Renault-Cup: Philipp Krebs auf Höhenflug

FLUG ZUM SIEG Philipp Krebs schwang in Anzère gleich zweimal obenaus. Erst genoss er einen Gleitschirmflug, danach segelte er seinen Konkurrenten wie im Vorjahr im Rennen davon. Als Zweiter machte Denis Wolf einen weiteren Schritt Richtung Titel. Bevor sich Philipp Krebs in seinen bewährten Clio RS II setzte, löste er am Donnerstag vor dem Bergrennen […]

Philipp Krebs: In Anzère fühlt sich der Berner immer besonders wohl (Fotos: Peter Wyss).

Bevor sich Philipp Krebs in seinen bewährten Clio RS II setzte, löste er am Donnerstag vor dem Bergrennen Ayent–Anzère den Gewinn für den Klassensieg von 2017 ein – einen begleiteten Gleitschirmflug. Dieser entfachte in ihm ähnlich viele Adrenalinstösse und die gleiche Begeisterung wie danach die Fahrten im Tourenwagen.

Schneller gemacht, wie erhofft, hatte ihn dieses Abenteuer aber nicht unbedingt, wenn man bedenkt, dass stellenweise eine neue, ebenere Asphaltschicht lag. In seinem besten Lauf war der Berner sechs Tausendstel schneller als im Vorjahr, in der Addition der zwei besseren Läufe dafür eine Tausendstel langsamer…

Auf zu einem neuen Abenteuer: Philipp Krebs wird für den Gleitschirmflug vorbereitet (Foto: Facebook Krebs).

Plätze bezogen
Theoretisch waren die beiden ersten Plätze in der Klasse der ungebrochen attraktiven Renault Clio Classic schon vorher vergeben. Für Philipp Krebs ist Anzère neben dem Heimrennen am Gurnigel die Lieblingsstrecke schlechthin, zumal er auf beiden Pisten den Gewichtsvorteil des leichteren und dafür PS-stärkeren Clio III gegenüber den moderneren Clio III voll auszuspielen weiss.

Tabellenführer Denis Wolf machte sich daher keine grossen Hoffnungen auf den Sieg. Mit dem zweiten Platz konnte der Titelverteidiger aber gut leben.

Denis Wolf: „Für die Bestzeiten von Philipp sind die Clio III zu schwer, das kann ich fahrerisch nicht kompensieren. Ich habe es im zweiten Lauf versucht, es aber überall ein wenig übertrieben und im dritten Lauf lag eine gereinigte Ölspur. Um wie er oder Thomas Zürcher bei seinem früheren Rekord 1’53 zu fahren, hätte alles passen müssen.“

Gute Kollegen auf dem Rennplatz, harte Konkurrenten auf der Strecke: Denis Wolf, René Schnidrig und Philipp Krebs (von links).

Der Wolf will in zwei Wochen zurückbeissen
Der Sieger ist sich aber durchaus bewusst, dass Wolf bei der nächsten Gelegenheit zurückbeissen wird.

Philipp Krebs: „Ich denke, Denis wird in St-Ursanne zurückschlagen. Es wäre bei mir vielleicht noch etwas schneller gegangen, aber ich liess es dann sein. Denn ich musste mich schon für meinen persönlichen neuen Rekord richtig strecken.“

Theoretisch kann Wolf den Sack schon am 19. August zumachen, ansonsten halt eine Woche später in Oberhallau. Krebs liegt nach sieben Veranstaltungen und neun Läufen genau 100 Zähler hinter seinem Kantonsrivalen.

René Schnidrig ist nach dem dritten Rang in Anzère auf dem besten Weg zur gleichen Platzierung in der Meisterschaft 2018.

Der Verfolger kann bei den letzten vier Bergrennen jedoch noch voll punkten, während dies Denis Wolf als der fleissigste und erfolgreichste Renault-Pilot in der laufenden Saison bei zehn zählenden Resultaten nur noch einmal tun kann.

Frühes Saisonende für Thomas Zürcher
Mit dem dritten Rang, wie zuletzt in Reitnau, war auch René Schnidrig am vorletzten Sonntagabend in Anzère mehr als zufrieden. Er steigerte sich vom Training zum Rennen kontinuierlich und verwies so die weiteren Berner Stephan Zbinden, Marc Beyeler und Meverick Gerber in ihren Clio III klar auf die Plätze.

Schnidrig visiert nun den dritten Meisterschaftsrang an, den noch Thomas Zürcher behauptet. Der Meister der Jahre 2012 bis 2016 startete mit seinem Clio IV Cup solo in der für 2018 neu dafür ausgeschriebenen Klasse der 1600er-Turbos und erzielte mit 1’52,087 im zweiten Lauf eine tolle Zeit.

Thomas Zürcher bestritt mit dem Clio IV sein vorerst letztes Rennen.

Nicht mehr und weniger war sein Ziel, da er sich an der bisherigen Bestzeit von Michel Zemp von 2016 in der Gruppe E1 orientierte und diese mit dem nach Cup-Reglement vorbereiteten Auto um zwei Zehntel unterbot.

Für Zürcher war Anzère allerdings das letzte Saisonrennen, da er sich am 14. August einer längst fälligen Schulteroperation unterziehen lassen muss. Wir wünschen an dieser Stelle schon alles Gute und eine baldige Rückkehr!

renault-classic.ch

 

 

 

 

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