McLaren: Schweizer mögen die Power-Flunder

2010 begründete der McLaren 12C die Flaggschiffreihe Super Series, aktuell vertreten durch das 720S Coupé (ab 267 720 Franken). Die Zahl im Modellnamen bezeichnet übrigens die Pferdestärken, was erahnen lässt, womit man es zu tun hat. Doch so wild, wie die Flunder aussieht, gebart sie sich nicht.

Höchstgeschwindigkeit liegt bei immerhin 341 km/h
Das gehört zur Tradition, denn schon der 600 PS starke Urahn 12C fährt sich leicht, wie wir anhand der Fahrgestellnummer 1 erfahren durften. Das Mittelmotorkonzept, die Aerodynamik, der brachiale Biturbo-V8, das nahezu unbemerkt schaltende 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und das in drei Stufen abgestimmte elektronische Fahrwerk begeistern als ausbalancierte Gesamtkomposition. Während die Fahrleistungen des 720S fast schon obszön sind – 0 auf 100 km/h in 2,9 und 0 auf 300 km/h in rund 20 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 341 km/h – verzichtet der Flachmann soundtechnisch auf italienisches Motorengekreische, was bei den konservativen Schweizer Kunden besonders gut ankommt.

Schweizer Käufer wollen immer nur das Beste
Seit Mai 2017 ist der 720S erhältlich und bis Ende Juni 2018 wurden in der Schweiz 67 Stück eingelöst – davon alleine 44 in diesem Jahr. Zum Vergleich: Der kleinere und günstigere 570S (Coupé ab 214 000 und Spider ab 236 500 Franken) wurde in dieser Zeit 47mal eingelöst. Vom Einstiegsmodell 540C (194 500 Franken) waren es gar nur zehn Stück. Ganz klar: den Schweizern ist nur das Beste gut genug. Das beweist auch die hohe Beliebtheit des 675LT, einer auf dem Vorgänger des 720S, dem 650S basierenden, auf 500 Coupés und 500 Spider limitierten Sonderversion. Davon kamen seit 2015 total 52 Fahrzeuge in die Schweiz – also fünf Prozent der geplanten Produktion! Schweizer Sammler haben eben Stil.

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