DTM: Zwei Podien für Edo, Punkte für Nico
WETTERKAPTRIOLEN IN ITALIEN Die ersten Nachtrennen der DTM in Misano brachten Edoardo Mortara gleich zwei Podestplätze und Nico Müller zwölf Punkte ein. Ohne Strategiepech bei wechselhafter Witterung wäre mehr möglich gewesen. Von der Location her direkt an der Adriaküste hätte am Wochenende in Santamonica/Misano bei Rimini eigentlich pure Urlaubsstimmung geherrscht. Leider zeigte sich das Wetter […]

Von der Location her direkt an der Adriaküste hätte am Wochenende in Santamonica/Misano bei Rimini eigentlich pure Urlaubsstimmung geherrscht. Leider zeigte sich das Wetter nicht von seiner besten Seite. Beide Rennen gingen jeweils am Samstag und Sonntag am späten Abend unter Flutlicht und bei wechselhafter Witterung über die Bühne.
Für den unter italienischer Flagge bei Mercedes startenden Genfer Doppelbürger Edoardo Mortara war es ein Heimrennen. Umso grösser war die Freude bei ihm und den Tifosi, als Edo beide Rennen auf dem Podium beendete – das erste als Dritter, das zweite als Zweiter.
Am Samstag ging der Sieg an seinen Teamkollegen Paul di Resta, am Sonntag an den BMW-Piloten Joel Eriksson.
Für Nico Müller wäre mehr möglich gewesen
In Misano kehrte Nico Müller quasi zu seinen Wurzeln zurück. Vor zehn Jahren, zu Beginn seiner Autorennkarriere, trat er dort in der Formel Renault an. Relativ rasch schoss sich der Berner mit seinem Audi RS5 DTM aus dem Team Abt auf den Circuit ein.
Als Elfter gestartet, lag Müller im ersten Rennen auf nasser Strecke bis zur ersten von zwei Safety-Car-Phasen an vierter Position und startete nach der zweiten Gelbphase als Sechster. Zwar verlor er dann bei einem missglückten Überholversuch vorbei an Mortara zwei Positionen, preschte anschliessend aber trotz Ausfalls des DRS (verstellbarer Heckflügel) auf den fünften Rang vor.
Das brachte ihm zehn Punkte ein. Sein Abt-Teamkollege Robin Frjins feierte derweil in seinem 13. DTM-Rennen als Zweiter das erste Podium.

Am Sonntag qualifizierte er sich auf abtrocknender Strecke als Siebter, hatte im Rennen aber Pech mit dem Timing beim Reifenwechsel.
Nico Müller: „Ich fuhr früh an die Box, um von Regenreifen auf Slicks zu wechseln. Leider setzte gleich darauf wieder Regen ein, sodass ich nochmals wechselte. Immerhin kam ich trotzdem als Zehnter ins Ziel und holte so weitere Punkte.“
Sieg für einen Rookie
Das der Reifenpoker auch anders ausgehen kann, bewies BMW mit der Strategie für Joel Eriksson und Gastfahrer Alessandro Zanardi. Im Gegensatz zu allen anderen Konkurrenten startete Eriksson auf Slicks. Dadurch fiel der Rookie in der Anfangsphase zwischenzeitlich sogar bis auf Rang 18 zurück.
Der Schwede wechselte dann aber rechtzeitig auf Regenreifen, denn eine Runde später musste nach einem Dreher von Lucas Auer das Safety-Car ausrücken. Damit verschaffte sich der 20-Jährige einen Vorteil, der bis zum Ende halten sollte.
Der beinamputierte Zanardi stiess mit nach wie vor erstaunlichem Fahrkönnen und Glück in der Reifenstrategie vom hintersten Platz an die fünfte Stelle vor. Weil der Lokalheld keine Punkte erhielt, erscheint Müller in der Abrechnung als Neunter.
Müller weiss daher, dass beim Italien-Gastspiel der DTM viel mehr möglich gewesen wäre.
Nico Müller: „Es war ein durchzogenes Weekend. Die Pace war da, aber wir haben grosse Chancen verpasst. Schade, aber wir werden weiter angreifen und hoffen, dass das Glück dann wieder einmal auf unserer Seite steht.“

Mercedes vor dem Titelgewinn
Während Frjins und Eriksson Plätze in der Meisterschaft auf die Plätze 11 und 12 vorgestossen sind, ist Müller trotz doppelter Punkteausbeute an die 15. Position abgerutscht. Hinter ihm folgen nur noch drei Fahrer.
Dafür ist Edoardo Mortara weiterhin guter Dritter (138 Punkten). Di Resta ist nach einer Nullrunde seines Landsmanns Gary Paffett auf einem weiteren Mercedes der neue Tabellenleader mit 186 zu 177 Punkten.
Die nächsten zwei Rennen finden am 8./9. September auf dem Nürburgring statt. Bei noch drei ausstehenden Veranstaltungen (danach noch Spielberg/A und Hockenheimer Finale) liegt der Titelgewinn eines Mercedes-Piloten in der Luft.