Rallye-SM: Carrons Rückkehr im Polo R5
COMEBACK AUF RATEN Nach einem erfolgreichen verlaufenen Einsatz in Italien kehrt Sébastien Carron mit einem VW Polo R5 auf die Schweizer Rallyestrecken zurück. Zuerst beim Chablais, danach vielleicht auch im Wallis. Wenige Tage nach dem Unfall beim Rallye Pays du Gier im März vorigen Jahres gab Sébastien Carron seinen sofortigen Rücktritt bekannt. Nach monatelanger Untätigkeit […]
Wenige Tage nach dem Unfall beim Rallye Pays du Gier im März vorigen Jahres gab Sébastien Carron seinen sofortigen Rücktritt bekannt. Nach monatelanger Untätigkeit auf diesem Sektor nahm der heute 41-jährige Walliser an einem kleinen Rallye in Italien teil und hielt sich danach bedeckt, was seine weitere Rallyezukunft betrifft.
Erst Cuneesi, dann Chablais
Nun nahm der dreifache Schweizer Rallyemeister der Jahre 2014, 2016 und 2017 seinen Helm wieder hervor und kehrt aufs nationale Gelände zurück. Ende Mai tritt er mit seinem Freund und treuen Beifahrer Lucien Revaz beim Rallye du Chablais an. Damit verbunden ist eine Premiere: Als erster Schweizer bringt Carron einen Volkswagen Polo R5 an den Start, der vom relativ neuen Team HKRacing eingesetzt wird.
Abhängig machte Carron sein Comeback auf Raten vom Probeeinsatz beim Valli Cuneesi in Norditalien. 2017 gewann er dort die Wertung zur Schweizer Rallyemeisterschaft. Als Gesamtzweiter hinter den Italienern Gino/Ravera auf einem Ford Fiesta WRC und Sieger der stark besetzten Gruppe R5 zogen sich Carron/Revaz blendend aus der Affäre. Sogar eine SP-Bestzeit konnten sie dem WRC-Team abringen.
Die Lust ist noch da
Das war für Carron, wie er gegenüber AutoSprintCH erklärte, die nötige Voraussetzung für sein Schweizer Comeback.
Sébastien Carron: „Team und Auto waren neu für mich, aber alles ist gut gegangen. Der Polo ist sehr schön zu fahren, aber vom Handling her viel spitzer als der Fiesta oder Skoda. Danach entschied ist mich definitiv zum Start beim Rallye du Chablais.
Und warum überhaupt kam es zur Kehrtwendung?
Sébastien Carron: „Es fiel mir schwer, gleich alles aufzugeben. Der Virus, die Lust am Rallyefahren, ist immer noch da, das habe ich schon letztes Jahr gespürt. Es ist halt ein Unterschied, ob man um eine Meisterschaft oder nur noch zum Spass fährt.“
Carron hält den Ball flach
Dies tut er nun in der Schweiz in rund vier Wochen in den Waadtländer Alpen. Wenn es dort gut läuft, ist im Oktober auch ein Start beim Jubiläumsrennen im Wallis, dem 60. Rallye International du Valais, gut denkbar.
Sébastien Carron: „Im Moment ist nur Chablais geplant. Man versucht mich aber zu motivieren, auch im Wallis zu starten. Ich warte mal ab. Natürlich will ich um den Sieg fahren. Die Automatismen wie vor zwei Jahren sind aber noch nicht da. Ich wäre überrascht, wenn ich nach einem so kurzen Rallye wie das Cuneesi gleich wieder an der Spitze fahren würde.“
Wir wären es nicht.