Slalom Ambri: Ein SM-Finale nach Mass
TAGESSIEG FÜR MAURER Beim Slalom Ambri, dem achten und letzten SM-Lauf, feierte Marcel Maurer seinen dritten Saisonsieg. Meister Martin Bürki erreichte das Punktemaximum. Vizemeister ist Manuel Santonastaso auf BMW 320. Entgegen den Wetterprognosen blieb es beim Slalom Ambri am ganzen Wochenende trocken, am Sonntag war es sogar grösstenteils sonnig. Somit ging die komplette Schweizer Meisterschaft […]
Entgegen den Wetterprognosen blieb es beim Slalom Ambri am ganzen Wochenende trocken, am Sonntag war es sogar grösstenteils sonnig.
Somit ging die komplette Schweizer Meisterschaft 2018 im Slalom wie auch am Berg ohne ein einziges Regenrennen über die Bühne. Zudem auch ohne einen einzigen schweren Unfall.
Der schönste Sieg von Maurer
Perfekt wie die von der Equipe Bernoise organisierte Veranstaltung verlief auch der Tag von Marcel Maurer – ganz im Gegensatz zu seinem Dauerrivalen Philip Egli. Der kürzlich 30-jährig gewordene Berner war im Training und in beiden Rennläufen der Schnellste auf dem 3,6 km langen und zur Freude aller Teilnehmer noch flüssiger als bisher ausgesteckten Parcours.
Drei Jahre nach seinem letzten Start mit seinem Reynard 92D Cosworth F3000 vermochte Tiziano Riva den Tagessieg beim Slalom Ambri nicht zu wiederholen. Bei den mittlerweile stärker gewordenen Fahrern aus der Zweiliter-Rennwagenklasse hatte dies der Garagist aus Lugano mangels Übung aber gar nicht erwartet.
Für Marcel Maurer ist es am Steuer seines Tatuus-Renault Midland der dritte Tagessieg nach Bière im Mai und Drognens vor zwei Wochen. Dazu kommt der Tagessieg beim Bergrennen Massongex im Juli.
Marcel Maurer: „Das war ein perfekter Abschluss meiner bisher besten Saison im Rennsport. Ich war überall am Limit. Das war mein schönster Sieg, immerhin war ein Formel 3000 am Start. Dank der guten Vorarbeit mithilfe meines Teams, ohne das es nicht ginge, hatte ich dieses Jahr keine technischen Probleme wie früher. So konnte ich mich ganz aufs Fahren konzentrieren.“
Unfall von Egli schon vor dem Start
Probleme verursachte sich Philip Egli derweil selbst, indem er sich mit dem Dallara F393-EPR-1 auf der Besichtigungsrunde in die Böschung drehte, fast an der gleichen Stelle wie vor zwei Jahren im ersten Rennlauf. Zum Glück war der angerichtete Schaden reparabel, sodass der Glarner zu den zwei Rennläufen antreten konnte.
Auch ohne Training kam er Maurer im zweiten Lauf bis auf 1,72 Sekunden nahe und eroberte so noch den zweiten Gesamtrang vor Riva.
Philip Egli: „Der schnellere zweite Lauf war gar nicht so schön, die Linie und die Bremspunkte passten nicht. Mit zwei Trainingsläufen wäre es im Kampf um den Tagessieh bestimmt sehr eng geworden. Aber ich habe das Beste aus der Situation gemacht und bin nun sogar noch Dritter in der Meisterschaft.“
Technisches Pech für Christoph Zwahlen
Dass Egli zu Medaillenehren kommt, hat mit dem Pech von Christoph Zwahlen zu tun. Zusammen mit Philip Egli und Manuel Santonastaso belegte der Thurgauer vor dem Finale punktgleich den zweiten SM-Rang.
Im zweiten Trainingslauf bemerkte Zwahlen jedoch einen Lagerschaden am 2,4-Liter-16V-Motor seines Opel Kadett C GT/E. Um keinen kapitalen Motorschaden zu riskieren, lud Zwahlen auf.
Egli benötigte so nur einen gültigen Lauf, egal in welcher Zeit, um sich den nötigen Punkt für den dritten SM-Rang zu sichern. Damit begnügte er sich natürlich nicht.
Zwahlen seinerseits hätte auch der zweite Platz hinter dem auf dieser Strecke kaum zu schlagenden Hermann Bollhalder im Opel Speedster Turbo zu Bronze gereicht.
Christoph Zwahlen: „Nun bin ich halt nur Vierter in der Meisterschaft. Wenn mir das einer vor meinem Comeback angeboten hätte, hätte ich sofort unterschrieben. Hier hatte ich ja auch schon Glück, als ich durch das technische Pech von Werner Willener zu meinem ersten Slalomtitel kam.“
Slalom-Vizemeister 2018 ist wie erwartet Manuel Santonastaso. Mit seinem rund 300 PS starken BMW 320i E21 gewann der Thurgauer überlegen die Zweiliterklasse und das Gesamtklassement der Gruppe Interswiss.
Erster Tourenwagen-Gesamtsieg für einen TCR-Piloten
Im Kampf um die Bestzeit sämtlicher Tourenwagen und GT-Autos geriet der alte und neue Meister Martin Bürki mit seinem 1600er-E1-Polo auf dieser schnellen Strecke ans Limit. Im Fernduell behielt Christian Darani im Fiat X 1/9 aus der Klasse E1-2000 im Gegensatz zu Drognens die Oberhand.
Mit acht Zwanzigern beendet Martin Bürki die Meisterschaft mit der Maximalpunktzahl 140 (plus 20 als Streichresultat) vor Santonastaso (135+15), Egli (130+15) und Zwahlen (130+0). Wir gratulieren!
Ein neuer Name verewigt sich aber als der schnellste Fahrer mit Dach über dem Kopf bei einem Slalom, notabene inklusive der Silhouette-Prototypen aus der Kategorie E2. Patrick Flammer gelang es, das Potenzial des modernen Opel Astra TCR auf dieser idealen Strecke voll auszuspielen.
Beim Bergrennen Massongex war der Glarner schon Gesamtsechster, damals waren aber Bratschi und Kessler mit ihren E1-Mitsubishi noch schneller. Nun fuhr der 27-jährige Mitarbeiter von Suzuki Schweiz als Gesamtsiebter sogar die schnellste Tourenwagenzeit überhaupt.