Amstutz den Sieg. Saisonübergreifend war dies bereits der vierte in Folge, obwohl Amstutz/Machitski/Ramos zwischenzeitlich zurücklagen.
Der zweite Platz ging an den Lexus RC F GT3 der Franzosen Barthez/Delhez, deren Team Tech 1 Racing das 2018 im Blancpain Endurance Cup siegreiche Auto von Emil Frey Racing gekauft haben und es nun in Eigenregie einsetzen.
Falscher Feueralarm bei R-Motorsport
Kein Glück hatte das einzige Schweizer Team im 48 Wagen starken Feld. Nikki Thiim drehte mit dem Aston Martin Vantage GT3 von R-Motorsport im dritten Qualifying die schnellste Runde des Wochenendes. Speed allein zählt halt nicht, siege Ineichen: Nachdem dieses Auto auf dem Weg zu einem Top-10-Platz war, löste ein aufgewirbeltes Gummiteil den Feuerlöscher aus, was die Aufgabe an den Boxen zur Folge hatte.
Die Strategie mit dem zweiten Auto von Aston Martin St. Gallen, die im Vorjahr in Silverstone den Gesamtsieg feierten, machte eine ungünstige Gelbphase zunichte. Mehr als Gesamtrang 17 gab es danach nicht mehr.