Simon Trummer: Umstellung auf den Cadillac
DAYTONA-TEST Bei den offiziellen Testfahrten auf dem Daytona Speedway konnte sich Simon Trummer auf seinen neuen Cadillac-Sportwagen einschiessen. In zwei Wochen beginnt seine US-Rennsaison. „Roar before the Rolex 24“ nennen die Amerikaner die Testfahrten auf dem Daytona International Speedway in Florida. Dabei bereiteten sich die vielen Sportwagen- und GT-Teams am vergangenen Wochenende auf die 24 […]
„Roar before the Rolex 24“ nennen die Amerikaner die Testfahrten auf dem Daytona International Speedway in Florida. Dabei bereiteten sich die vielen Sportwagen- und GT-Teams am vergangenen Wochenende auf die 24 Stunden von Daytona vor, die in zwei Wochen den Auftakt zur IMSA Sports Car Championship 2019 bilden. Deren Seriensponsor ist seit vielen Jahren die Schweizer Uhrenfirma Rolex.
Erster Schweizer in der Klasse DPi
Als erster Schweizer überhaupt wird Simon Trummer auf einem Daytona Prototype der neuen Generation in der IMSA-Königsklasse DPi antreten. Nach ersten Testfahrten im Dezember in Sebring, wo im März das 12-Stunden-Rennen stattfinden wird, war dies nun der erste grosse Auftritt von JDC-Miller Motorsports mit den zwei neu angeschafften Cadillac DPi-VR. Desses Chassis stammt von Dallara aus Italien.
Für den Berner Oberländer verlief der Test interessant. Nicht nur war er der schnellste der vier Fahrer auf seinem Auto, sondern auch nur unwesentlich langsamer als Tristan Vautier im zweiten Cadillac des amerikanischen Teams. Den Cadillac DPi kennt der in vielen Meisterschaften erfolgreiche Franzose vom Vorjahr bei einem anderen Team.
Umstellung von LMP2 auf DPi
Die Umstellung vom bisherigen Oreca LMP2, den Trummer 2018 bei JDC-Miller Motorsports (und zuvor in der Langstrecken-WM) pilotierte, war für den früheren GP2-Piloten grösser als erwartet.
Simon Trummer: „Der Cadillac ist sehr schön zu fahren, das Fahrverhalten aber ganz anders, als ich es erwartet hatte. Tendenziell hat er in den Highspeedkurven weniger Downforce als ein LMP2-Auto. Die Kraftentfaltung (vom getunten V8-Turbomotor aus dem Cadillac Northstar, Red.) ist beeindruckend, Drehmoment ist von unten bis oben vorhanden. Eindrücklich ist, wie das Auto die Bodenwellen absorbiert. Das Dämpfersystem ist dermassen gut. Man darf die Kurven aber weniger aggressiv angehen und muss mehr Speed aus den Ecken mitnehmen.“
Rekordzeiten
Wie schnell die aktuellen DPi-Autos geworden sind, bewiesen die sieben Testsitzungen und das Qualifying zur Vergabe der Boxenplätze. Trummers Bestzeit von 1’35,066 hätte 2018 mit einer Sekunde Vorsprung zur Pole-Position fürs 24-Stunden-Rennen gereicht – in der aktuellen Zeitenliste vom „Roar“ aber nur zu Rang 10.
Mit 1’33,398 (220,8 km/h Schnitt!) unterbot Oliver Jarvis im Mazda RT24-P von Mazda Joest Racing den 26-jährigen Rundenrekord um eine halbe Sekunde. Der offizielle Rekord aus dem Jahr 1993 von P.J. Jones auf einem Toyota Eagle MkIII (1’33,875) dürfte in zwei Wochen bei guten Wetterbedingungen easy gebrochen werden.
Simon Trummer selbst wird sich in die Zeitenjagd nicht einmischen können.
Simon Trummer: „Wir haben noch zu wenig Erfahrung mit dem Auto und werden uns um die Rennabstimmung kümmern. In den freien Trainings waren wir deutlich näher an den Spitzenzeiten, sodass wir uns aufs Rennen konzentrieren werden.“
Die 24 Stunden von Daytona gehen vom 24. bis 27. Januar über die Bühne. Der Start erfolgt am Samstag, 26. Januar, um 14.35 Uhr Ortszeit (20.35 Uhr Schweizer Zeit).
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